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Scherben der Ehre

Scherben der Ehre

Titel: Scherben der Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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mehr tun.«
    »Das war Mord! Alles, was er hatte, war ein Betäuber!« Sie blickte den Barrayaraner zornig an. »Warum der Angriff auf meine Leute?«
    Er klopfte nachdenklich auf ihren Betäuber in seiner Hand. »Ihre Expedition«, sagte er vorsichtig, »sollte interniert werden, wenn möglich friedlich, wegen Verletzung des barrayaranischen Raums. Es gab eine heftige Auseinandersetzung. Ich wurde von einem Betäuberstrahl in den Rücken getroffen. Als ich wieder zu mir kam, fand ich Ihr Lager so vor wie Sie auch.«
    »Gut.« Sie hatte einen bitter galligen Geschmack im Mund. »Ich bin froh, dass Reg einen von euch erwischt hat, bevor ihr ihn auch umgebracht habt.«
    »Wenn Sie damit diesen fehlgeleiteten, aber zugegebenermaßen mutigen blonden Jungen auf der Lichtung meinen, der hätte nicht einmal die Wand eines Hauses treffen können. Ich weiß nicht, warum ihr Betaner Soldatenuniformen anzieht. Ihr seid nicht besser trainiert als Kinder auf einem Picknick. Falls eure Ränge noch etwas anderes bedeuten als Gehaltsstufen, so habe ich nichts davon gemerkt.«
    »Er war Geologe, kein angeheuerter Killer«, versetzte sie. »Was meine ›Kinder‹ angeht, Ihre Soldaten konnten sie ja nicht einmal fangen.«
    Er zog seine Augenbrauen zusammen. Cordelia schloss abrupt ihren Mund. Ach, großartig, dachte sie. Er hat noch nicht einmal begonnen, mir den Arm auszurenken, und ich verrate ihm schon Fakten gratis.
    »Haben sie’s also nicht geschafft«, überlegte Vorkosigan. Er zeigte mit dem Betäuber flussaufwärts, dorthin, wo der Kommunikator aufgebrochen im Wasser lag. Aus den Trümmern kräuselte Dampf empor. »Was für Befehle haben Sie Ihrem Schiff gegeben, als Ihre Leute Sie über ihre Flucht informierten?«
    »Ich habe ihnen gesagt, sie sollten die Initiative ergreifen«, murmelte sie vage und suchte nach einer Idee, während es in ihrem umnebelten Kopf pochte. Er prustete. »Ein sicherer Befehl, wenn man ihn einem Betaner gibt. Wenigstens können Sie sicher sein, dass er befolgt wird.«
    O nein. Jetzt bin ich an der Reihe. »He. Ich weiß, warum meine Leute mich zurückließen – warum aber haben die Ihren Sie zurückgelassen? Ist nicht ein kommandierender Offizier, sogar ein barrayaranischer, nicht zu wichtig, als dass man ihn übersieht?« Sie setzte sich aufrecht hin. »Wenn Reg nicht die Wand eines Hauses treffen konnte, wer hat Sie dann erwischt?«
    Das hat ihn getroffen, dachte sie, als er den Betäuber, mit dem er zerstreut gestikuliert hatte, wieder auf sie richtete. Aber er sagte nur: »Das geht Sie nichts an. Haben Sie einen anderen Kommunikator?«
    Oho – hatte es dieser strenge barrayaranische Kommandant mit einer Meuterei zu tun? Na schön, soll beim Feind ruhig Verwirrung herrschen!
    »Nein. Ihre Soldaten haben alles zertrümmert.«
    »Macht nichts«, murmelte Vorkosigan. »Ich weiß, wo ich einen anderen bekommen werde. Können Sie schon gehen?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Sie rappelte sich auf die Beine und drückte dann die Hand gegen den Kopf, um die stechenden Schmerzen zurückzudrängen.
    »Das ist nur eine Gehirnerschütterung«, sagte Vorkosigan ohne Mitgefühl. »Es wird Ihnen gut tun zu gehen.«
    »Wie weit?«, keuchte sie.
    »Etwa zweihundert Kilometer.«
    Sie fiel wieder auf die Knie. »Dann gute Reise.«
    »Allein zwei Tage. Ich nehme an, mit Ihnen wird es länger dauern, da Sie Geologin sind oder so was.«
    »Astrokartographin.«
    »Stehen Sie auf, bitte.« Er legte seine Zurückhaltung so weit ab, dass er ihr mit einer Hand unter dem Ellbogen half. Er schien seltsam zu zögern, sie zu berühren. Sie fror und fühlte sich steif; sie spürte die Wärme seiner Hand durch den schweren Stoff ihres Ärmels. Vorkosigan schob sie entschlossen den Hang hinauf.
    »Sie sind so todernst«, sagte sie. »Was machen Sie mit einem Gefangenen auf einem erzwungenen Marsch? Angenommen, ich schlag mit einem Stein auf Ihren Schädel, während Sie schlafen?«
    »Das Risiko gehe ich ein.«
    Als sie die Höhe erreichten, klammerte sich Cordelia an einen der kleinen Bäume, ganz außer Atem. Vorkosigan atmete nicht einmal schwer, bemerkte sie neidisch. »Also, ich werde nirgendwo hingehen, solange ich nicht meine Offiziere begraben habe.«
    Er blickte irritiert drein. »Das ist Verschwendung von Zeit und Energie.«
    »Ich werde sie nicht wie Tierkadaver den Aasfressern überlassen. Ihre barrayaranischen Killer mögen ja mehr übers Töten wissen, aber tapferer hätte keiner von ihnen sterben können.«
    Er

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