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Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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gefühlvoller als vorher.
    Sie wiederholten die Aufnahme noch dreimal. Ich konnte einfach nicht vorher weggehen. Ich musste zuhören.
    Auch wenn ich selbst kein Instrument spielen konnte, hatte ich immer gerne Musik gehört. Und Robert spielte fantastisch.
    Als die Einstellung vorbei war, klatschten alle Beifall. Ich auch. Robert sah mir direkt in die Augen und lächelte sein unverkennbares Robert-Lächeln.
    Gefährlich.
    Das war der Begriff, der mir in den Sinn kam, als ich auf dem Rückweg zu meiner Baustelle war. Robert Faulkner war für mich absolut gefährlich. Ich spürte immer mehr, wie ich seinem Charme verfiel. Aber ich war keine siebzehn mehr. Ich war auch keine zwanzig mehr. Es war völlig unsinnig, sich irgendwelche Gefühle zu gestatten oder Träumen nachzuhängen. Welche Träume? Hatte ich nicht vor einem Jahr mit sämtlichen Träumen abgeschlossen? Und wenn nicht, beinhalteten sie keinesfalls einen Teenie-Schwarm von Anfang Zwanzig, der aussah wie ein griechischer Gott, spielte wie Chopin höchstpersönlich und Charme versprühte wie Casanova.
    Ich eilte in die nächste Damentoilette und wusch mein Gesicht mit kaltem Wasser. Dann betrachtete ich mich im Spiegel.
    Durchschnitt. Absoluter Durchschnitt.
    Glücklicherweise hatte ich keine Warzen oder Muttermale im Gesicht oder einen Buckel auf der Nase. Mein Kinn war auch nicht spitz und die Augenbrauen waren in hübsche Bogen gezupft.
    Meine Haare mussten unbedingt noch einmal in Form geschnitten werden und dunkle Augenringe deuteten meine Überstunden und die harte Arbeit der letzten Wochen an. Zudem zeigten sich schon die ersten Linien um meine Augen.
    An mir war nichts außergewöhnlich. Absolut nichts, was die Aufmerksamkeit eines Robert Faulkners rechtfertigen könnte. Ich war totaler Durchschnitt.
    Was wollte er von mir?
    David kam abends vorbei und inspizierte das Café. „Grandios. Tolle Arbeit, Lisa“, rief er bereits von der Tür. Luis, Anabel und ich waren zu müde, um zu lächeln. Wir saßen auf den Barhockern und gönnten uns Eistee und Cola.
    „Wir werden morgen mit den Szenen in den Schlafzimmern und am Flügel fertig und können hier genau nach Plan übermorgen beginnen. Fantastisch.“
    Luis sprang auf. „Ich muss heim“, sagte er, griff nach seiner Jacke und verschwand. Anabel folgte ihm, einen Abschiedsgruß murmelnd.
    Wir waren alle geschafft. Wir hatten jeden Tag knapp zwölf Stunden hier gearbeitet. Im Gegensatz zu den beiden Studenten, war ich lange Arbeitszeiten gewohnt. Trotzdem fühlte ich mich ausgelaugt.
    „Lisa, du hast hervorragende Arbeit geleistet“, sagte David in einem ruhigen, mitfühlenden Ton. „Tu mir den Gefallen, geh morgen wieder zum Lunch. Ich fühle mich wie ein Sklaventreiben.“
    „David, du bist ein Sklaventreiber“, sagte ich und lächelte matt. „Über achthundert Leute arbeiten momentan nur für dich und deine Launen.“
    „Ach Lisa, jetzt fühle ich mich richtig schlecht“, sagte er betreten.
    „Musst du nicht“, sagte ich und tätschelte seinen Arm. „Im Gegensatz zu einem altägyptischen Pharao gibt es bei dir wenigstens eine Krankenversicherung.“
    David grinste. „Ich wusste, dass das der einzige Grund war, weshalb du mein Angebot angenommen hast.“
    „Die Krankenversicherung und ein Autogramm von Rachel Living für Billy“, stimmte ich zu. „Keine Sorge. Morgen gehen wir drei zum Lunch. Wir werden nämlich morgen Nachmittag fertig. Und dann fahre ich nach Hause und schlafe zwanzig Stunden durch.“
    „Du hast es dir verdient“, sagte David wohlwollend. „Ich weiß, dass ich etwas übertrieben habe. Wenn man bedenkt, dass es sich nur um einen Teenie-Film handelt.“
    „Machst du Teenie-Filme nicht gerne?“, fragte ich vorsichtig.
    „Teenie-Filme sind sehr ertragreich“, sagte David und sah dabei nicht glücklich aus. „Es ist wahnsinnig schwierig. Vor allem ist es ein sehr anspruchsvolles Publikum. Die Halbwüchsigen verzeihen keine Fehler. Alles muss perfekt sein, nicht zu schwülstig, nicht zu realistisch. Wir hatten Glück mit unseren Hauptdarstellern. Vor allem mit Robert. Er hat zwar schon ein paar andere Sachen vorher gemacht, ist aber dadurch nicht weiter aufgefallen. Das waren Literaturverfilmungen und nur für einen kleinen Teil des Publikums interessant. Seine Rolle als Hugh Vincent hat ihn ganz nach oben katapultiert. Er macht seine Sache großartig. Das muss ich ihm wirklich lassen.“
    „Als Schauspieler oder als Star?“, fragte ich neugierig.
    „Sowohl als

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