Schauspieler küssen anders (German Edition)
bin Brite.“
„Was? Das wusste ich ja gar nicht. Ich meine, man hört es nicht.“
„Nein, meine Eltern kamen hierher, als ich noch sehr klein war.“ Er grinste noch immer. „Anabel kann kein ganz so ergiebiger Quell gewesen sein. Aber ich muss gleich los. Jim hat für heute Nachmittag noch ein Interview arrangiert. Du bist ja bei deinem Neffen. Das T-Shirt liegt im Wohnzimmer. Kommst du nach dem Geburtstag zu mir?“
Ich nickte. Das war ungefährlicher, als wenn Peggy ihn doch noch erwischte.
Als er mich eine halbe Stunde später zum Abschied küsste, merkte ich, wie vorsichtig er war. Er hatte wohl Angst, ich müsse wieder zu Schmerzmitteln greifen, wenn er leidenschaftlicher würde.
Ich war zutiefst gerührt.
Womit hatte ich das verdient?
Romeos Auftritt
„Lisa, endlich!“ Melanie umarmte mich wie immer freudig. „Du bist meine Rettung in diesem Chaos. Meine Schwiegermutter hat die Küche an sich gerissen, Lucas ist frustriert, weil Billy ihm klargemacht hat, dass er nicht in seiner Werkstatt anfangen möchte und Mum und Dad sind melancholisch, weil ihr einziges Enkelkind eine Freundin neben sich sitzen hat, mit der er dauernd Händchen hält.“
Ich kicherte. „Ich glaube, ich werde die Stimmung ein wenig aufhellen mit meinem Geschenk.“
Die Stimmung im Wohnzimmer war tatsächlich sehr angespannt. Billy saß am großen Esstisch, neben sich ein hübsches Mädchen mit brünetten, glatten Haaren und braunen Rehaugen. Seine neue Freundin Lauren – wie passend. Außerdem waren neben denen, die Melanie genannt hatte, noch zwei weitere Mädchen und ein Junge anwesend. Freunde von Billy.
Mein Geschenk löste auch ein entsprechendes Kreischkonzert aus. Rachel Living hatte das T-Shirt mit persönlicher Widmung signiert. Ein Schlüsselanhänger und eine Handytasche vervollkommneten das Geschenk und wurden unter vielen Ahs und Ohs rumgereicht.
„Haben Sie auch Robert Faulkner kennengelernt?“, fragte Kylie, eines der beiden Mädchen, die, seit Billy sein Geschenk ausgepackt hatte, auf und ab hüpfte.
Ich nickte nur.
„Oh, können Sie mir von ihm auch ein Autogramm besorgen?“, kreischte Hannah, das andere Mädchen.
„Tut mir leid“, sagte ich kopfschüttelnd zu Hannah. Das würde ich auf keinen Fall.
Ich musste Lauren anrechnen, dass sie sich nicht so aus der Ruhe bringen ließ, wie die anderen. Sie himmelte Billy an. Billy hatte sich gemacht, stellte ich fest. Er war sehnig nicht mehr schlaksig, hatte Melanies dunkelblonde Haar, die er sich zu einem reizenden Wuschel hatte wachsen lassen, und nette Koteletten. Hatte er tatsächlich schon Bartwuchs? Wo war mein kleiner Spielgefährte hin, mit dem ich Wandertouren und Schwimmausflüge gemacht hatte? Irgendwie erinnerte er mich an Robert.
„Lisa, setz dich“, sagte meine Mutter und klopfte auf den freien Stuhl neben sich. Melanie setzte sich zu uns.
Ich küsste Mum und Dad auf die Wange und setzte mich. Melanies Schwiegermutter Nancy brachte mir eine Tasse Kaffee.
Mum beäugte mich kritisch. „Die Arbeit scheint dir zu bekommen. Du siehst richtig gut aus.“
Ich wurde rot. Das lag sicherlich nicht nur an der Arbeit.
„Erzähl uns ein wenig vom Film“, forderte Dad mich auf und die nächste halbe Stunde berichtete ich von den Arbeiten am Set. Alle hingen an meinen Lippen. Ich erzählte von Davids Ansprüchen, dem guten Essen in der Kantine, von Luis und Anabel, von manchen Bloopers, die ich miterlebt hatte. Aber ich erwähnte mit keinem Wort Robert.
Das war wahrscheinlich ein Fehler.
„Wie ist Robert Faulkner so?“, fragte Kylie, als ich geendet hatte. „Ist er so nett, wie er im Fernsehen immer wirkt?“
Schnell aß ich etwas Kuchen und nickte nur.
„Hat er jetzt was mit Rachel Living? So was stand heute Morgen in der Zeitung“, verkündete Hannah.
Der Bissen blieb mir beinahe im Hals stecken. Aha, deswegen Roberts seltsame Reaktion. Ich hustete, spülte mit etwas Kaffee nach und hoffte, dass alle mein rotes Gesicht auf das Verschlucken zurückführen würden.
„Die beiden verstehen sich gut“, sagte ich ausweichend.
„Meine Güte, ist er etwa Single?“, schrie Kylie ganz aufgeregt. Ich schwieg und fühlte den stechenden Blick meiner Mutter auf mir.
„Was ist?“, fragte ich sie.
Doch sie schüttelte den Kopf. „Nichts. Du siehst wirklich gut aus, Schatz. Wie viele Leute arbeiten denn dort?“
„Oh Gott, mehrere Hundert“, sagte ich.
„Nette Männer?“, hakte sie verdächtig unschuldig nach.
„Mehrere
Weitere Kostenlose Bücher