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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny B Jones
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während er mit ihr redete. „Hilf mir mit dieser Sache hier, dann bringe ich dich nachher überall hin, wo du hinwillst.“
    „ Aliens übernehmen Thailand läuft gerade im Kino.“
    „Du hast einen schrecklichen Geschmack.“
    „Ich weiß. Wenn du wüsstest, mit wem ich verlobt bin.“ Sie sah, wie er sich wieder seinem Handy widmete. „Alex, konzentrier dich. Das hier sind Menschen, die deine Leidenschaft für Handys nicht teilen.“
    Zögernd legte Alex sein Telefon beiseite. „Ich bräuchte mindestens noch zwei Klone von mir.“
    „Um die Welt in Schutt und Asche zu legen? Das haben wir nicht verdient.“ Sie streckte ihm ihre Hand entgegen. „Gib mir dein Handy.“
    „Auf keinen Fall.“
    Mr. Superstar wollte also schon wieder diskutieren. „Ich glaube nicht, dass du es von alleine schaffst, es in den nächsten dreißig Minuten zu ignorieren.“
    „Dreißig? Das ist alles?“
    „Du überlebst nicht mal fünf Minuten.“
    Er lächelte einigen Fotografen zu, die da waren, um die Veranstaltung festzuhalten. „Lass es uns noch interessanter machen, ja?“
    Ihr Magen zog sich zusammen. „Was schwebt dir vor?“
    „Wenn ich gewinne, verbringst du den vierten Juli mit mir und meiner Familie – du weißt schon, die Sache, zu der du mich freiwillig bereit erklärt hast.“
    „Und wenn du verlierst?“ Wie sie es von Clare gelernt hatte, lächelte Lucy engagiert in die Kamera, während sie auf Alex’ Antwort wartete.
    „Ich gehe mit dir in diesen dummen Film.“
    Schnell streckte sie ihm die Hand entgegen. „Abgemacht.“
    Alex ergriff ihre Hand und küsste sie zärtlich. „Sollen wir den Deal besiegeln?“
    Sie nahm sein Handy an sich und seufzte hörbar, obwohl sie sich gar nicht danach fühlte. „Ich würde mich jetzt lieber der Arbeit widmen.“ Lucy betrachtete die Arbeitsmaterialien auf dem Tisch. Sie hatte lange genug in der Sonntagsschule unterrichtet, um zu wissen, dass sie hier gleich Futterröhren für Vögel basteln würden.
    „Meine Damen und Herren, ich denke, wir können anfangen.“ Lucy konnte nicht glauben, dass es ihre eigene Stimme war, die sie hörte. Laut, klar, selbstbewusst. Ihre gesellschaftlichen Fähigkeiten mochten im Argen liegen, doch sie war ein Rockstar, wenn es darum ging, mit der Heißklebepistole zu arbeiten. „Alex und ich sind so froh, dass Sie uns zu Ihrer Bastelstunde eingeladen haben. Während er mit Ihnen über seine Ideen redet, wie die Wünsche unserer älteren Mitbürger erfüllt werden können, werde ich Ihnen helfen, wunderschöne Futterröhren für unsere heimischen Vögel zu bauen. Also nehmen Sie Platz, stellen Sie sich den Punsch bereit und lassen Sie uns an die Arbeit gehen.“
    Dreißig Minuten später sah Lucy auf ihre Armbanduhr und bemerkte, dass ihre Mittagspause vorbei war. Auf dem Hinweg hatte sie Marinell mit dem Versprechen am Kinderkrankenhaus abgesetzt, sie wieder mitzunehmen, wenn ihre Verabredung mit Alex vorbei war. Schnell schnappte Lucy sich ihre Handtasche, gab Alex einen flüchtigen Kuss und machte sich auf den Weg.
    Während sie auf dem Highway unterwegs war, umklammerte Lucy das Leder ihres Lenkrades. Sie hatte das Seniorenheim überlebt, aber der Druck auf ihrem Herzen wurde immer größer. Herr, hilf mir, dass ich konzentriert bleiben kann. Wer bin ich, dass ich mir hoffnungsvolle Gedanken über Alex mache?
    Sie stellte ihr Auto auf dem Parkplatz vor dem Krankenhaus ab und fuhr mit dem Fahrstuhl in den dritten Stock. Vor dem Zimmer von Marinells Bruder kamen ihr zwei hektische Schwestern entgegen, während das Mädchen weinend in einer Ecke stand.
    „Was ist passiert?“
    Marinell schüttelte den Kopf und Tränen rannen über ihre braunen Wangen. „Mein Bruder … irgendwas stimmt nicht. Er ist krank. Er konnte nicht wach bleiben. Und dann kamen all die Krankenschwestern und –“
    „Langsam, Marinell.“ Lucy führte sie ins Wartezimmer und setzte sich mit ihr auf eine Bank. „Was haben die Schwestern gesagt?“
    „Irgendwas mit einer Infektion. Einer der Ärzte hat von einer Operation gesprochen. Ich habe gar nichts verstanden. Meine Mutter muss heute ausziehen. Sie weiß noch nicht, wo sie heute Nacht unterkommt. Ich muss es ihr sagen.“ Sie schniefte und wischte ihre Nase ab. „Sein Gesicht … er sah so schlecht aus.“ Marinells Schultern zuckten, als Lucy sie in eine Umarmung zog. „Ich hab solche Angst.“
    Lucy wusste, wie gemein das Leben sein konnte. Sie wusste, wie es sich anfühlte, wenn man für mehr

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