Scheidung auf Griechisch
tust.”
“Das habe ich bereits”, erwiderte Isobel und stand auf. “Ich wüsste nicht, was ich mit dir noch zu besprechen hätte”, fügte sie hinzu, ehe sie ihre Handtasche an sich nahm. “Und dein verdammtes Geld kannst du dir sonst wohin stecken.”
Ohne Leandros noch einmal anzusehen, drehte sie sich um und ging auf direktem Weg in Richtung Ausgang.
“Sei doch vernünftig, Isobel”, rief Takis ihr nach, als sie schon fast die Tür erreicht hatte.
“Bitte, Mrs. Petronades”, sprang Lester Miles seinem Kollegen bei.
“Hier geblieben, Isobel!”, befahl Leandros über die Köpfe der beiden Männer hinweg. “Wenn du noch einen Schritt machst, wirst du es bereuen. Und ihr beide verlasst augenblicklich den Raum”, forderte er die Anwälte unmissverständlich auf.
Die Drohung schüchterte Isobel so sehr ein, dass sie unwillkürlich stehen blieb. Erst jetzt merkte sie, dass ihr vor Aufregung die Knie zitterten. Insgeheim hoffte sie inständig, dass die beiden anderen Männer Leandros Einhalt gebieten würden.
Doch um sich seinen Anordnungen zu widersetzen, fehlte ihnen offensichtlich der Schneid. Leandros war ihnen in jeder Hinsicht überlegen, und das unterstrichen sie, indem sie das Zimmer verließen.
Als sich die Tür hinter ihnen schloss, nahm Isobel ihren ganzen Mut zusammen und wandte sich zu Leandros um. “Weißt du, was du bist?”, fragte sie voller Abscheu. “Ein widerlicher Tyrann.”
“Interessant”, erwiderte er eisig. “Vor allem wenn ein Unschuldsengel wie du das sagt, Schätzchen.”
Was wie ein Kosename klang, war die schlimmste Beleidigung, die er ihr antun konnte. “Schätzchen” hatte er sie immer dann genannt, wenn seine Wut überzuschäumen drohte, weil sie in seinen Augen etwas falsch gemacht hatte.
Deshalb ließ sie sich von der Gelassenheit, die er auszustrahlen versuchte, nicht täuschen. Hinter der Fassade lauerte ein ausgehungertes Raubtier, das jeden Moment zum Sprung auf sein Opfer ansetzen konnte.
Leandros bestätigte es schneller, als ihr lieb sein konnte. “Was will dieser Clive Sanders von dir?”, fragte er, und das bedrohliche Funkeln in seinen dunklen Augen verriet, wie es in seinem Innern aussah.
Als ihr der Grund für seine Wut klar wurde, musste Isobel lachen. Woher nahm dieser Mensch nur die Stirn, eine Erklärung von ihr zu verlangen, nachdem er sich drei Jahre nicht im Geringsten für sie interessiert hatte?
Na warte!, dachte sie verbittert. Dann ging sie zurück zum Tisch, stützte sich mit beiden Händen auf und sah Leandros lange an, ehe sie zum Gegenschlag ausholte.
“Sex”, sagte sie ihm direkt ins Gesicht. “Was soll er sonst wollen? Und wie du dich vielleicht erinnerst, bin ich im Bett ziemlich gut. Clive ist derselben Auffassung. Er …”
Weiter kam sie nicht, weil das Raubtier in Leandros erwacht war und zum Sprung angesetzt hatte. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, lag sie mit dem Rücken auf der Tischplatte und musste wehrlos erleben, wie Leandros sich über sie beugte und ihr so nah kam, dass sie seinen Atem im Gesicht spürte.
Die intime Nähe löste Gefühle in ihr aus, derer sie sich regelrecht schämte. Doch das Gewicht seines Körpers und sein markantes Gesicht riefen ihr unwillkürlich Stunden der Erfüllung in Erinnerung, in denen sie Lust und Leidenschaft miteinander geteilt hatten, ohne sich irgendwelche Hemmungen aufzuerlegen.
“Sag das noch einmal – wenn du dich jetzt noch traust”, forderte Leandros sie auf.
“Lass mich sofort los!” In ihrer Verzweiflung legte sie ihm die Hände auf die Schultern und versuchte, ihn wegzudrängen. Aber selbst durch das Jackett hindurch meinte sie das zärtliche Versprechen zu spüren, das sein athletischer Körper verhieß.
“Erst will ich wissen, ob du mit ihm geschlafen hast.”
“Das geht dich nichts an”, erwiderte sie wutentbrannt. “Ich bin dir schon lange keine Rechenschaft mehr schuldig.”
“Rechenschaft vielleicht nicht”, sagte Leandros ungerührt, “aber etwas anderes.”
Spätestens als er die Hüften gegen ihre presste, wurde Isobel klar, was er meinte. Der Schock darüber wurde einzig von der beschämenden Einsicht übertroffen, dass sie sich ihm instinktiv entgegendrängte.
Wie sein triumphierendes Lächeln bewies, war es Leandros nicht verborgen geblieben. Mit sichtlicher Genugtuung zog er ihr den Kamm aus dem Haar.
“So erinnerst du mich schon eher an das liebestolle kleine Ding, das ich damals geheiratet habe”, sagte er heiser und löste
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