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Schicksalsmord (German Edition)

Schicksalsmord (German Edition)

Titel: Schicksalsmord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Limar
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stand griffbereit in seinem Schuppen. Noch am gleichen Tag habe ich es im Wandschrank der Finnhütte abgestellt und nicht wieder angerührt.“
    „Demnach hätte es sich seit Juni in Ihrem Besitz befunden. Im Juli bat ihr Ehemann seine Tochter Carola um eine Laboranalyse einer Substanz, bei der es sich um eben dieses Gift handelte.“
    „Es handelte sich um das Gleiche, nicht um dasselbe. Vielleicht stammte es tatsächlich von einem Mandanten, wie mein Mann behauptet hat. Sicher ein merkwürdiger Zufall, jedoch nicht ausgeschlossen.“
    Mein Verteidiger schien nicht überzeugt, ließ diesen Punkt jedoch erst einmal auf sich beruhen und sprach stattdessen mit mir über das Ergebnis der Vernehmung von Max Scholz. Es kostete mich meine ganze Selbstbeherrschung, seine unerträglichen Einlassungen äußerlich einigermaßen ruhig anzuhören. Max stritt rundweg ab, mir jemals Gift besorgt zu haben und behauptete, die Geschichte mit dem Hund noch nie gehört zu haben. Den Ursprung der Fotos konnte er sich angeblich nicht erklären, doch über unser Verhältnis gab er umso bereitwilliger Auskunft. Nach seiner Darstellung war die Initiative dazu von mir ausgegangen, „heiß wie eine Plättschnur“ sei ich gewesen und „völlig tabulos“. Außerdem hätte ich noch „jede Menge“ Affären mit anderen Männern gehabt. Meinen Anruf an dem fraglichen Tag bestätigte er, gab jedoch vor, eine Verabredung verweigert zu haben, weil er sich von mir nicht vereinnahmen lassen wollte. Zum Tatzeitpunkt befand er sich mit acht Kumpels auf einem Rockkonzert in einem anderen Ort.
    Mir wurde mit Entsetzen klar, was für ein Schwein Max doch war. Plötzlich war ich mir sicher, dass er die Fotos angefertigt hatte, um mich damit zu erpressen. Im Baum über uns war entweder eine Kamera mit Selbstauslöser oder ein Kumpan von ihm versteckt gewesen. Vielleicht war Max auch derjenige, der die Aufnahmen an die Presse verkauft hatte.
    Ich fasste meine Vermutung in Worte, doch die Erwiderung meines Anwalts versetzte mir einen weiteren Schock. „Herr Scholz ist definitiv nicht der Absender der Fotos. Er wurde eingehend überprüft und es hat sich herausgestellt, dass er durchaus kein unbeschriebenes Blatt ist. Die Besitzer der Autos, die er auf seinem Grundstück aufarbeitete, waren zum größten Teil in Straftaten verwickelt. Herr Scholz hatte sich darauf spezialisiert, Unfallschäden entweder vorzutäuschen oder zu kaschieren, je nach Bedarf. Er hatte auch Kontakte ins kriminelle Milieu. Nun droht ihm einiger Ärger und er ist zweifellos erbost darüber, dass Sie gewissermaßen den Anstoß dafür geboten haben. Das macht ihn nicht wohlwollend gegen Sie, man merkt es seinen Aussagen an. Die Möglichkeit, das Gift zu besorgen, hätte er bei seinen Verbindungen zweifellos gehabt. Nachzuweisen ist es ihm allerdings nicht. Es ist auch nicht entscheidend. Entscheidend ist vielmehr, dass es bei Ihnen gefunden wurde.“
    Ich nagte nervös an meiner Unterlippe. Dr. Hoffmann hatte Recht. Den Versuch zu behaupten, man habe mir den Giftflacon untergeschoben, hatte ich gar nicht erst unternommen. Ich war mir sicher, dass sich meine Fingerabdrücke darauf befinden mussten.
    „Was nun die Fotos betrifft“, fuhr Dr. Hoffmann fort „so ließ sich der Absender eindeutig ermitteln, es war ihr Ehemann Dr. Tanner. Seine Sekretärin Frau Goldschmidt versicherte absolut glaubwürdig, besagten Umschlag am Vortag seines Todes auf seinem Schreibtisch gesehen zu haben. Sie wollte ihn in den Postausgang mitnehmen, doch Dr. Tanner hinderte sie daran und muss ihn Ihnen dann ohne Angabe des Absenders selbst zugeschickt haben. Seine Fingerabdrücke ließen sich auf den Fotos nachweisen.“
    „Wie ist die Polizei an Dietrichs Fingerabdrücke gekommen“, fragte ich, als sei das jetzt das wichtigste Problem. Immerhin war Dietrich seit Monaten tot und verbrannt.
    „Sie lagen noch von einer anderen Straftat her vor. Dr. Tanners Wagen war aufgebrochen worden und er hatte seine Fingerabdrücke abgegeben, um sie von denen des Täters unterscheiden zu können. Das liegt erst knapp ein Jahr zurück.“
    Ich erinnerte mich jetzt dunkel an den Vorfall. Mein Kopf schmerzte, die Tatsache, dass Dietrich tatsächlich der Absender der Fotos gewesen sein sollte, erschien mir völlig unfassbar.
    Für die Anklage war es jedoch so etwas wie ein letzter Moasikstein, der das Bild meiner Schuld vervollständigte. In etwa las sich das nun so: Ich hatte meinen Ehemann nach Strich und Faden

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