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Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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nicht, dass ich als Alleinstehende ebenfalls ständig Männer aufriss.
    „Aber nur, wenn es in drei oder vier Wochen früh genug ist“, entgegnete ich. Ich hatte Hunger, ich war müde und die nächsten Tage lagen mir schwer im Magen. Ich konnte mich nicht wirklich auf meine Schwester konzentrieren.
    Das würde reichen, versicherte sie, zwitscherte fröhlich ein „Gute Nacht“ und legte auf, ehe ich antworten konnte. Super. Jetzt erzählte sie bestimmt unserer Mutter, dass ich stöhnende Männer bei mir zu Hause hätte.
    Robert Faulkner tauchte am nächsten Tag auf unserer Baustelle auf. Er war wieder allein und machte große Augen. „So was habe ich noch nie gesehen!“, sagte er und bestaunte die polierte Holztheke. „Das wird fantastisch.“
    Ich fühlte, wie ich unter seinem anerkennenden Blick rot wurde. Anabel und Luis dagegen sahen Robert verblüfft an.
    „Sag bloß, du kannst erkennen, was es werden soll“, traute sich Luis zu sagen.
    „Aber sicher.“ Robert sah ihn an, als könne Luis Eins und Eins nicht zusammenzählen. „Eine Mischung aus Diner und Saloon. Gewagt, einzigartig und eindrucksvoll. Ich bin mir sicher, Jugendliche würden hier ständig rumhängen.“
    Ich konnte nicht anders. Ich strahlte ihn an, als hätte er mir soeben ein Flugticket nach Frankreich geschenkt. Und bereute es sogleich.
    Robert Faulkner starrte mich an, als sähe er mich zum ersten Mal. Er schluckte ein paar Mal und atmete tief ein.
    Ich schaute verlegen zu Boden und sah, dass Robert seine Hände zu Fäusten geballt hatte. Ganz so, als müsse er sich beherrschen. Ich hob den Blick. Er sah mich mit einem seltsamen Ausdruck im Gesicht an. Diesen Ausdruck hatte ich schon mal gesehen. So hatte meine Schwester Melanie ihren Sohn Billy angesehen, als der noch ein Baby gewesen war. Zärtlich. Liebevoll.
    Sehnsüchtig.
    Abrupt wandte ich mich ab. Ich musste etwas trinken, um meine Beherrschung wiederzufinden.
    Meine Hand zitterte leicht, als ich aus der Wasserflasche trank. Ich hörte Robert mit Anabel sprechen. Er klang wieder völlig gefasst.
    Natürlich, sagte ich mir. Er war Schauspieler. Er konnte nach Belieben Gefühle und Ausdrücke hervorrufen oder unterdrücken. Die Frage war nur, spielte er bei mir oder bei Anabel? Was bezweckte er damit?
    „Lisa, kann ich Sie kurz sprechen?“
    Ich erstarrte.
    Robert lächelte mich quer über das Chaos herumliegender Bretter, Lampen, Tische und Stühle mit diesem schiefen, unwiderstehlichen Lächeln an. Mein Bauch fing an zu rebellieren. Ich konnte nur nicken. Meine Stimme würde sicherlich versagen.
    Wir gingen nach draußen und ein paar Meter weiter um die Ecke, wo uns Anabel und Luis nicht sehen oder hören konnten.
    „Wir haben schon lange keinen Kaffee mehr zusammen getrunken“, sagte Robert Faulkner und lächelte noch immer so bezaubernd.
    Ich blinzelte verwirrt. „Ich hatte zu tun.“
    Sein Lächeln verblasste. „Ich weiß. Ich finde es nicht fair von David, Ihnen eine solche Strapaze zuzumuten.“
    Ich zuckte mit den Schultern. Was sollte ich darauf sagen? Ich war David zu viel schuldig, um mich wegen ein paar Zusatzstunden aufzuregen.
    „Ich dachte … nein, eigentlich wollte ich fragen, ob Sie … ob Sie …“
    Ich war überrascht. Er stotterte. Ich war mir außerdem nicht sicher, ob ich hören wollte, was er mir zu sagen hatte.
    Zum Glück begann Robbie Williams zu singen und bewahrte ihn und mich vor einer weiteren peinlichen Schweigeminute. Aber Robert ignorierte sein Handy.
    „Darf ich Sie zu einem Kaffee einladen?“, fragte er direkt.
    „Das tun Sie doch andauernd.“
    Robert Faulkner lächelte wieder. Robbie Williams sang von gutaussehenden nackten Körpern.
    Und mir ging durch den Kopf, wie bizarr dieser Moment war.
    „Ich meinte ohne Pappbecher und Kantinenfeeling.“
    „Möchten Sie nicht dran gehen?“, fragte ich irritiert.
    „Nicht, ehe ich eine Antwort habe.“ Er meinte das durchaus ernst, lehnte sich seitlich gegen die Wand neben uns und überschlug ein Bein. Der Inbegriff der Lässigkeit. Luis konnte ihm nicht das Wasser reichen.
    Und Robbie begann zu nerven.
    „Ich kann hier in den nächsten Tagen schlecht weg“, wandte ich ein.
    „Heißt das ja?“, hakte er nach und hob eine Augenbraue.
    „Nur um etwas klar zu stellen: Es handelt sich einfach um Kaffee. Kein Dinner, kein Date, nur Kaffee?“
    Er hob die Schultern. „Klar.“
    Ich musterte ihn misstrauisch. Das hörte sich nach einem Wenn-es-sein-muss an.
    Robbie betete für

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