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Scheidung auf Griechisch

Scheidung auf Griechisch

Titel: Scheidung auf Griechisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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stehen, um einen Moment zu verschnaufen.
    Gleichzeitig wollte er damit auch seine Angst bekämpfen, denn insgeheim rechnete er fest damit, dass ihr Koffer auf dem Bett lag. Und wenn Isobel tatsächlich zu packen begonnen hatte, dann würde es unendlich schwer sein, sie umzustimmen.
    Kaum hatte er die Tür geöffnet, sah er sich in seinen schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Der Koffer lag aufgeklappt auf dem Bett, und Isobel stand mit verschränkten Armen dahinter, als hätte sie ihn, Leandros, bereits erwartet.
    Es war sehr wahrscheinlich, dass sie sich streiten würden. Deshalb schloss Leandros zunächst die Tür, ehe er langsam auf Isobel zuging. “Dass wir keinen Ehevertrag geschlossen haben, spielt überhaupt keine Rolle”, kam er ohne Umschweife zur Sache. “Ich will mich heute so wenig von dir trennen wie bei unserer Hochzeit. Und dabei wird es bis ans Ende meiner Tage bleiben. Zweitens habe ich dir nicht nachspioniert, sondern bin dir wie ein Schoßhündchen gefolgt. Und nun zum dritten und letzten Punkt.” Und dem schwierigsten, hätte er ergänzen können. “Dass ich zu dem ungeheuerlichen Verdacht geschwiegen habe, kann ich nur damit erklären, dass ich genauso schockiert war wie du. Denn niemand aus meiner Familie hat dir jemals so etwas unterstellt.”
    “Und wie kommt Diantha dann darauf?” Ihr Tonfall zeugte von tiefstem Misstrauen – ganz im Gegensatz zu den Tränen, die ihr über die Wangen liefen. Einen Moment war Leandros versucht, seine Frau in die Arme zu nehmen und sie schweigend seiner Liebe zu versichern. Doch dann beschloss er, sich zunächst alles von der Seele zu reden. Für Zärtlichkeiten würde anschließend noch genügend Zeit bleiben.
    “Es gibt nur einen Menschen, dem ich das zutraue”, antwortete er, “und das ist mein Patenonkel Takis. Ich könnte mich ohrfeigen, dass ich nicht früher darauf gekommen bin.”
    “Warum sollte Takis so etwas tun?”, fragte sie bestürzt.
    Er seufzte. “Weil er dasselbe mit mir versucht hat. Nach dem Tod meines Vaters stand er mir näher als jeder andere, und mit allen Problemen konnte ich mich an ihn wenden. Als wir die Ehekrise hatten, habe ich ihm erzählt, welche Sorgen ich mir um dich mache, weil ich nicht wusste, wie du auf den Verlust unseres Kindes reagieren würdest. Daraufhin hat er mich gefragt, ob ich wüsste, wo du dich auf deinen Streifzügen durch Athen rumtreibst – und vor allem mit wem. Dass er vertrauliche Informationen weitergegeben hat, ist dagegen fast eine Lappalie.”
    “Glaubst du, dass er auch den Fotografen auf dich angesetzt hat?”
    Diese Frage stellte sich ihm schon geraume Zeit. “Ich hoffe nicht”, erwiderte er bedrückt. “So komisch es klingt, aber es wäre mir lieber, wenn diese Idee auf Dianthas Mist gewachsen wäre. Für diese Annahme spricht, dass die Fotos entstanden sind, bevor irgendjemand wissen konnte, dass wir uns nicht trennen. Schon als Kind ist Diantha bei uns ein und aus gegangen. Ich wusste, dass sie in Nikos verliebt war, und als sie nach Washington zog, nahm ich an, es wäre seinetwegen. Irgendwie tat sie mir leid, darum habe ich sie auf meinen Geschäftsreisen regelmäßig besucht. Sie scheint es völlig missverstanden zu haben. Mit den Fotos wollte sie ein Druckmittel in die Hand bekommen, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein – und fast hätte sie ihr Ziel ja auch erreicht.”
    “Hattest du wirklich vor, sie zu heiraten?”, fragte Isobel empört.
    “Das nicht”, erwiderte Leandros lächelnd und sah zum Bett. “Aber du wolltest mich offensichtlich verlassen.”
    “Dieses Mal scheinst du etwas missverstanden zu haben”, wandte sie ein und kam zu ihm. “Diantha ist nicht die Einzige, die zu Druckmitteln greifen kann, um den Lauf der Dinge zu beeinflussen.”
    “Glaubst du wirklich, du hast mehr Erfolg damit als sie?”
    “Das wird sich hoffentlich gleich zeigen.” Sie legte ihm die Arme um den Nacken.
    Dass die Dinge den gewünschten Lauf nehmen würden, stand fest, als der Koffer mit einem lauten Knall auf dem Fußboden landete. Dann hob Leandros Isobel hoch und legte sie aufs Bett, um den Tag, der so fürchterlich begonnen hatte, zu einem guten Ende zu bringen. Und dafür eignete sich nun einmal nichts besser, als den Schwur, den sie sich vor langer Zeit schon gegeben hatten, in der Sprache der Liebe zu bekräftigen.
    “Du schuldest mir noch etwas”, sagte Leandros unvermittelt, als er sein Jackett auszog.
    “Und was?”, fragte Isobel ungeduldig.
    “Du

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