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Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle

Titel: Sternenfaust - 018 - Grüne Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Ganz schön dreist der Kerl! , ging es Dana durch den Kopf.
    »Sie vergessen da offenkundig ein paar wesentliche Dinge«, erklärte Dana. »Nach den Gesetzen der Solaren Welten muss ein Schiff des Star Corps vor Durchführung einer Mission die betroffene planetare Administration nur unterrichten , aber keineswegs um Erlaubnis fragen. Die Befehlsbefugnis liegt ausschließlich beim Hohen Rat und damit beim Flottenoberkommando. Wenn Sie also Einwände gegen unsere Mission vorzubringen haben, sollten Sie sich dorthin wenden.«
    »Wie ich sehe, hat man Sie vor Ihrem Einsatz gut gebrieft«, erwiderte Jurij Diaz.
    »Ich werde Ihnen noch mehr sagen, was Ihnen nicht gefallen wird, Mr. Diaz.«
    »Ich bin gespannt, Commander.«
    »Sie sind noch nicht einmal eine Instanz, mit der ich offiziell reden muss. Schließlich gilt meine Informationspflicht nur für die offiziellen Mitgliedsregierungen der Solaren Welten.«
    »Was Sie nicht sagen!« Diaz verzog das Gesicht.
    »Sie wissen so gut wie ich, dass lediglich die Systemregierungen von Darelis, Epikur und Einstein diesen Status innehaben. Die Genetiker-Föderation ist ein inoffizieller Zusammenschluss, der keine Rechtsverbindlichkeit hat – ähnliches gilt vom Amt eines Lordmanagers.«
    »Betreiben Sie keine Haarspalterei, Commander«, erwiderte Diaz. »Da ich gleichzeitig der Vorsitzende des regierenden Wissenschaftsrates des Darelis-Systems bin, dürfte es wohl keine Schwierigkeit für Sie sein, mit mir zu reden, ohne dass Sie dadurch die Ihnen gegebenen Direktiven verletzten.«
    Dana zuckte mit den Schultern. »Ich bin gerne bereit, mich mit Ihnen zu einem Meinungsaustausch an einem Ort Ihrer Wahl zu treffen. Aber was Ihre Forderung betrifft, nach der wir das System zu verlassen haben, kann ich Ihnen nur sagen, dass ich keine Möglichkeit sehe, dies zu verhandeln. Unsere Anwesenheit im Darelis-System steht nicht zur Diskussion.«
    Ein spöttischer Zug erschien jetzt um die Mundwinkel ihres Gegenübers. »Sie glauben doch nicht wirklich an einen bevorstehenden Angriff der Kridan auf Darelis.«
    Ich hasse diese Spielgefechte! , dachte Dana. Es hat schon seinen Grund, dass ich Captain eines Raumschiffs geworden bin und nicht etwa Diplomatin!
    »Das zu beurteilen obliegt anderen«, erklärte sie.
    »Sie weichen meinem Argument aus, Commander Frost.«
    »Ich habe alles gesagt, was es zu sagen gibt«, erwiderte die Kommandantin der STERNENFAUST kühl.
    Diaz lachte kurz und heiser auf. »Die Kridan sind doch wieder auf dem Rückzug. Erst wurde Wega zurückerobert, jetzt hört man, dass sie sich aus dem New-Hope-System zurückgezogen haben – und Sie wollen mir weismachen, dass uns Gefahr durch einen Angriff der Vogelköpfe droht?«
    Was er sagte, entsprach tatsächlich der allgemeinen Lage. Nachdem das Heilige Imperium der vogelartigen Kridan zunächst mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die Solaren Welten angegriffen hatte, war das Vorrücken der Aggressoren jetzt zum Stillstand gekommen.
    »Dann werde ich Ihnen erklären, weshalb der Hohe Rat Sie hierher geschickt hat«, fuhr Diaz fort. »Oder sollte ich namentlich Admiral Rudenko erwähnen? Ihre Aufgabe ist es, uns militärisch einzuschüchtern!«
    Wo du Recht hast, hast du Recht , dachte Dana. Mochte die gegenwärtige Mission der STERNENFAUST auch offiziell nur eine Routine-Patrouille sein, so hatte Frost natürlich erkannt, dass es darum ging, im wichtigsten System der so genannten Genetiker-Föderation im wahrsten Sinn des Wortes Flagge zu zeigen.
    Die Gesetzgebung der Solaren Welten im Hinblick auf genetische Manipulationen – insbesondere des menschlichen Erbgutes – war theoretisch eindeutig. Eine Menschenzüchtung nach Kosten/Nutzen-Erwägungen sollte vermieden werden. Die Gentechnik war zum therapeutischen Gebrauch bei der Heilung von Krankheiten legal, nicht aber, um Menschen mit besonderen Eigenschaften für spezielle Aufgaben heranzuzüchten: Klon-Soldaten, die physisch besonders widerstandsfähig waren und so schnell heranwuchsen, dass sie während eines Krieges die Verluste schnell ersetzen konnten; Arbeiter für Extremwelten, auf denen aber wichtige Mineralien abgebaut wurden; die Züchtung von Klonen, die lediglich als Organ-Ersatzteillager ihrer Originale dienten …
    Dieses und Ähnliches wurde von der Mehrheit der Menschen als unethisch angesehen. Solche – biotechnisch machbaren – Auswüchse verstießen gegen die Menschenwürde und damit gegen eines der Fundamente, auf denen auch die Verfassung der

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