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Schattenwandler 01. Jacob

Schattenwandler 01. Jacob

Titel: Schattenwandler 01. Jacob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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.“ Sie spie ihm die Gegenwartsform entgegen wie einen verächtlichen Fluch. „Das bedeutet, er ist immer noch eine Gefahr für uns.“
    „Das ist die logische Schlussfolgerung“, erwiderte Jacob kühl. „Außerdem darf ich dich daran erinnern, dass die Bestrafung anderer übernatürlicher Wesen Aufgabe des Kriegers ist. Laut unseren Gesetzen fällt die Jagd nach dem Nekromanten in Elijahs Zuständigkeit. Trotzdem stehe ich in dieser Sache in engem Kontakt mit Elijah, weil ich diesem Magier am nächsten gekommen bin. Ich werde den Kriegsherrn auch weiterhin bei der Jagd nach ihm unterstützen.“
    Jacobs Ruhe machte Ruth bewusst, wie schlecht ihr Auftritt ankam, und sie wurde rot. Trotzdem entschuldigte sie sich nicht. Und Jacob wusste, dass sie das auch niemals tun würde.
    „Was sollen wir in der Zwischenzeit tun, Noah? Darauf warten, dass der Nächste von uns aus dem Leben gerissen wird?“
    „Im Moment bleibt uns nichts anderes übrig. Wie ihr alle wisst, gibt es keinen Schutz gegen Nekromanten, die uns abberufen wollen. Seid trotzdem versichert, dass Elijah, Jacob und ich an dem Problem arbeiten.“
    „Und trotzdem hat der Vollstrecker Zeit, seine anderen Pflichten zu erfüllen“, meldete sich Rat Simon zu Wort, die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst. Er bezog sich darauf, dass Jacob in der vergangenen Nacht dazu gezwungen gewesen war, Kane zu verfolgen und zur Ordnung zu rufen.
    „Ich habe für alles Zeit“, erklärte Jacob, und ein wildes Lächeln glitt über sein Gesicht.
    „Noah! Jacob!“
    Der gesamte Rat zuckte überrascht zusammen, als die Tür aufflog und Isabella, die Arme voller Schriftrollen, hereingestürmt kam. Ihre Augen funkelten violett, es war ihr anzusehen, dass sie unbedingt etwas loswerden wollte. Als sie bemerkte, dass sie in eine Sitzung geplatzt war, blieb sie abrupt stehen und sah sich unsicher um. Ein Dutzend Dämonenaugen waren auf sie gerichtet.
    „Ein Mensch!“, flüsterte Simon.
    „Sie hat heilige Schriftrollen!“, rief ein anderer und sprang auf.
    „Noah, was hat das zu bedeuten?“, brach es aus Ruth heraus, und sie vergaß völlig, mit wem sie sprach. Oder vielleicht auch nicht. Ruth war immer bereit, sich mit Noah einen Machtkampf zu liefern.
    „Oh-oh …“, machte Isabella leise.
    „Ich habe ihre Gegenwart gar nicht gespürt“, flüsterte irgendjemand.
    „Ich auch nicht.“
    Jacob erhob sich langsam, die Beine seines Stuhls kratzten schrill über den Marmorfußboden, und das Geräusch zog die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich. Sie ließen ihn nicht aus den Augen, während er um den Tisch herumging und seine Hände auf die Schultern der Menschenfrau legte. Er zog sie in seine schützenden Arme und führte sie dann zu seinem Stuhl, damit sie sich setzen konnte. Dass er ihr einen der drei wichtigsten Plätze am Tisch des Rates gab, ließ alle nach Luft schnappen.
    „Was fällt dir ein, Vollstrecker?“, zischte Ruth und sprang auf, als wolle sie die Menschenfrau eigenhändig von dem Stuhl herunterzerren.
    Aber die Kraft von Jacobs kaltem Blick ließ sie mitten in der Bewegung erstarren.
    „Unser heiligstes Gesetz ist, niemandem etwas anzutun, der uns nichts antut, Rätin Ruth. Willst du das Recht vor den Augen des Dämons brechen, der dich dafür bestrafen wird?“, fragte er ruhig, aber mit einem drohenden Unterton. Im Gegensatz zu seinem schneidenden Tonfall ließ Jacob seine Hand unter Isabellas volles Haar gleiten und umfasste beschützend ihren Nacken. Noah glaubte nicht, dass dem Vollstrecker diese besitzergreifende Geste überhaupt bewusst war.
    „Sie hat hier gar keine Rechte“, wandte Ruth ein, doch ihre Äußerung verlor im nächsten Moment jede Überzeugungskraft, als sie schockiert beobachten musste, wie das unbarmherzigste Mitglied ihrer Art die Menschenfrau sanft unter seinen Schutz stellte.
    „Sie hat wichtige Antworten auf genau die Fragen, die du gestellt hast“, entgegnete Jacob ruhig, nachdem er dieses Wissen in Bellas Bewusstsein kurz gestreift hatte.
    „Jacob, ich glaube nicht, dass das der richtige Zeitpunkt ist“, flüsterte sie.
    „Unsinn, Mensch. Rede, wenn du etwas weißt“, verlangte Simon.
    Isabella funkelte den Rat an.
    „Mein Name ist Isabella“, erklärte sie wütend.
    Simon blinzelte, und er brauchte eine volle Minute, bis er begriff, dass ihn gerade ein Mensch in seine Schranken gewiesen hatte. Als ihm das klar wurde, färbte sein Hals sich rot.
    Noah schob seinen Stuhl zurück und lenkte die

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