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Schauspieler küssen anders (German Edition)

Schauspieler küssen anders (German Edition)

Titel: Schauspieler küssen anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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Jemand hatte sich hinter mich geschlichen. Anscheinend hatte er Angst, ich würde schreien und unseren Lauschposten verraten, denn mir legte sich blitzschnell eine Hand über den Mund.
    Dabei war das unnötig. Ich hatte Roberts Aftershave sofort erkannt. Ich drehte mich lächelnd zu ihm um. Er legte einen Finger an die Lippen und deutete mit dem Kinn in Richtung Wand, hinter der sich Luis und Anabel befanden.
    „Lisa ist nicht alt“, meinte Luis und ich freute mich über das Kompliment. Im Vergleich zu einem einundzwanzigjährigen Studenten war ich schon alt.
    „Sie ist über dreißig“, entgegnete Anabel und ich zog einen Flunsch. Na bitte.
    „Aber sie wirkt nicht so. Zumindest nicht, wenn sie lächelt. Ich kann Faulkner schon verstehen.“
    Anscheinend war nicht nur ich überrascht. Auch Anabel hörte sich so an.
    „Inwiefern?“, fragte sie.
    „Lisa ist umwerfend, wenn sie lächelt. Und das gepaart mit ihrem Humor und ihrer Geduld. Das hat was.“
    Das wurde jetzt peinlich. Ich wandte mich um und schob Robert Richtung Ausgang. Robert ergriff meine Hand und zog mich langsam und vorsichtig, um kein Geräusch zu machen, mit sich.
    „Vielleicht solltest du dann dein Glück bei ihr versuchen.“ Jetzt klang Anabel eingeschnappt. „Wenn sie so umwerfend ist.“
    Luis schnaubte. „Ich bin doch nicht blöd. Ich komme doch gegen Faulkner nicht an. Armer David.“
    Ich hatte erst zwei Schritte auf Zehenspitzen gemacht, Robert unmittelbar vor mir, als Luis’ letzter Ausspruch mich zurückhielt.
    „Meinst du, David ist in Lisa verliebt?“, fragte Anabel und ich konnte ihre großen Augen durch die Wand erkennen. Ich machte selber wohl auch welche.
    „Natürlich“, sagte Luis prompt. „Weshalb sollte man sonst einer unbekannten Ausstatterin ein solches Projekt geben?“
    Jetzt zog Robert entschieden an meiner Hand. Ich folgte ihm benommen.
    Vor der Halle erst blieb er stehen.
    „Wusstest du es?“, fragte ich
    Er gab sich nicht einen Moment lang Mühe, so zu tun, als ob er mich nicht verstanden hätte.
    „Ja, sicher. Die ganze Mannschaft weiß es. Nur du offenbar nicht.“
    Ich sackte gegen die Wand der Halle und vergrub mein Gesicht in den Händen.
    „So ein Dilemma“, murmelte ich.
    Robert stand vor mir. Sein Blick war ernst und unergründlich. „Was genau ist das Dilemma, Lisa?“
    „Ich hätte den Job nie angenommen, wenn ich davon gewusst hätte. David macht sich wahrscheinlich Hoffnungen oder schlimmer noch: Er geht davon aus, dass ich seine Hintergründe kannte, und erwartet sogar etwas von mir.“
    „Und wenn er sich endlich offenbart, was wirst du dann tun?“, wollte Robert wissen, den Blick ungemindert ernst auf mich gerichtet.
    Ich schluckte. „Ich hoffe, das tut er nicht.“
    „Was, wenn doch?“, hakte er nach. Seine Augen hatten ein seltsames Funkeln.
    „Das wäre schrecklich. Ich würde jemanden verlieren, der mir sehr wichtig geworden ist“, flüsterte ich leise und schloss die Augen.
    Ich öffnete sie wieder, weil ich hörte, wie Robert sich entfernte.
    „Wo gehst du hin?“, rief ich ihm erstaunt nach. Er stieg in das weiße Golfmobil und fuhr fort, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    „Verflixt und zugenäht“, fluchte ich und wunderte mich, was ich gesagt haben könnte, dass er so reagierte.
    Dann ging mir auf, dass er wohl gemeint hatte, wenn ich einen Freund verlöre, wäre das wohl er, Robert, und nicht David.
    Ohne nachzudenken lief ich hinterher.
    Das Golfmobil stand vor dem Gebäude, in dem die Kantinen und Garderoben untergebracht waren. Zum Glück war niemand im Flur der Künstlergarderoben, als ich ihn endlich einholte.
    „Robert, warte!“, rief ich leise. Er hörte mich sofort und blieb vor der Tür seiner Garderobe stehen. Er war wütend und verletzt. Seine Augen waren verengt, seine Lippen zu einer Linie zusammengepresst.
    „Ich habe damit doch nicht dich gemeint“, erklärte ich rasch. „Ich meinte, ich werde David als Freund verlieren.“
    Er starrte mich einen Moment lang hilflos an. Auf einmal knurrte er, packte mich und drängte mich an die Wand. Er küsste mich so heftig, dass mein Kopf gegen die Mauer prallte. Es war mir egal. Er löste Empfindungen in mir aus, die ich längst begraben hatte. Ich küsste ihn genauso leidenschaftlich zurück.
    „Lisa, du machst mich verrückt“, flüsterte er. Er küsste mich wieder und eine Hand fuhr in mein Haar, während die andere sich um meine Taille schlang und langsam an der Seite emporwanderte. In meinem Bauch

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