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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Widersprüche und Gesetze und in der es einen freien Willen gab.
    Noch vor zwei Jahrzehnten wäre es ganz undenkbar gewesen, dass sie einem Dämon helfen könnte, noch dazu ausgerechnet diesem Dämon, ja, es wäre sogar Verrat gewesen. Und zugegebenermaßen gab es einige, die dies immer noch so sahen.
    Der vorangegangene Krieg zwischen den Dämonen und den Gestaltwandlern war von ihrem Vater geführt worden. Es war eine aggressive Zurschaustellung von Männlichkeit gewesen, ausgelöst durch ein harmloses Ereignis, die dann schnell zu einem Hass auf das ganze Volk der Dämonen eskaliert war. Nach jahrzehntelangen Provokationen begannen die Dämonen dieses Gefühl dann aus ganzem Herzen zu erwidern. Da Lykanthropen ebenso lange lebten wie Dämonen, war ihr Volk unglücklicherweise jahrhundertelang in die kriegerischen Auseinandersetzungen ihres Vaters verwickelt. Es wuchsen Generationen heran, die sich nicht vorstellen konnten, dass es tatsächlich einmal eine Zeit gegeben hatte, in der Gestaltwandler den Dämonen nicht voller Abscheu begegnet waren.
    Dies änderte sich allmählich, als sie den Thron bestiegen hatte.
    Gleich nachdem ihr die königliche Halskette angelegt worden war, hatte Siena die Kriegserklärung gegen die Dämonen öffentlich aufgehoben. Diese Entscheidung war zunächst nicht sehr populär gewesen, denn die alten feindlichen Gefühle, die schon so lange in den Herzen nisteten, waren schwer zu überwinden. Es hätte sehr leicht erbitterten Widerstand geben können.
    Vielleicht war es in diesem Punkt ein Vorteil, dass sie als Frau an der Spitze einer matriarchalischen Gesellschaft stand. Ihre Stimme hatte die Macht, die vielen Frauen zu erreichen, die sich eigentlich nie an sinnlosen Kriegen hatten beteiligen wollen. Ihre Königin musste sie nur immer wieder geduldig daran erinnern. Und während der Frieden andauerte, begann Sienas Volk sich darauf zurückzubesinnen, wie es war, seinen Lebenssinn in etwas anderem zu sehen als in der Vorbereitung auf die nächste Schlacht.
    Obwohl sie dazu erzogen worden war, den Dämonen zu misstrauen, und ihr Vater und auch die von ihm ausgewählten Lehrer ihr Vorträge darüber hielten, dass sie hassenswert, weil „böse, gesetzlose Kreaturen“ seien, hatte das Schicksal eingegriffen und ihr eine Lektion erteilt, die ihre Ansichten über die Dämonen von Grund auf änderte. Gemäß ihren moralischen Maßstäben und ihrem weiblichen Gerechtigkeitssinn kam für sie nur ein Waffenstillstand infrage, sobald sie die Macht dazu hatte.
    Sie konnte nicht wirklich ihren Vater und seinen männlichen Charakter für die Probleme und für ihr klägliches Abschneiden als Spezies verantwortlich machen, aber seine aggressive Natur hatte ihnen keinen guten Dienst erwiesen, und jetzt musste sie mit den Folgen umgehen. Vierzehn Jahre Waffenruhe waren eine erbärmlich kurze Spanne gegenüber fast dreihundert Jahren kriegerischer Auseinandersetzungen.
    Frieden zu halten war schwierig, und es ging nur in kleinen Schritten. Jede unbedachte Handlung konnte die zerbrechliche Harmonie wieder zerstören. Und jetzt, wo alle Schattenwandler von diesen fehlgeleiteten, hartnäckigen Sterblichen bedroht wurden, konnten sie es sich nicht leisten, sich aufzureiben, indem sie einander bekämpften.
    Etwa eine Stunde später fand sie die Höhle, die sie gesucht hatte. Sie war langsamer geworden, nicht nur wegen der schweren Last, sondern weil die Morgensonne inzwischen ungehindert durch die nackten Äste der Bäume schien.
    Gleich hinter dem Eingang fiel die Höhle steil ab. Der Felsen unter ihren nackten Füßen war glatt, kalt und feucht. Sie musste ihre ganze Geschicklichkeit, ihre Kraft und sogar ihre Krallen einsetzen, um auf dem glitschigen Untergrund nicht auszurutschen und in dem eisigen unterirdischen Mineralsee zu landen, der am Ende des abschüssigen Teils lag. Schnell lief sie an der schmalen Felskante am Rand des Wassers entlang. Sobald sie spürte, dass ihre Füße auf trockenen Stein traten, legte sie ihre schwere Last behutsam auf dem sauberen Fels ab.
    Sie setzte sich, völlig außer Atem, neben ihn und zog die Knie an, sodass sie ihre schmerzenden Arme darauf stützen konnte. Sie musste ihm dringend helfen, aber sie musste sich erst einmal eine kleine Rast gönnen, um die stechenden Kopfschmerzen loszuwerden, die sie vom Sonnenlicht bekommen hatte. Ihr war übel, und ihre Augen und ihr Fell juckten, weil sie so empfindlich gegen Sonne war. Dabei hatte sie noch Glück. Sie konnte es

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