Schattenwandler 01. Jacob
heftigen Zuckungen, bis er sein ganzes Ich aus den Tiefen seiner Seele in sie verströmte. Das Gefühl war so stark, dass er sicher war, sie müsse nun seine geheimsten Träume, jeden Wunsch und jede Hoffnung kennen.
Die Fenster im Haus zerbarsten, als die Rahmen sich durch das Beben verzogen und die Spannung auf die Scheiben zu groß wurde. Jacob riss Isabellas Kopf an seine Brust, sein breiter Rücken und seine Schultern schützten sie vor dem Regen aus buntem Glas, der aus dem Fenster über dem Kopfende des Bettes auf sie herunterprasselte.
Es dauerte mehrere lange und atemlose Minuten, bevor sie sich wieder bewegen konnten. Isabella bemerkte auf einmal, dass der Raum um sie herum ein einziges Chaos war, und wand den Kopf aus seinem schützenden Griff, um sich das Ausmaß der Zerstörung anzusehen. Möbel waren umgestürzt, und überall lag Glas verstreut, auch um sie herum auf dem Bett.
Schließlich suchte Isabella seinen Blick, achtete nicht auf den sorgenvollen Ausdruck in seinen Augen und lächelte wie eine Katze, die gerade entdeckt hat, dass der Vogelkäfig offen steht.
„Wie gut, dass du nicht in Kalifornien lebst“, bemerkte sie.
„Machst du Witze? Mit all den Erdplatten, die da aufeinanderstoßen?“
Jacob berührte mit einer Fingerspitze kurz ihre Nase, und schon lösten sie sich gemeinsam in Staub auf. Als Isabella wieder feste Gestalt annahm, waren sämtliche Glassplitter um sie herum verschwunden.
„Hübsch. Ich schätze, du wärst ein angenehmer Gast“, lachte sie und ließ sich von ihm auf seinen Körper ziehen, als er sich auf den Rücken rollte.
„Als Staubwedel eigne ich mich perfekt“, sagte er.
„Das habe ich bemerkt“, Isabella kniete sich über ihn und richtete sich langsam auf, wobei sie sich auf seiner Brust abstützte. Sie fühlte sich immer noch ein wenig geschwächt nach allem, was sie gerade gemeinsam erlebt hatten.
Jacob lächelte und genoss den unglaublichen Anblick, den sie ihm bot. Ihre nackten Brüste und ihr Körper waren gezeichnet von seinen Zähnen und dem festen Griff seiner Hände. Wie schwarzer seidiger Rauch floss ihr Haar um ihre Schultern, und eine verirrte Strähne hatte sich um ihren linken Nippel geringelt. Er schob eine Hand hinter seinen Kopf, und es war ihm egal, wenn er selbstzufrieden wirkte.
„Du scheinst ziemlich zufrieden zu sein mit dir“, meinte sie prompt und stützte in ihrer typischen Art die Hände in die Hüften. Jacob fragte sich, ob sie bemerkte, wie sie dabei ihre Brüste vorreckte. Er konnte ihr nicht widerstehen, zog die Hand unter seinem Kopf hervor und folgte mit den Fingern der Strähne, die sich so eigensinnig um ihren Nippel geschlungen hatte.
Isabella hielt den Atem an, dann seufzte sie tief. Wie konnte eine so einfache Berührung sie nur so stark erregen? Obwohl sie geglaubt hatte, sie sei vollkommen erschöpft, bemerkte sie, dass sie ihn schon wieder wollte. Sie hatte das Gefühl, sie müsste unglaublich viel nachholen. Ihre Lippen bebten, und ihre Augen funkelten vor neu erwachter Lust.
„Oh Mann“, stöhnte Jacob. „Den Blick kenne ich.“
„Ach ja?“, fragte sie schelmisch und fuhr mit der Fingerspitze über seine Brustmuskeln.
„Selbst wenn ich deine Gedanken nicht teilen könnte, kleine Blume, wüsste ich es. Es ist der Blick eines jungen Menschen, der gerade den Sex entdeckt hat.“
„Ist das so?“ Sie legte ihre gespreizten Hände auf seinen Brustkorb und beugte sich vor, bis sie mit der Zungenspitze seinen Nippel berühren konnte, wobei sie ihm die ganze Zeit in die Augen sah.
„Hatte ich schon erwähnt“, stöhnte er, „dass ich wahrscheinlich viel zu alt bin für das alles hier?“
Sie verdrehte die Augen. Offenbar war sie nicht besonders beeindruckt. Mit den Zähnen kratzte sie über die kleinen Noppen, die sie gerade hervorgelockt hatte.
„Bist du nicht wund?“, startete er noch einen Versuch.
Worauf willst du hinaus?
Isabella öffnete die Augen. Ein Kälteschauer überlief sie und sie sog scharf die Luft ein. Sie starrte in die Dunkelheit, der wolkenverhangene Mond spendete das einzige Licht, und selbst das schaffte es kaum bis durch die leeren Fensterhöhlen. Jacob lag schwer auf ihrem Körper, einen Arm besitzergreifend um ihre Mitte geschlungen, ein Bein über ihres gelegt, das Gesicht so dicht an ihrem Hals, dass sie die Berührung seiner Lippen auf ihrer Haut spürte. Es hätte ihr eigentlich gefallen, so aufzuwachen. Eigentlich. Aber irgendetwas stimmte nicht. Ein Schauer
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