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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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durchsucht. Sie war einfach nicht mehr da. Und ich weiß, daß sie nicht rausgekommen ist. Es haben nur zwei Leute das Haus verlassen, und keiner von beiden war sie. Sie ist einfach nicht mehr aufgetaucht.« Er zuckte mit den Schultern und hakte es ab. Es war nicht mehr sein Problem. »Man hat versucht, dich kaltzumachen?«
    »Ja.«
    Er seufzte. »Heh, Paddel. Bring mir eine doppelte Portion von dem Fraß, den Garrett da auf seinem Teller hin- und herschiebt.« Dann wandte er sich wieder an mich. »Wo ist Morpheus?«
    »Ich weiß nicht. Paddel will es mir nicht verraten.«
    »Aha. Kain mischt in der Sache mit. Wegen Wiesel. Was willst du jetzt unternehmen?«
    »Weiß ich nicht. Ich hab ein paar Rechnungen offen. Und wie Kain schon richtig sagte, ist es nicht gut fürs Geschäft, wenn man sie einfach auf die Verlustseite setzt.«
    »Glaubst du, daß Winger Wiesel kaltgemacht hat?«
    »Vielleicht. Kain wird es rausfinden.«
    »Er ist ganz schön genervt, was?«
    »Ja. Vermutlich hatte er schon seit Tagen keinen so guten Anlaß mehr, jemanden umlegen zu lassen.«
    Eierkopf trank etwa einen Liter Bier, schaufelte die Essensportion in sich hinein, die Paddel ihm gebracht hatte, und schob den Teller zurück. »Heute war ein interessanter Tag. Ich muß nach Hause. Da wartet ein kleines Mädchen auf mich.« Mit diesen Worten verschwand er.
    Ich blieb eine Weile ruhig sitzen. Draußen wurde es dunkel. Ich wartete. »Bist du sicher, daß Morpheus nicht gesagt hat, wann er wiederkommt?« fragte ich Paddel schließlich.
    »Bin ich. Hat er nicht.«
    Paddel schien der einzige andere Mensch hier zu sein. Wo waren Morpheus’ Handlanger? Und Sattler, der hier eigentlich ein Hauptquartier einrichten sollte? Und vor allem: Wo war Morpheus Ahrm?
    Ich wartete. Und wartete. Da ich nichts anderes zu tun hatte, wartete ich noch länger. Dann stand ich auf. »Ich geh nach Hause.«
    »Bis bald.« Paddel begleitete mich grinsend zur Tür und verrammelte sie hinter mir, für den Fall, daß ich es mir anders überlegte.
    Noch mehr morCartha machten die Lüfte unsicher. Ich erinnerte mich daran, daß Dean gesagt hatte, es gäbe gedeckten Apfelkuchen zum Abendessen. Ich fluchte. Da hatte ich diesen widerlichen Schleim bei Morpheus gegessen und jetzt keinen Platz mehr in meinem Magen für eine vernünftige Mahlzeit.
    Die Geschichte meines Lebens.
     
     

 
17. Kapitel
     
    Ich hätte es fast ohne Störung bis nach Hause geschafft.
    Gerade hatte ich die Zauberzeile überquert und schöpfte Hoffnung. Zu Hause würde ich einen Stiefel Bier in mich reingluckern lassen, ins Bett plumpsen und bis zum nächsten Mittag schlafen. Zum Teufel mit dem Jogging und dem ganzen anderen Quatsch. Ich wollte wie gewohnt abhängen. Das hatte ich mir verdient.
    Jemand zischte mich aus dem Schatten einer Haustür an.
    Ich holte tief Luft, seufzte und suchte nach Anzeichen für Ärger, musterte den Schatten und hütete mich, näher heranzugehen. Ich konnte nicht erkennen, wer da stand. Mama Garretts Ältester war nicht umsonst dreißig geworden. »Komm raus, wer du auch bist.«
    »Das geht nicht. Sie könnten mich entdecken.«
    »Zu schade.« Wirklich, äußerst schade.
    Meine Laune war hin. Ich wollte gar nicht wissen, wer wen entdecken könnte.
    Die Stimme kam mir entfernt bekannt vor, aber ich konnte sie trotzdem nicht unterbringen.
    Ich betastete meinen Gürtel. Kein Totschläger. Der lag immer noch irgendwo in der Nähe vom Fort Winzig. Ich ging weiter und fragte mich, ob ich meinen Knüppel jemals wiedersehen würde. Lust, ihn zu suchen, hatte ich absolut nicht. Dort gab es zu viele Zwerge, und ich konnte sie nicht auseinanderhalten. Und sie schätzten es sicher nicht sonderlich, wenn ich sie erst umlegte und anschließend die Guten von den Bösen sortierte.
    Meine Birne ist zwar etwas angeschlagen, aber sie leistet mir immer noch ganz gute Dienste.
    In der Dunkelheit hinter mir stöhnte jemand. Schritte kamen auf mich zu. Ich sah zum Haus und fragte mich, ob ich Deans Aufmerksamkeit erregen konnte, bevor jemand etwas Unerfreuliches tat und Dean eine Riesenschweinerei zum Aufwischen hinterließ.
    Das ist die Macht des positiven Denkens. Obwohl ich mich trotz meiner pochenden Kopfschmerzen konzentrierte, sah ich keinen Silberstreif am Horizont. Es ist schon eigenartig, wie schnell einem selbst die kleinsten Einzelheiten die Laune vermiesen können.
    Ich trat zur Seite, ging in die Hocke und sprang mit gestreckter Faust vor. Der Hieb hätte eigentlich durch die

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