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Schenk mir diese Nacht

Schenk mir diese Nacht

Titel: Schenk mir diese Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Arbeit vergraben hatte. Doch irgendwie schien sich mit ihrer Mutter ein wundersamer Wandel vollzogen zu haben ...
    Noch bevor sie ihn hinter ihrer Mutter erblickte, fühlte sie seine Anwesenheit. Als sie Jonathans gequälte Miene sah, wusste sie, dass er - gleichgültig, was er ihr zum Abschied gesagt hatte - ebenfalls unter der Trennung gelitten hatte.
    Aber was wollte er hier? Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, handelte es sich um keinen Höflichkeitsbesuch.
    "Guten Abend, Jonathan", begrüßte sie ihn kühl. Insgeheim war sie stolz auf ihren gefassten Tonfall.
    Blitzschnell überlegte sie, welches Bild sie ihm wohl bieten mochte. Als sie vor über einer Stunde nach Hause gekommen war, hatte sie bequeme Jeans und ein weites Top angezogen. Da sie und ihre Mutter keine Gäste erwarteten, hatte sie sich zum Dinner nicht umkleiden müssen. Gaye wünschte, sie hätte ein bisschen mehr Sorgfalt auf ihr Äußeres verwandt. Sie war völlig ungeschminkt, das Haar fiel ihr offen über die Schultern. Wie hätte sie auch ahnen sollen, dass Jonathan so unvermutet hier auftauchen würde?
    "Gaye." Er sah sie nachdenklich an.
    "Würdet ihr beide mich bitte entschuldigen?" warf Marilyn ein. "Ich habe oben noch etwas zu erledigen."
    Das war eine glatte Lüge, und Gaye wusste es. Sie konnte es ihrer Mutter jedoch nicht verübeln, dass sie der Spannung entfliehen wollte, die von Jonathan ausging.
    Was war nur los mit ihm? Sie hatte ihn zwei Wochen lang nicht gesehen und auch nicht damit gerechnet, ihm jemals wieder zu begegnen, und nun stand er vor ihr und betrachtete sie.
    "Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?" fragte Gaye, als sie allein waren. "Tee? Kaffee?"
    "Ein Glas Wein wäre schön." Er deutete auf die Rotweinflasche, die sie zum Dinner geöffnet hatten. Auch wenn sie allein speisten, legte Marilyn Wert auf Tischkultur.
    Während Gaye ihm ein Glas holte und füllte, rätselte sie noch immer, was ihn hergeführt haben mochte. "Ist alles in Ordnung?
    Deiner Familie geht es gut?" erkundigte sie sich höflich, obwohl sie wusste, dass Abbie, Jarrett und die beiden Kinder sich bester Gesundheit erfreuten.
    Sie hatte sich am Vortag mit Abbie getroffen und war sicher, dass diese ihr erzählt hätte, falls Jonathan oder Jordan ihr Anlass zur Sorge gegeben hätten. Allerdings hatte Abbie ihren Schwager mit keiner Silbe erwähnt, und Gaye war froh darüber gewesen, denn sie wäre bestimmt in Tränen ausgebrochen, wenn sie über Jonathan hätte sprechen müssen.
    "Ihnen geht es gut. Mir geht es gut", erwiderte er kurz angebunden. "Aber ich bin nicht hier, um über mich zu reden.
    Oder über meine Familie", setzte er grimmig hinzu, bevor er das Glas mit einem einzigen Zug halb leerte.
    Gaye sah ihn unbehaglich an. "Möchtest du hier bleiben, oder sollen wir lieber ins Wohnzimmer gehen?"
    "Mir gefällt es hier." Um seine Worte zu unterstreichen, nahm er am Frühstückstresen Platz. "Ben war heute Abend bei mir", erklärte er, ohne den Blick von ihr zu wenden.
    Ben war also mit Jonathan verabredet gewesen. Nun, das war nichts Ungewöhnliches, schließlich waren die beiden Männer seit Jahren befreundet.
    Sie lehnte noch immer an einem der Unterschränke. "Ben scheint langsam zu meiner Mutter durchzudringen." Das Gespräch mit ihrer Mutter hatte sie mit neuer Hoffnung erfüllt.
    "Ich glaube wirklich..."
    "Er hat mir erzählt, dass er vor einem großen Durchbruch steht. Das bedeutet, du wirst bald wieder frei sein und ein eigenes 'Leben rühren können."
    In ihrer Freude über die Fortschritte ihrer Mutter hatte sie diesem Aspekt noch keinerlei Beachtung geschenkt. "Ja, wahrscheinlich."
    "Ben hat mir außerdem erzählt, dass er neulich Abend Richard Craven hier getroffen habe."
    Ben schien Jonathan viel erzählt zu haben! Und nach
    Jonathans finsterer Miene zu urteilen, behagte ihm die zweite Nachricht absolut nicht!
    Allerdings entsprach Bens Bericht nicht ganz der Wahrheit.
    Die beiden Männer waren sich nur kurz vor der Tür begegnet, weil sie gleichzeitig eingetroffen waren. Ben war eingelassen worden. Richard nicht. Nachdem er die beiden Frauen zwei Wochen lang ignoriert hatte, war Richard auf die Idee verfallen, Marilyn noch einmal überreden zu wollen, unter seiner Regie aufzutreten. Gaye war über diesen erneuten Versuch nicht sonderlich erstaunt gewesen. Sie kannte Richard viel zu gut, um seinen Beteuerungen auf der Karte Glauben zu schenken, die er mit den Rosen geschickt hatte. Diesmal jedoch hatte Gaye ihm in

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