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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny B Jones
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alles an seinem politischen Leben. Sie würde es niemals durchstehen. Er konnte keine Frau heiraten, die seinen Traum nicht teilte.
    „Vergiss es.“ Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern.
    Er hatte gerade auf ganzer Linie versagt. „Lucy, ich –“
    Scheinwerfer erhellten das Auto, als ein Geländewagen an ihnen vorbei und in die Einfahrt von Kyles Haus fuhr.
    „Wir sind noch nicht fertig mit dieser Unterhaltung.“ Alex setzte sich aufrecht hin und konzentrierte sich auf sein neues Ziel. Er stellte die Scheibenwischer an, um durch die regennasse Scheibe einen besseren Blick auf das andere Auto zu haben, aus dem ein junger Mann ausgestiegen war.
    Er öffnete die Beifahrertür, und Finley kletterte aus dem Auto.
    „Ich bringe sie beide um.“ Alex erfasste den Türgriff. „Zuerst knöpfe ich mir ihn vor. Und dann füttere ich meine Schwester mit Sojasprossen, bis sie sich nicht mehr regt.“ Die Autotür prallte wieder zurück, so stark hatte Alex sie aufgeworfen. „Finley!“, rief er. Der Regen benetzte seine Haut, doch das bemerkte er in seinem Zorn nicht einmal.
    Sie wandte sich unter dem Regenschirm zu ihm um. „Was machst du hier?“
    Alex lief zu dem Pärchen. „Ich dachte, du könntest Hilfe bei deiner Cheerleading-Performance gebrauchen.“ Er wandte sich an den Jungen neben ihr. „Und du musst Rebecca sein.“
    „Lass ihn in Ruhe“, sagte Finley.
    „Hey Kumpel, wir haben doch nichts Falsches gemacht.“
    Alex sah Kyle an, als stünde er zwischen ihm und der Endzone des Footballfeldes. „ Kumpel , dass du auch nur atmest, ist für mich im Moment schon ein Fehler. Ich schlage vor, dass du deinen Hintern ins Haus bewegst und gut hinter dir abschließt. Denn wenn ich mit meiner Schwester fertig bin, könnte es sein, dass ich mir dich auch gleich zur Brust nehme. Aber mit dir werde ich kein Schwätzchen halten, glaub mir.“
    Kyle beugte sich zu Finley.
    „Ich warne dich!“, sagte Alex.
    Der Junge verzog sein Gesicht, murmelte eine Entschuldigung und rannte in Richtung Haus.
    „Du bist so ein Idiot!“
    „Nenn mich, wie auch immer du willst.“ Der Regen drang durch Alex’ Kleidung, aber er spürte es kaum. „Du hast mich belogen.“
    „Wen interessiert das?“, rief sie.
    „Mich!“, schrie er zurück. „Du bist meine kleine Schwester.“
    „Tu doch nicht so, als würdest du dich wirklich für mich interessieren. Du hast das ganze letzte Jahr über kaum fünf Worte mit mir gewechselt!“
    „Wir reden doch die ganze Zeit.“
    „Klar. Eine Sms hier, eine E-Mail da. Du bist letzten Monat nicht mal zu meinem Geburtstag gekommen.“
    „Ich war beschäftigt.“ Er hob seine Stimme, um gegen den aufkommenden Wind anzukommen. „Ich habe dir einen Gutschein fürs Einkaufszentrum geschickt.“
    Sie warf die Arme in die Luft. „Ich will dein Geld nicht. Ich will meinen Bruder wiederhaben!“
    Das ließ ihn innehalten. „Steig ins Auto. Wir reden zu Hause weiter.“
    „Nein.“
    Er stöhnte innerlich, als er ihre zitternden Lippen sah. Eine weinende Frau würde ihn jetzt umbringen. „Steig ins Auto.“
    „Nein!“ Der Wind fegte um sie herum und riss Finley den Schirm aus der Hand. Sie schubste Alex. „Ich hasse dich! Verstehst du? Ich verachte dich!“
    „Sag das nicht.“ Der Regen tropfte ihm in die Augen und er durchsuchte seine Jackentasche nach einem Taschentuch. Nach irgendetwas. Seine Hände schlossen sich um ein Papier und er zog es hervor.
    Die Zettel, die er nach Chucks Predigt beschrieben hatte.
    Versagen.
    Schuld.
    Auch jetzt fühlte er all das. Während Lucy ihre Zettel an das Kreuz genagelt hatte, hatte er seine in die Jackentasche gestopft und mit sich herumgetragen. „Es tut mir leid, Finley“, sagte er leise. „Was auch immer ich getan habe.“
    „Du weißt es nicht mal?“
    Genauso lief sein Leben im Moment. „Sag es mir.“ Damit sie aus dem Regen kamen. Damit er es in Ordnung bringen konnte. Vielleicht konnte er dann auch verstehen, welches Problem Lucy mit ihm hatte. Er wollte, dass seine Schwester ihn wieder ansah, als sei er ihr Held. Und nicht ihre größte Enttäuschung.
    „Will ist tot.“
    Die Worte gingen ihm durch Mark und Bein. „Ich weiß.“
    „Er ist gestorben und dich hat das noch nicht mal interessiert.“
    „Natürlich hat es mich interessiert.“ Er war völlig aufgezehrt. Der Tod seines Bruders raubte ihm die Lebensfreude. „Ich habe ihn auch geliebt.“
    „Ich hätte dich gebraucht.“ Finleys Haare klebten ihr im Gesicht. „Einer von

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