Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
Vom Netzwerk:
wollte.“
    „Stimmt“, kicherte Legna, schloss die Augen und schmiegte sich noch enger an ihren Mann.
    Noah beobachtete ihre Zärtlichkeiten mit einer Mischung aus Freude und Schmerz. Er war froh, dass seine jüngste Schwester so zufrieden und so umsorgt war. Das beruhigte den König sehr. Er hätte sich nicht von Magdelegna trennen können, wenn er nicht überzeugt gewesen wäre, dass sie bei Gideon gut aufgehoben war.
    Inzwischen war er einigermaßen darüber hinweggekommen, dass Magdelegna nicht mehr bei ihm wohnte. Sie hatte fast drei Jahrhunderte lang mit ihm zusammengelebt. Nach dem Tod der Eltern, als sie noch ganz klein war, hatte er sie großgezogen, und darum hatte er sie zunächst schrecklich vermisst, als sie ausgezogen war. Aber er gewöhnte sich viel leichter daran, als er gedacht hatte.
    Warum fühlte er sich dann so leer, wenn er sie und Gideon zusammen sah?
    Am Anfang war er sich über die Wahl ihres Ehemannes, zu der das Schicksal seine Schwester gedrängt hatte, nicht sehr erfreut gewesen. Aber jetzt, wo er sah, wie treu ergeben Gideon ihr war, hätte er sich keinen besseren Ehemann für sie denken können. Also konnte er die Lücke in seinem Herzen, die sie bei ihrem Abschied hinterlassen hatte, nicht auf den Heiler schieben.
    Noah drängte die Gefühle weg, die einen Schatten über seine Seele legten, bevor seine Schwester etwas merkte und gestört wurde. Er entschuldigte sich und ging nach unten in die Halle, um über den Büchern zu brüten, obwohl er sich wahrscheinlich gar nicht richtig darauf konzentrieren konnte, weil er darauf wartete, dass Jacob zurückkam.
    „Du machst dir unnötig Sorgen, Anya. Siena macht das immer. Vor allem im Herbst.“
    Anya warf ihrem Gegenüber einen flackernden Blick aus Augen zu, die so dunkel waren, dass man sie fast als schwarz bezeichnen konnte. Syreena ließ sich durch Anyas starren Blick nicht stören und schlug lässig ihre schlanken Beine übereinander, um zu zeigen, wie unbekümmert sie war.
    Anya war zur Hälfte Lykanthropin mit einem lykanthropischen und einem menschlichen Elternteil. Anders als bei den Dämonen war den Gestaltwandlern die Verbindung mit einem Menschen nicht verboten, und es wurde nicht bestraft, wenn es doch vorkam. Aber es wurde im Allgemeinen nicht gern gesehen, weil jemand ganz besondere Eigenschaften haben musste, um in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden, und zwar ganz oder gar nicht, weil sonst die Gefahr zu groß war, dass alles über die Lykanthropen bekannt wurde. Die Bedrohung durch Jäger und Zauberer war schon schlimm genug, aber es war grauenhaft, wenn man sich vorstellte, was passieren könnte, wenn die Menschen dahinterkamen, dass die Mythen und Legenden fast immer zutrafen.
    Hybride Lykanthropen konnten ihre Gestalt nicht wechseln, sondern behielten ihre menschliche Form bei. Gleichzeitig hatten sie jedoch die – meist nicht sichtbaren – Merkmale des Tieres, das sie hätten werden können, wenn sie reinrassig gewesen wären. Anya etwa hatte Anteile einer Füchsin in sich. Sie wies die anmutig glatten, spitzen Züge einer Füchsin auf, und ihre zierliche Gestalt ließ sie zerbrechlich wirken. Doch das täuschte. Sie war ein Rotschopf, doch ihre Haarfarbe wechselte je nach Jahreszeit zwischen einem leuchtenden Kastanienbraun, einem bräunlichen Rot und verschiedenen weiteren Rottönen. Im Moment hatte ihr Haar die braunen und rotbraunen Farben des Herbstes.
    Sie war klein und schlank und eine von Sienas engsten Vertrauten. Anya war für die Königin das, was Elijah für Noah war: die Anführerin der Armeen, die leitende Attentäterin und Spionin und auch die, die Siena gleichzeitig wütend machen oder zum Lachen bringen konnte. Sie nahm einen Rang ein, den am Hof der Lykanthropen und innerhalb der königlichen Familie noch nie ein Hybride innegehabt hatte.
    Die zweite Frau war Syreena, Sienas jüngere Schwester und Thronerbin für den Fall, dass Siena keine Kinder hatte. Es lag auf der Hand, warum sie nach Hause geholt worden war und die Stellung einer königlichen Beraterin bekommen hatte, als ihre Schwester den Thron bestieg. Sie war eine kluge Ratgeberin, eine unerschrockene Verfechterin dessen, was ihre Schwester wollte, und die Einzige, die der Königin widersprechen konnte, ohne befürchten zu müssen, vom Hof verbannt zu werden. Aber was sie wirklich so besonders machte und zu einer der ungewöhnlichsten lebenden Lykanthropinnen, war die Tatsache, dass sie als Einzige fünf unterschiedliche Gestalten

Weitere Kostenlose Bücher