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Scherben der Ehre

Scherben der Ehre

Titel: Scherben der Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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betete dabei darum, dass Vorkosigan nicht beschloss, die Auseinandersetzung zu beenden, indem er sie betäubte und ihren Botaniker einfach umbrachte.
    »Also gut«, kapitulierte er, wobei er sie eigenartig aufmerksam anblickte.
    »Nehmen Sie ihn mit. Aber wir müssen schnell vorankommen.«
    Es gelang ihr, den Fähnrich hochzubringen. Mit seinem Arm schwer auf ihrer Schulter brachte sie ihn zu einem watschelnden Gehen. Es schien, dass er zwar hören, aber nicht die Bedeutungen der Worte begreifen konnte. »Sehen Sie«, verteidigte sie ihn verzweifelt, »er kann gehen. Er braucht nur ein bisschen Hilfe.«
    Sie erreichten den Rand der Lichtung, als das letzte horizontale Licht des Abends sie mit langen schwarzen Schattenstreifen überzog, wie das Fell eines Tigers. Vorkosigan hielt an.
    »Wenn ich allein wäre«, sagte er, »dann würde ich für den Weg zum Nachschublager mit den Notrationen in meinem Gürtel auskommen. Weil wir zu dritt sind, werden wir es riskieren müssen, Ihr Lager nach mehr Nahrung zu durchsuchen. Sie können Ihren anderen Offizier begraben, während ich mich umsehe.«
    Cordelia nickte. »Schauen Sie auch, ob Sie etwas finden, womit man graben kann. Ich muss mich zuerst um Dubauer kümmern.«
    Er nahm dies mit einer Handbewegung zur Kenntnis und ging auf den verwüsteten Ring zu. Cordelia konnte aus den Überresten des Frauenzeltes ein paar halb verbrannte zusammengerollte Betten ausgraben, aber keine Kleider, keine Medikamente, keine Seife, nicht einmal einen Eimer, um Wasser zu holen und zu erhitzen.
    Schließlich brachte sie den Fähnrich durch gutes Zureden bis zur Quelle, wusch ihn, seine Wunden und seine Hose in dem puren kalten Wasser, so gut sie konnte, trocknete ihn mit einer Bettdecke ab, zog ihm wieder sein Unterhemd und seine Uniformjacke an und wickelte ihm dann die anderen Bettdecke wie einen Sarong um. Er zitterte und stöhnte, widersetzte sich aber ihren Maßnahmen nicht.
    Vorkosigan hatte in der Zwischenzeit zwei Schachteln mit Proviantpackungen gefunden, an denen zwar die Etiketten weggebrannt waren, die aber sonst kaum beschädigt waren. Cordelia riss einen silbrigen Beutel auf, fügte Wasser von der Quelle hinzu und fand heraus, dass es sich um Hafermehl, verstärkt mit Soja, handelte.
    »Was für ein Glück«, bemerkte sie. »Das wird er essen können. Was ist in der anderen Schachtel?« Vorkosigan gab Wasser in seinen Beutel, mischte das Ganze, indem er es drückte und knetete, und schnüffelte an dem Ergebnis.
    »Ich bin mir nicht wirklich sicher«, sagte er und reichte ihr den Beutel. »Es riecht ziemlich seltsam. Ist es vielleicht verdorben?«
    Es war eine weiße Paste mit einem scharfen Aroma. »Das ist in Ordnung«, versicherte ihm Cordelia. »Das ist künstliches Blaukäse-Salatdressing.«
    Sie lehnte sich zurück und dachte über ihren Speiseplan nach. »Wenigstens enthält es viele Kalorien«, ermutigte sie sich selbst. »Wir werden Kalorien brauchen. Haben Sie zufällig einen Löffel in Ihrem Mehrzweckgürtel?«
    Vorkosigan nahm ein Objekt von seinem Gürtel und überreichte es ihr kommentarlos. Es waren mehrere kleine nützliche Utensilien, die an einem Griff umgeklappt waren, darunter auch ein Löffel.
    »Danke«, sagte Cordelia und war auf absurde Weise erfreut, als wäre die Erfüllung ihres gemurmelten Wunsches der Trick eines Zauberers gewesen. Vorkosigan zuckte die Achseln und ging davon, um in der zunehmenden Dämmerung seine Suche fortzusetzen, und sie begann Dubauer zu füttern. Er schien gierig vor Hunger zu sein, sich aber nicht selbst behelfen zu können.
    Vorkosigan kehrte zur Quelle zurück. »Das hier habe ich gefunden.« Er reichte ihr eine kleine Geologenschaufel, etwa einen Meter lang, die sie zum Ausgraben von Bodenproben benutzt hatten. »Ein armseliges Werkzeug für diesen Zweck, aber ich habe noch nichts Besseres gefunden.«
    »Das war Regs Schaufel«, sagte Cordelia und nahm sie. »Sie wird ausreichen.«
    Sie führte Dubauer an einen Platz in der Nähe der Stelle, wo Rosemont gefallen war, und brachte ihn dazu, sich hinzusetzen. Sie fragte sich, ob sie mit etwas Farn aus dem Wald ihn vor der Kälte schützen könnte, und entschloss sich, später welchen zu holen. Sie markierte die Umrisse eines Grabes und begann, mit der kleinen Schaufel auf den schweren Rasen einzuhauen. Der Boden war hart und von zähen Wurzeln durchzogen und leistete ihren Bemühungen Widerstand. Sie war bald außer Atem.
    Vorkosigan erschien aus der Dunkelheit. »Ich habe

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