Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
Vom Netzwerk:
waren und der in seiner Brust waren so weit abgeheilt, aber die restlichen vier Wunden konnten großen Schaden anrichten.
    Er hatte keine andere Wahl, als sie zu wecken. Das würde sie natürlich vollkommen aus der Fassung bringen. – Wenn er etwas ganz sicher wusste, dann das.
    Plötzlich hatte Elijah eine Idee.
    Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Luft im Raum. Er musste ganz behutsam vorgehen, aber er senkte ganz langsam den Sauerstoffgehalt. Als der Sauerstoffanteil fiel, reagierte Sienas Körper natürlicherweise mit einem Hustenreflex. Sie keuchte leicht, und ihr Unterbewusstsein hörte auf, herausfinden zu wollen, wohin ihr suchendes Haar drängte, sondern weckte ihren Selbsterhaltungstrieb.
    Er hatte auf diesen Instinkt gesetzt und lag richtig. Sie drehte sich unruhig von ihm weg, und ihre Haare lösten sich von ihm und legten sich in schützenden Locken eng um ihren Körper. Sie begann nun richtig zu husten, doch erstaunlicherweise wachte sie nicht auf.
    Nun, da er von ihren Haaren befreit war und sie beide das Gesicht gewahrt hatten – unabhängig davon, ob sie es bemerkt hatte oder nicht –, ließ Elijah vom Eingang der Höhle eine frische Brise in den Raum wehen. Siena atmete sofort ein paarmal tief ein, und der Schweiß auf ihrer Stirn verdunstete rasch.
    Sobald er dazu in der Lage war, sprang er aus dem Bett und wich von ihr zurück, als wäre sie eine Art biologischer Schadstoff. Aber in gewisser Weise war sie das auch.
    Der Krieger fand ein frisches Handtuch, das er um seine Hüften wickeln konnte, und nahm sich vor, sich so bald wie möglich irgendetwas zum Anziehen zu besorgen. Er ging schnell in den nächsten Raum und fuhr sich mehrmals mit den Händen durch sein zerzaustes Haar. Bei diesen Bewegungen wurde ihm wieder bewusst, dass sein ganzer Körper nach ihr roch. Fluchend ging er zu dem eiskalten Becken mit Mineralwasser. Es war im Moment das beste Mittel, damit er wieder einen klaren Kopf bekam.
    Er streifte seine „Kleidung“ ab, sprang in das Becken und tauchte ganz ein in das erschreckend kalte Wasser. Da er ein Windgeborener war, war Elijah geübt darin, seinen Sauerstoffbedarf zu regulieren. Er blieb mehrere Minuten lang unter Wasser, bis er völlig durchgefroren war, dann tauchte er wieder auf. Er stellte sich hin, warf einen Blick auf seine Verbände und ging achselzuckend darüber hinweg, dass ihm eine mit Wasser vermischte Blutspur über den Bauch lief. Aber das war nicht wichtig, und das war es wert, wenn er dafür den berauschenden Geruch los war, den Siena überall um sich herum verbreitete.
    Er musste unbedingt hier raus. Das alles würde noch schlimmer werden, wenn Samhain näherrückte und sie beide unter dem Einfluss des Vollmondes standen. Wenn sie aufwachte, würde Siena ihm sicher zustimmen, dass es besser wäre, wenn sie diesen Ort verließen und wenn jeder seiner Wege ging.
    Vorausgesetzt, es ging ihr gut genug.
    Aber wenn man ihn gefragt hätte, hätte er gesagt, dass es ihr offensichtlich schon wieder verdammt gut ging.
    •
    Seufzend setzte sich Legna auf den Schoß ihres Mannes und legte eine Hand auf seine Schulter, wie um Trost zu suchen. Beruhigend strich Gideon ihr über den Rücken.
    „Sie sieht so blass aus“, flüsterte sie.
    Gideon blickte zu der Frau hin, die in dem Bett neben ihnen unruhig schlief. Legna hatte recht, Isabella war viel zu blass. Sie war anämisch. Vielen Menschenfrauen ging es nach einer Geburt so, und nach dem, was sie seitdem durchgemacht hatte, war es noch schlimmer geworden.
    Gideon konnte sie nicht heilen. Eine Anämie wurde bei Menschen, auch bei menschlich-druidischen Hybriden, durch einen Eisenmangel im Blut verursacht. Und als Dämon konnte Gideon kein Eisen einsetzen. Sonst würde er selbst schwer krank werden. Und er konnte nicht sein Leben riskieren, während seine Frau schwanger und das Leben am Hof der Lykanthropen nach wie vor sehr gefährlich war.
    Normalerweise hätte er ihr eine Transfusion mit dem Blut ihrer Schwester Corrine geben können, aber Corrine und Kane, deren Mann, waren im Moment unauffindbar. Jacob hatte versucht, mit seinem Bruder über ihre eigene telepathische Verbindung Kontakt aufzunehmen, aber der junge Geistdämon hatte nicht reagiert. Die Verbindung war nicht besonders stark und wurde hauptsächlich von Kanes telepathischen Fähigkeiten getragen, und offenbar war Kane zu weit weg und zu beschäftigt, um die schwache Bitte um Aufmerksamkeit wahrzunehmen, die weit hinten in seinem

Weitere Kostenlose Bücher