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Schicksalsmord (German Edition)

Schicksalsmord (German Edition)

Titel: Schicksalsmord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Limar
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betrogen, er sammelte ohne mein Wissen mit Hilfe eines Privatdetektivs belastendes Material gegen mich. Schon damals hätte ich seine Ermordung in Erwägung gezogen, und mir durch einen meiner Liebhaber Gift besorgen lassen. Irgendwie muss mein Mann das aber erfahren haben, er ließ die chemische Analyse durchführen und war nun vermutlich auf der Hut. Doch er trennte sich nicht von mir, was seine emotionale Abhängigkeit von mir bewies. Als ich ihn wegen eines Anderen verließ, drohte er mir mit den kompromittierenden Fotos. Vielleicht wollte er mich nur zum Verzicht auf finanzielle Ansprüche bewegen, vielleicht aber auch meine neue Beziehung zerstören. Ich fühlte mich jedenfalls massiv bedroht und vergiftete ihn nun. Meine Versuche, Maximilian Scholz in die Tatausführung zu verwickeln, und sei es nur als Alibigeber, scheiterten, und ich führte den Mord also allein aus.
    Dr. Hoffmann sagte mit betrübtem Blick, es sehe nunmehr sehr schlecht für mich aus. Das wusste ich selbst, doch ich wusste auch, dass ich meinen Mann nicht vergiftet hatte. Ich war Opfer einer fein gesponnenen Intrige, zu der irgendwo der Schlüssel zu finden sein musste. Tag und Nacht zerbrach ich mir den Kopf darüber und suchte nach irgendwelchen Anhaltspunkten. Wie war das mit dem Gift wirklich gewesen? Max hatte es mir im Juni gegeben, natürlich nicht auf eigene Initiative, sondern auf meine Bitte hin. Und er wusste, wozu ich es brauchte. Als Dietrich und ich im Juli in Bödersbach weilten, setzte ich es auch ein und machte damit den Weg für den Verkauf des Grundstücks frei. Niemand schöpfte Verdacht. Unter den Hunden der Nachbarschaft grassierte gerade ein Virus, das nutzte ich geschickt aus.
    Gleich nach unserer Rückkehr nach Gießen hatte ich das Fläschchen zurück in den Wandschrank der Zuflucht gestellt. Ich wollte es Max tatsächlich zurückgeben, hatte es damit aber nicht eilig, weil ich fälschlicherweise annahm, es würde dort niemals entdeckt werden. Kurz darauf hatte Dietrich durch Carola die Zyankaliprobe analysieren lassen. Obwohl ich es offiziell abstritt, glaubte ich selbst, dass er sie von meinem Vorrat abgezweigt haben musste. Aber wann? Und warum? Eigentlich gab es nur eine Möglichkeit: Es musste in Bödersbach geschehen sein. Wenn Dietrich und ich Mutter besuchten, wohnten wir stets im Kurhotel oder in einer Pension. Unser Haus empfand ich schon wegen seiner sanitären Anlagen als Zumutung. Das Gift hatte sich in meinem Kosmetikkoffer befunden, und den hatte ich wie immer im Bad deponiert. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, Dietrich könnte auch nur hineinschauen. Aber irgendetwas musste passiert sein. Hatte vielleicht doch jemand Verdacht geschöpft, dass mit Kiras Ableben etwas nicht stimmte? Die anderen Hunde hatten tagelang unter dem Virus gelitten, Kira war mittags noch ganz fidel und abends plötzlich tot gewesen. „So ein alter Hund hat eben weniger Widerstandskraft“, hatte ich das zu erklären versucht. Aber jemand musste trotzdem misstrauisch geworden sein. Vielleicht Ulrike, die ebenfalls mit einer Affenliebe an der räudigen Töle gehangen hatte? Oder Dietrich, der mir damals vermutlich schon jede Schlechtigkeit zutraute? Jedenfalls muss er das Fläschchen mit dem verdächtigen Pulver in meinem Kosmetikkoffer gefunden und etwas davon in ein Tablettenröhrchen abgefüllt haben. Und ausgerechnet Carola hatte er es dann zur Analyse gegeben. Die ließ sich die Chance, daraus einen Zusammenhang mit der Ermordung ihres Vaters zu konstruieren, natürlich nicht entgehen. Stammte das Gift, an dem Dietrich schließlich gestorben war, tatsächlich aus meinem Flacon? Hatte er es aufbewahrt, nachdem er wusste, um was es sich handelt, und jemand hatte es ihm schließlich untergemischt? Aber wer? Geschah das alles vielleicht überhaupt nicht wegen Dietrich, sondern nur um mir zu schaden? War ich das eigentliche Opfer?
    Bei der Vorstellung, Carola könnte die Fäden gezogen haben, wurde mir kalt. Mein letzter erfolgreicher Schlag gegen sie – gewissermaßen mein Abschiedsgeschenk – hatte mich mit wilder Freude erfüllt. Inzwischen war ich mir nicht mehr so sicher, ob es sich nicht im Nachhinein als Fehler erweisen sollte. Carola schien eine äußerst gefährliche Gegnerin zu sein.

Ulrike:
    Die Zeitungsartikel über Lydia waren einfach entsetzlich. Genüsslich wurde über ihr ausschweifendes Liebesleben hergezogen, für das sie sogar ein eigenes Haus unterhalten hätte.
    „Sie versteckte das Mordgift in

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