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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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gegen das Gesetz verstoßen habe, oder wenn du mir einen Vortrag zum Thema Reinheit halten willst, würde ich das an deiner Stelle vielleicht mit berücksichtigen.“
    Der Urälteste antwortete nicht sofort, sondern schaute den Krieger prüfend an. Er bemerkte, dass dieser sich bemühte, nicht zu zeigen, wie sehr ihn die Situation mitnahm, in der er sich befand.
    „Siena hat wohl keine rechte Wahl in dieser Sache, Elijah“, teilte er ihm leise mit.
    „Wie bitte?“ Elijah war sich nicht sicher, ob er richtig gehört hatte. Er beugte sich ein wenig vor und begegnete dem ruhigen Blick des Arztes. „Erklär mir das bitte.“
    „Sienas Schicksal wird durch ganz klare Regeln bestimmt.“
    „Ja, ich weiß. Nur einen einzigen Partner. Ein Gesetz, von dem sie meint, dass es auf einen primitiven männlichen Dämon wie mich nicht anzuwenden ist.“ Elijahs Sarkasmus war beißend, aber er richtete sich nur gegen sein eigenes angekratztes Ego.
    „Ich glaube nicht, dass sie das entscheiden kann. Das Schicksal …“
    Elijahs bitteres Lachen ließ den Urältesten verstummen. Der Krieger schlug die Decke zurück, stand aus dem Bett auf und holte eine Hose und ein Hemd aus dem Schrank. Die Sachen würden ihm immerhin passen, weil sie ihm gehörten. Er hatte sie für die vielen Male, da er in Noahs Haus und in diesem Zimmer zu Gast war, hiergelassen. Nachdem er sein weißes Moirésatinhemd übergestreift hatte, wandte er sich wieder zu Gideon um.
    „Erzähl mir nichts von Schicksal, Gideon. Wenn du mich fragst, ist das alles ziemlich ätzend.“ Elijah stopfte sich das Hemd in die Hose.
    „Du weißt wirklich nicht, was passiert ist?“, fragte Gideon verwirrt.
    Bei dieser Bemerkung hielt Elijah mitten im Zuknöpfen einer Manschette inne und sah zu dem anderen Mann hoch.
    „Könntest du bitte so gut sein und dich etwas weniger kryptisch ausdrücken?“, bat Elijah und achtete nicht darauf, dass sein Herz mit einem Mal erwartungsvoll pochte.
    „Elijah, du bist wohl der erste männliche Dämon, der die Auswirkungen einer Prägung nicht erkennt.“
    Das weckte nun endgültig die Aufmerksamkeit des Heerführers.
    „Prägung? Hast du den Verstand verloren?“ Wieder ein bitteres Lachen. „Zwischen einem Dämon und einer Lykanthropin?“
    „Genauso unwahrscheinlich wie noch vor einem Jahr eine Prägung zwischen Druiden und Dämonen“, gab Gideon zurück, „aber trotzdem ist es passiert.“
    Elijah zwang sich, das unerklärlicherweise in ihm aufsteigende hoffnungsvolle Gefühl zu unterdrücken.
    „Erklär mir, warum du glaubst … Erklär es mir einfach“, verlangte er.
    „Du meinst, außer dass ich es an deiner Körperchemie ganz klar erkennen kann? Und dass Jacob, wenn er noch ein paar Minuten länger hier gewesen wäre, bemerkt hätte, dass du überall den Geruch einer Frau an dir hast, obwohl du versucht hast, ihn abzuwaschen? Oder vielleicht sollte ich auch noch erwähnen, dass deine Haarfarbe sich verändert hat.“
    Elijahs Augen weiteten sich, und er drehte sich zum Schrank um und schaute in den Spiegel, der an der Tür hing.
    Kein Zweifel, seine Haare hatten einen einheitlichen Goldton angenommen, genau wie die Haarfarbe der lykanthropischen Frau, mit der er kurz zuvor Sex gehabt hatte. Es schockierte ihn, dass niemand außer Gideon das bemerkt hatte. Es schockierte ihn, basta.
    „Deine Haare waren nass, als sie dich zuerst gesehen haben. Und außerdem waren sie mehr um deine Gesundheit besorgt, als dass sie sich für die Farbe deiner Haare interessiert hätten“, erklärte Gideon.
    „Verdammt“, flüsterte Elijah und fuhr sich mit den Fingern durch die gewellten goldgelben Haare. Bella hatte sie sogar berührt, ohne etwas zu merken. „Aber ich dachte, dass die Prägung die Augenfarbe einer Frau verändert. Sienas Augen sind so golden wie eh und je, kann ich dir sagen.“
    „Die Prägung ist durch drei ganz unterschiedliche Merkmale gekennzeichnet, Elijah. Das erste Merkmal ist ein unbezwingbares Verlangen zwischen dem Mann und der Frau. Ein Verlangen, dem man nicht lange widerstehen kann, und zwar nicht nur bei Vollmond an Beltane und Samhain, manchmal auch zur Sonnenwende.“ Der Dämon zog eine silberne Braue hoch. „Ich glaube, man kann wohl sagen, dass du und Siena dieses Kriterium erfüllt habt?“
    „Ja“, gab Elijah leise zu.
    „Und was das zweite von dir erwähnte Zeichen betrifft, so stimmt es zwar, dass eine geprägte Frau oft die Augenfarbe ihres künftigen Lebensgefährten annimmt, aber

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