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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny B Jones
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Perverser.“
    Wie hatte er sich nur von Lucy dazu bringen lassen können, Kyles Haus zu beobachten? Nur Idioten und Widerlinge taten so etwas und trotzdem saß Alex hier. Wenn Finley ihr Handy nicht daheim gelassen hätte, hätte er die Sache mit einem kurzen Anruf erledigen können. Alex’ Beine schmerzten, nachdem er schon zwei Stunden in der Enge seines Wagens eingesperrt war.
    Lucy starrte still aus dem Fenster. Die ganze Sache gefiel Alex nicht. Irgendwie waren sie vom richtigen Weg abgekommen.
    „Ich stalke niemanden.“ Er wurde langsam grimmig und unruhig in diesem Auto. Lucy konnte doch wenigstens mit ihm reden. „Vor allem nicht meine Schwester.“
    Alex trommelte ungeduldig mit den Fingern auf seinen Oberschenkel und bedeutete Lucy damit, dass er sich langweilte.
    „Wollen wir es uns auf dem Rücksitz bequem machen?“
    Er sah Lucy im dämmrigen Inneren des Mercedes endlich lächeln. „Würde ich ja gerne, aber ich habe mir irgendwie den Rücken verrenkt.“
    Sein gelangweiltes Seufzen erfüllte das Auto. Dann saßen sie wieder still da, zwanzig Meter von Kyle Mulroneys Haus entfernt. Es hatte wieder angefangen zu nieseln und der Regen klopfte sanft an die Fenster.
    Alex nahm Lucys Hand in die seine und spielte mit ihren Fingern. Er genoss das Gefühl ihrer zarten Haut. „Lucy?“
    „Ja?“
    Er küsste ihre Fingerknöchel und sah sie an. „Es tut mir leid wegen unserem Streit am vierten Juli.“
    „Das war vor zwei Wochen.“
    Er nickte und fühlte sich ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht. „Und seither warst du nicht mehr die Gleiche.“
    „Natürlich war ich das. Ich habe nur –“
    „Ausreden erfunden“, sagte er. „Gründe gesucht, um mir aus dem Weg zu gehen. Gründe, um nicht mit mir reden zu müssen, es sei denn, es ging um die Kampagne.“ Er beugte sich näher zu ihr und war ganz bezaubert von ihrer Gegenwart. „Ich dachte, wir wären Freunde!“
    „Freunde!“ Sie hielt gerade lange genug inne, um ihn noch unsicherer zu machen. „Ja, das sind wir wohl.“
    „Dann hättest du wenigstens ab und zu mal ans Telefon gehen können. Oder mutig sein und mir sagen, was los ist.“ Er blickte zur Seite, als er die Erwartung in ihren Augen sah. Er war es nicht gewöhnt, sich erklären zu müssen. Aber das hier war Lucy. Seine Lucy. Und sie wollte Antworten haben. „Kat … ist eine Privatdetektivin“, sagte er endlich. „Ich habe sie engagiert, als Will bereits eine Woche lang vermisst wurde und mir die Ermittlungen der Regierung nicht schnell genug vorankamen.“
    Ihr Gesicht entspannte sich. „Warum hast du mir das nicht schon vorher gesagt?“
    „Weil es so ein verzweifelter, kläglicher Versuch war. Die Chance, Will noch lebendig aufzuspüren, war sowieso schon gering. Und dann, als wir die Nachricht erhalten haben, dass er tot ist – da dachte ich, du würdest mich für verrückt halten.“
    „Ich halte dich doch nicht für verrückt.“ Sie sah ihn mit Augen voller Mitgefühl an. „Ich halte dich für einen Mann, der seinen Bruder liebt.“
    „Ich wollte einfach nicht“ – er atmete zitternd ein – „die Hoffnung aufgeben.“ Seine eigene Suche zu organisieren, das hatte ihn sich weniger nutzlos vorkommen lassen, aber jetzt erschien es ihm einfach nur noch jämmerlich.
    „Er ist tot, Alex.“
    Er nickte, als er versuchte, diese Worte zu verdauen. „Ich weiß.“ Und es machte Alex’ Entschlossenheit, die Wahl zu gewinnen, nur noch stärker. Er würde sie gewinnen. Für Will. Er würde ein Leben führen, auf das Will stolz gewesen wäre. Er musste Wills Lebenswerk fortführen.
    „Ich brauche dich, Lucy.“ Seine Finger fuhren ihre Wange entlang. Sie nahm seine Hand und küsste seine Handfläche. Vorsichtig hob er ihr Kinn und erwiderte ihren Kuss.
    Er hatte einen Plan, aber den konnte er ein wenig abändern. Eine Hochzeit war für ihn immer noch Lichtjahre entfernt, aber er sah nicht ein, warum sie ihre Verlobung auflösen sollten, wenn die Wahl vorbei war. Er konnte flexibel sein.
    Lucy zog sich zurück. „Was meinst du damit?“
    Etwas Gefährliches flackerte in ihren Augen und das machte ihn nervös. „Ich meine, dass das gut ist, was wir im Moment haben.“
    „Und was haben wir im Moment?“
    „Ich denke –“
    „Ich will nicht wissen, was du denkst, sondern was du fühlst“, sagte sie. „Was empfindest du für mich?“
    Er sah sich am Rande eines gefährlichen Abgrundes. Lucy zu lieben würde bedeuten, seine Lebensplanung aufzugeben. Sie hasste

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