Schauspieler küssen anders (German Edition)
Begeisterung. Wie passend.
„Ja. Gehen Sie endlich an Ihr Handy. Ich werde ganz nervös.“
Jetzt grinste er breit und fischte das Handy aus seiner Hosentasche.
Er warf einen Blick aufs Display – und würgte es ab.
Ich machte große Augen.
„Jetzt klingelt es nicht mehr. Aber ich muss gehen.“
Er ging aber nicht. Wieder begann Robbie zu singen. Von Leichen auf dem Friedhof.
Also machte ich den Anfang.
„Ich muss auf jeden Fall weitermachen, wenn alles bis Freitag fertig sein soll.“
„Okay“, sagte er. „Ich kümmere mich um den Kaffee.“
Ich wackelte mit dem Kopf, unsicher, ob ich zu dem Kaffee nickte oder über seine aufreizende Art den Kopf schüttelte. „Na los, lassen Sie David nicht länger warten.“
Ich ging und er auch. Ich hörte ihn das Gespräch annehmen und Robbie verstummte.
„Lisa?“
Vor Schreck ließ ich den Hammer fallen. Er landete auf dem Parkett und hinterließ eine Delle.
„Oh verdammt“, fluchte ich. Es war noch früh am Morgen und ich war allein. Hatte ich zumindest gedacht.
Robert Faulkner stand neben mir mit zwei dampfenden Tassen in der Hand.
„Tut mir leid“, sagte er. „Ich wollte Sie nicht erschrecken.“
„Können Sie das nächste Mal pfeifen?“
Er reichte mir eine Tasse. „Pfeifen? Irgendeine Wunschmelodie?“
„Bodies.“
Robert lachte und ich grinste. Der Kaffee roch herrlich. Und kam genau richtig. Ich war so früh hier gewesen, dass ich noch nicht gefrühstückt hatte.
„Danke.“
„Äh … da ist noch mehr“, sagte Robert vorsichtig und deutete auf den fertig gebauten Teil der Theke, auf dem eine große Serviette lag, auf der zwei Teller mit frischen Sandwiches und Muffins lagen.
„Für mich?“, fragte ich verblüfft.
„Ja. Ich habe festgestellt, dass Sie viele der Pausen ausgelassen haben, seit wir drehen.“
Ich lächelte ihn erfreut an. „Danke. Das ist wirklich sehr nett. Und äußerst aufmerksam.“
Er lächelte ebenso erfreut zurück.
Robert entwickelte zwei der noch verpackten Hocker und stellte sie uns hin. Ich aß mit Genuss. Die Sandwiches schmeckten ausgezeichnet.
„Wieso sind Sie so früh hier?“, fragte ich und biss erneut ab.
„Ich dachte mir, dass Sie so früh hier sind.“
Ich hörte einen Moment auf zu kauen und sah ihn an. „Sind Sie extra meinetwegen so früh gekommen?“
Er zuckte die Schultern. „Ein weiterer Gedanke war, dass Sie es sicherlich nicht wollen, dass Ihre Assistenten das hier mitbekommen.“
Da hatte er recht. Das wäre mir äußerst unangenehm. Ich war mir sicher, dass unsere gemeinsamen Mittagessen bereits aufgefallen waren.
„Sie schaffen es bis Freitag“, stellte er nach einem anerkennenden Blick durch den Raum fest.
„Ja“, sagte ich zufrieden. „Ich hoffe, es ist die Mühe wert.“
Robert schwieg dazu. „Wie kamen Sie auf Antiquitäten und Dekoration?“, wechselte er abrupt das Thema.
Ich war überrumpelt, fasste mich aber schnell. „Als ich mein Studium abbrach, konnte ich bei einem Bekannten die Ausbildung dazu machen.“
„Was haben Sie studiert?“
Ich lächelte leicht. „Kunstgeschichte und Restauration. Ich sagte doch, ich wollte schon immer nach Europa.“
„Warum haben Sie das Studium abgebrochen?“, fragte Robert und sah mich neugierig an.
„Die Firma, in der mein Mann gearbeitet hatte, ging Konkurs und er war arbeitslos. Und wir hatten kein Geld für meinen Studienplatz. Also musste ich arbeiten.“
„Sie haben für Ihren Mann auf ganz schön viel verzichtet“, stelle Robert fest.
Ich schwieg. Ja, ich hatte auf einiges verzichten müssen. Im Nachhinein, nach einer gescheiterten Ehe, mochte das als tragischer Verlust gelten. Oder in den Augen eines Außenstehenden. Ich empfand nicht so.
„Wenn ich fertig studiert hätte, wäre ich jetzt nicht hier“, sagte ich leichthin und lächelte ihn an. „Dann würde ich jetzt entweder mit irgendeinem französischen Marquis auf einer sonnigen Terrasse eines Châteaus sitzen und die Aussicht über das Meer genießen. Oder ich würde in einer alten, muffigen Kirche ein Deckengemälde restaurieren und abends in ein winziges, verwanztes Zimmer heimgehen. Wahrscheinlich eher die zweite Variante.“
Robert grinste. „Vielleicht hätten Sie den Marquis bezaubert, wären jetzt die Herrin über ein Château an der Loire und müssten die lästigen Pflichten der Haushaltsführung, Beaufsichtigung der Dienstboten und Staatsempfänge über sich ergehen lassen.“
Ich schüttelte mich. „Bin ich froh, dass ich
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