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Schattenwandler: Adam (German Edition)

Schattenwandler: Adam (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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stärkste Eigenschaft, und es war auch die gefährlichste und unberechenbarste für sie selbst. Sie musste sich außerdem eingestehen, dass sie nicht wusste, welchen Schaden der empfindliche Fötus nehmen konnte, den sie in sich trug. Doch sie hatte keine Wahl, da das Leben ihrer ganzen übrigen Familie auf dem Spiel stand. Selbst wenn Jasmine ihnen zu Hilfe kam, war sie doch nur eine einzelne Vampirin, und es bräuchte eine Armee, um die beiden finsteren Wesen auszuschalten, wenn deren Fähigkeiten nicht beeinträchtigt waren. In den vergangenen Jahren hatten sie viel Übung darin bekommen, sie einzusetzen. Und es würde noch schlimmer werden. Bella und Jacob mussten jetzt zuschlagen, wo sie eine Chance hatten.
    Außerdem war das hinterhältige Miststück hinter ihrer Tochter her. Bella würde dafür sorgen, dass Ruth dafür bezahlte, dass sie es wagte, auch nur daran zu denken, Leah ein Haar zu krümmen. Ganz zu schweigen von den schmerzhaften Folgen, die sie womöglich erleiden würde. Wenn Bella nichts unternahm, würden sie sowieso alle sterben.
    Jacob musste das Gleiche gedacht haben, oder er hätte lautstark Protest gegen ihren Plan erhoben, über den er durch ihre telepathische Verbindung im Bilde war. Er wusste, was seiner Frau widerfahren konnte, doch während er sich früher oft dagegen gesträubt hatte, war jetzt keine Zeit dafür.
    Also öffnete sie sich für das gefährliche Unbekannte und sog es in ihren verwundbaren Geist und Körper auf. Bella hatte schon einmal die Kräfte einer Geistdämonin in sich aufgenommen, allerdings nur das Dunkle von deren Seele; es drang in sie ein wie ätzendes Ammoniak. Sie hatte schon einmal die Kräfte eines bösen Vampirs in sich aufgesaugt. Dieser hatte anderen Schattenwandlern das Leben geraubt und sich ihre Fähigkeiten zunutze gemacht, indem er ihr Blut getrunken hatte. Doch sie wusste augenblicklich, dass dieser Vampir noch viel vergifteter war und dass seine Seele den Makel der Hexerei trug. Es war, als würde man eine doppelte Dosis von reinem, flüssigem Bösen in sich aufnehmen. Sie spürte die süßliche Schwärze aus dieser zweifachen Quelle; es sickerte in sie hinein wie zähflüssiges Teeröl. Das Böse verband sich in ihr und erstickte sie von innen heraus. Ihre Augen, die normalerweise von einem wunderschönen Violett waren, verfärbten sich schwarz, und als sie an sich hinunterblickte, sah sie eine dunkle Flüssigkeit aus ihrer Haut hervorquellen. Ihr war nicht klar, dass dieses Bild nur in ihrer eigenen Vorstellung existierte.
    Jacob spürte, wie seine Frau laut aufschrie vor Entsetzen, lange bevor sie überhaupt ihre Stimme fand. Er sah, was sie sah, genauso wie er jeden ihrer Gedanken in jedem Augenblick des Tages kannte. Er wusste, dass sie eine Halluzination hatte, und er konnte nichts tun gegen den Drang, in ihren Geist einzudringen, um ihr klarzumachen, was real war und was nicht. Er fuhr herum, um sie mit seinem starken Arm aufzufangen, als sie sich in Krämpfen wand.
    Leah sah mit vor Entsetzen geweiteten Augen, wie ihre Mutter von einer unsichtbaren Kraft zurückgerissen wurde. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie beobachtete, wie ihr Vater herumfuhr, um ihre Mutter aufzufangen, wobei sein braunschwarzer Pferdeschwanz peitschte wie bei einem aufgeregten Pferd. Sie spürte, wie ihr Herz sich zusammenzog, während sie sah, wie er seine geliebte Frau, die von heftigen Zuckungen geschüttelt wurde, so sanft wie möglich zu Boden gleiten ließ.
    Das verschaffte dem Gegner hinter ihm Zeit, zuzuschlagen.
    Es war der Vampir, der sich bewegte. Wie gelähmt vor Angst sah Leah, wie er mit blitzartiger Geschwindigkeit in seinem langen dunklen Mantel nach etwas griff, das scharf und gefährlich aussah. Selbst Leahs noch unausgereifte Dämonensinne konnten den Hauch von rostigem Eisen wahrnehmen, giftiges Metall, das tödlich war für Dämonen. Sekunden später stürzte sich der Vampir auf ihren Vater, der ihm den Rücken zugewandt hatte, und stieß ihm die eiserne Spitze unter das Schulterblatt.
    Wie mit den Augen eines anderen sah Leah, wie die Spitze durch die Brust ihres Vaters fuhr und ihm das Herz durchbohrte. Der unfassbare Anblick des Blutes, das ihrem Vater aus der Brust quoll, war bei Weitem nicht so schlimm, wie zu sehen, dass er schockiert auf die Knie sank, Zorn und Entsetzen im Gesicht. Jacob blickte in die violetten Augen seines kleinen Mädchens und empfand sein Versagen, die Familie zu beschützen, mit solcher Heftigkeit, dass sein

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