Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
Vom Netzwerk:
einer Beziehung bin ich noch nicht bereit. Mein Körper auf jeden Fall nicht. Es wird noch Monate dauern.“
    Robert nahm meine Hand in seine beiden.
    „Das tut mir leid“, sagte er. „Wusste dein Mann …?“
    „Nein, Alec und ich waren schon getrennt, als es ausbrach.“
    „Wie schlimm war es?“
    Meine Augen wurden ebenfalls schwer. „Nicht sonderlich. Es war im Anfangsstadium. Muss eh alle paar Wochen zu Kontrollen. War nur’n bisschen viel … auf einmal.“
    Ich fühlte seine Fingerspitzen auf meiner Stirn. Dann schlief ich ein.
    Als ich erwachte, saß Melissa in einem Stuhl neben meiner Liege. Sie legte die Papiere zur Seite, in denen sie gelesen hatte und kam sofort zu mir.
    „Wie geht es Ihnen, Lisa?“, erkundigte sie sich leise.
    „Besser“, murmelte ich.
    „Robert hat mich gebeten, Sie nach Hause zu bringen, sobald Sie einigermaßen dazu in der Lage sind.“
    Sie half mir aufzustehen. Ich fühlte mich tatsächlich noch sehr benommen und mir war schwindelig. Sicherlich von der Spritze.
    „Sie müssen mich nicht begleiten. Wenn Sie mir ein Taxi rufen, komme ich klar.“
    „Robert bringt mich um, wenn ich Sie auch nur fünf Minuten aus den Augen lasse“, erwiderte sie lachend.
    Ich sah sie neugierig an. „Würde er tatsächlich ausrasten?“
    „Er würde nicht toben oder schreien, wenn Sie das meinen. Aber er kann sehr unangenehm werden, wenn er etwas will.“
    „Kommt das oft vor?“ Endlich hatte ich die Gelegenheit, mehr über Robert zu erfahren, als nur aus den Zeitungen.
    „Nein. Das war höchstens dreimal der Fall in den letzten neun Jahren. Kommen Sie. Ich fahre Sie in meinem Wagen und Robert kommt mich nach Drehschluss ablösen.“
    Tatsächlich war ich sehr froh über ihre Hilfe. Die Spritze war sehr stark gewesen. Ich hatte keine Schmerzen mehr, fühlte mich aber benommen und neben mir stehend. Ich schwankte und Melissa musste mich stützen.
    „Tut mir leid, dass ich Ihnen solche Umstände mache“, sagte ich, als wir in ihrem Auto saßen.
    „Kein Problem. Ich kann auch von Ihnen zu Hause aus noch ein wenig arbeiten“, meinte sie fröhlich und schwenkte ihr Handy.
    Wir schwiegen eine Weile und ich bemerkte ihre verstohlenen Blicke.
    „Sie fragen sich bestimmt, was Robert an mir findet“, sagte ich nach einem weiteren Blick. „Ich frage mich das auch.“
    „Nein, eigentlich nicht“, sagte sie und ich sah, dass ihre Wangen leicht rosa wurden. „Ich frage mich vielmehr, warum Sie nicht schon lange verheiratet sind und Kinder haben.“
    Ich war verblüfft. „Hat Robert Ihnen nichts erzählt?“
    „Robert spricht nicht über Sie.“
    Was hatte das zu bedeuten?
    „Er bespricht nie persönliche Dinge mit mir oder Jim, seinem Agenten. Wir beide wissen von Ihrem Verhältnis – oder was immer es ist – genauso viel wie der Rest der Filmcrew.“
    Man konnte Melissa anhören, dass es sie ungemein ärgerte.
    „Die nächste links ab“, sagte ich leise und ließ alles, was sie gesagt hatte, einwirken.
    Auf keinen Fall wollte ich Robert in den Rücken fallen. Zumal ich selber noch nicht wusste, worauf alles hinauslief.
    „Weshalb ist Robert so … unangenehm geworden? Ich meine, bei welchen Situationen?“, wechselte ich das Thema.
    Melissa biss die Zähne zusammen. Anscheinend hatte Robert einen bleibenden Eindruck damals hinterlassen.
    „Das erste Mal war während des Drehs zu seinem zweiten Hugh Vincent Film. Er sollte eine Liebesszene spielen, die nicht im ursprünglichen Drehbuch gestanden hatte. Er weigerte sich. Nicht, weil es ihm unangenehm gewesen wäre, sondern weil er die Rolle, die er spielte und das Publikum, für das er spielte, nicht mit einer so heißen Sexszene hatte konfrontieren wollen.“
    Ich war beeindruckt. Ich hätte einem Neunzehnjährigen solche moralischen Vorstellungen nicht zugetraut.
    „Und die nächste?“, fragte ich Melissa.
    „Da war ein Mädchen, das ihn verfolgte. Eine richtige Stalkerin. Anfangs versuchte er ihr freundlich und höflich klar zu machen, dass sie absolut nicht sein Typ sei, aber sie wurde immer aufdringlicher. Irgendwann hatte sie sogar Roberts Putzfrau abgepasst und ihr den Schlüssel geklaut. Nachdem Robert mit ihr fertig war, haben wir nie wieder was von ihr gehört.“
    „Und das dritte Mal?“
    Ich sah Melissas Kiefer verkrampfen. „Das war letzte Woche, als Jim wissen wollte, was zwischen euch beiden läuft.“
    Ach du meine Güte.
    „Nun ja, Jim hat ein Recht, es zu erfahren. Immerhin ist er für Roberts Erfolg

Weitere Kostenlose Bücher