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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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verstehen. Wenn sie es nicht versteht …“ Elijah ging wieder zum Fenster und lehnte seufzend die Stirn an die Scheibe. „Wenn sie es nicht versteht, dann nehme ich sie in ihren Augen gegen ihren Willen.“
    Gideon verstand das besser, als Elijah sich vorstellen konnte. Siena war stolz und unbeugsam. Solange sie sich gegen das Unabwendbare sträubte, würde sie jeden Schritt, den Elijah auf sie zumachte, als feindlich betrachten. Und je weiter das ging, desto schwerer würde es werden, den verlorenen Boden wiedergutzumachen und sie zusammenzubringen. Das größte Problem bei einer Prägung war, dass sie normalerweise kurz vor den kritischen heiligen Tagen stattfand. Es war, als würde die Natur ihnen ein paar Tage geben, um es zu begreifen, und sich am Ende durchsetzen. Und dieses Ende würde schnell kommen.
    „Sie hat mich im Wald gefunden und meine Angreifer in die Flucht geschlagen, bevor sie mich erledigen konnten. Sie hat mich an einen sicheren Ort gebracht, meine Wunden versorgt, mir zu essen gegeben und sich um mich gekümmert …“ Elijah hielt inne und warf dem Heiler einen erschütternden Blick aus seinen smaragdenen Augen zu. „Und dann hat sie mein ganzes Leben umgekrempelt. Was für eine beschissene Art, ihr für ihre Gastfreundschaft zu danken.“ Er machte eine Pause und rieb mit einem Finger an einem Fleck auf dem Fenster herum. „Und was ist mit Jacob? Mit Noah? Mit dem Gesetz? Weißt du noch? ‚ Der Hund wohnt nicht der Katze bei; die Katze wohnt nicht der Maus bei.‘ Und das ist nur eines von rund einem Dutzend Gesetzen zur Reinerhaltung der Art, gegen die das verstößt.“
    „Die Prägung ist etwas, gegen das man sich nicht wehren und dem man nicht entrinnen kann. Wenn sie also passiert ist, kann man dich kaum dafür verantwortlich machen“, bemerkte Gideon. „Wenn du dich erinnerst, gibt es eine ganze Reihe Gesetze, die wir im Laufe dieses Jahres überdenken mussten. Wenn wir dabei eins gelernt haben, dann, dass unsere Vorfahren Prophezeiungen eher so interpretiert haben, wie es ihnen zupasskam. Vielleicht sind wir für ihre Katzen ja gar nicht die Hunde, Elijah. Sie ist eine mächtige Schattenwandlerin. Sie ist intelligent und ihren animalischen Instinkten genauso ausgeliefert wie wir. Sie haben vielleicht andere Traditionen, aber ihr Volk feiert dieselben heiligen Feste wie wir. Vielleicht stellt sich ja heraus, dass wir gar nicht so verschieden sind.“
    „Aber Jacob …“
    „Soweit ich mich erinnere, hast du Jacob vor etwa einem Jahr davon abgehalten, etwas zu tun, das nach dem Gesetz ein furchtbares Vergehen war. Das Gesetz hat sich seitdem geändert. Elijah, unsere Welt, wie wir sie kennen, ist im Fluss. Keiner von uns wird dich mit Kritik geißeln. Wir sind doch deine Freunde. Das ist eine bewegte Zeit, in der sich viel verändert. Eine Zeit mit ganz besonderen Schicksalen. Das solltest du bedenken.“
    Gideon senkte den Kopf und verzog einen Mundwinkel zu einem Lächeln, als das Lob seiner Frau für seine ungewöhnliche Toleranz durch seine Gedanken wisperte.
    „Ich würde aber auf jeden Fall möglichst bald mit Noah reden“, fügte er hinzu. „Es wäre gut, wenn du selber es ihm so bald wie möglich sagen würdest … bevor jemand anders es herausfindet.“
    Elijah drehte sich um und sah den Urältesten an. Dann nickte er nur.

 
    8
    Gideon ging auf die verschlossenen Türen des inneren Heiligtums der Königin zu. Die Art, wie er den Wachen zulächelte, war eine deutliche Warnung, dass sie es nicht wagen sollten, ihn aufzuhalten. Die Minotauren hatten Gideon schon einmal den Zutritt verwehrt, und auch wenn es nicht ganz ernst gemeint war, so hatte er ihnen daraufhin doch klargemacht, dass man sich mit einem Dämon lieber nicht anlegen sollte und dass er der Königin außerdem Vorrechte zugestand, die niemand sonst sich hätte herausnehmen können. Doch nicht nur das. Der Heiler konnte sich zudem in astraler Form in das Gemach projizieren, wenn er wollte. Es war also, als wollte man einen Geist festhalten.
    Gideon klopfte an die Tür und wartete auf eine Antwort. Er hörte die Stimme seiner Frau in seinem Kopf, die ihn dafür lobte, dass er es sich endlich angewöhnt hatte anzuklopfen.
    Anders geht es nicht bei einer Königlichen Hoheit , bemerkte er nur kurz.
    Ach, und nur eine Königliche Hoheit hat so ein höfliches Benehmen verdient? , hakte sie nach.
    Eine ausländische Königliche Hoheit , fügte er hinzu.
    Ach ja, Sinn für Privatsphäre gehört nicht zur

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