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Schattenwandler 04. Damien

Schattenwandler 04. Damien

Titel: Schattenwandler 04. Damien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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einander mit geübtem Blick.
    „Was führt dich in meine Jagdgründe, so fern von daheim?“, fragte Damien, um gleich auf den Punkt zu kommen. Noahs Besitztümer in England waren weit weg von Kalifornien, das Damien als sein Territorium beanspruchte. Das sprach nicht dafür, dass der König nur zufällig vorbeischaute, denn Dämonen waren in den Vereinigten Staaten nicht sehr oft zu finden. Sie waren trotzdem keine Feinde, was man daran erkennen konnte, dass Damien sofort seine Frage stellte und nicht erst, nachdem er versucht hatte, ihn zu töten.
    Vampire waren ebenfalls sehr darauf bedacht, ihr Territorium zu schützen.
    „Betrachte es als geschäftliche Angelegenheit“, erwiderte Noah freundlich. „Entschuldige, dass ich zur Essenszeit hier eindringe.“
    Damien wischte die Sache mit einer Bewegung seiner langfingrigen Hand beiseite, und der große Rubin am Mittelfinger seiner rechten Hand blitzte den Dämonenkönig an.
    „Ich habe noch keine Beute geschlagen. Es macht nichts.“
    „Ich hatte mich vergewissert“, erwiderte Noah.
    Der Dämonenkönig war ein Feuerdämon. Jeder Dämon hatte eine gewisse Macht und eine Verbindung zu einem der vier Elemente. Feuer war natürlich das flüchtigste und eindrucksvollste. Deshalb konnte Noah Energiefelder wahrnehmen, und da er bereits über sechshundert Jahre lebte, wusste er aus Erfahrung, ob Damien sich bereits ein Ziel für die Abendspeisung ausgesucht hatte.
    Noah hatte seinen Thron auf ähnliche Weise erlangt wie Damien, nur dass er wegen seiner unbestrittenen Führungsstärke gewählt worden war. Der frühere Dämonenkönig musste erst sterben, bevor dies geschehen konnte. Und es musste ein natürlicher Tod sein, weil es unter Dämonen absolut verpönt war, gegeneinander zu kämpfen oder einander gar zu töte n – obwohl dadurch, dass sie im Grunde unsterblich waren, keine Todesart als natürlich angesehen werden konnte.
    Meistens handelte es sich um irgendeine Form von Mord. In einer solchen Kultur war es unwahrscheinlich, dass ein Dämon, der gerade seinen Vorgänger ermordet hatte, zum König ernannt wurde. Dämonen nahmen die Ermordung ihrer Monarchen sehr übel.
    Noah konnte auch nicht abgesetzt werden. Obwohl der Große Rat ihn gewählt hatte, konnte dieser seine Meinung nicht mehr ändern. Sein Tod wäre der einzige Weg, um ihn durch einen Nachfolger zu ersetzen. In weniger zivilisierten Zeiten hatte das dem Amt des Dämonenkönigs eine interessante Note verliehen. Vor allem, wenn der Große Rat zu dem Schluss kam, dass er einen Fehler gemacht hatte, und versuchte, den regierenden Monarchen zu ermorden.
    Andererseits würden Schattenwandler nie ganz zivilisiert sein. Davon war Damien zutiefst überzeugt.
    „Worum geht es denn?“, fragte Damien und forderte den König mit seiner beringten Hand auf, sich neben ihn zu stellen. Sie befanden sich in einer hübschen Siedlung in der Gegend von San José; die an perfekt gepflegten Rasenflächen und an sauberen Gehsteigen gelegenen Häuserreihen zu beiden Seiten lagen still und dunkel da.
    „Die Bibliothek.“
    Wieder kam er direkt auf den Punkt. Das mochte Damien an den Dämonen. Sie spielten keine Spielchen, außer es diente einem bestimmten Zweck.
    „Ja. Die Bibliothek. Ich habe es nicht vergessen“, sagte der Prinz. „Was möchtest du gern?“
    „Offen gesagt, Gelehrte aus eurem Volk. Wir haben nicht vor, die Geheimnisse der verborgenen Schattenwandlerbibliothek für uns zu behalten. Es ist eine universale Sammlung zahlreicher Geschichten. Wir haben den Ort nicht wieder betreten, seit wir ihn in den Höhlen des Lykanthropenterritoriums entdeckt haben. Auch niemand von Sienas Leuten war dort“, sagte Noah und lächelte ein wenig, als er den Namen der Lykanthropenkönigin erwähnte, die vor Kurzem den Oberbefehlshaber seiner Streitkräfte geheiratet hatte. Elijah, der Captain der Dämonenkrieger, wurde von seinem Herrscher hoch geschätzt.
    „Wi r … das heißt, Siena und ich, sind zu dem Schluss gekommen, dass es nur fair wäre, euch zu beteiligen, wenn wir unsere Gelehrten hinschicken, um Nachforschungen über die Bedeutung dieses Orts anzustellen. Da keiner von uns diesen Ort je gesehen hat und er sich offensichtlich aus den Sprachen aller Schattenwandler zusammensetzt, sollten auch alle Schattenwandler dabei sein. Gleichberechtigt.“
    „Das ist wirklich fair von dir. Aber ich muss dir wohl nicht sagen, dass meine Leute nicht gerade Gelehrtentypen sind. Außerhalb unseres politischen Apparats

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