Schillernd
nichts Ernstes ist, und das wird es auch niemals sein.“
„Dann verlass ihn doch.“
„Ist das ein Befehl?“
„Nein, ein Rat. Was immer du auch denkst, ich liebe dich und ich will dich beschützen. Alex hat dich verletzt und ich will nicht, dass dir das Gleiche mit Silas noch einmal passiert.“
„Mich wird kein Mann mehr verletzen, Amandine. Mein Sohn ist jetzt der Mann meines Lebens und das wird er auch immer bleiben. Und wenn ich es mir erlauben darf … Du tätest gut daran, deinen eigenen Rat selbst zu befolgen. Mit Gabriel bist du nicht auf der sicheren Seite …“
Jetzt geht das wieder los …
Als ich wieder in meiner royalen, aber menschenleeren Suite bin, lasse ich mich auf das mit weißem Strukturlack versehene Chesterfield-Sofa fallen und greife nach meinem Smartphone, um meinen Geliebten zu fragen, was es Neues gibt. Nur er kann mir jetzt dabei helfen, einen Schlussstrich zu ziehen und die wirren Gefühle, die mich beherrschen, zu ordnen. Er ist schon viel zu lange in Napa, um die x-te Partnerschaft mit einem noblen, kalifornischen Weinbauern zu bestätigen. Sowohl in den USA als auch in Frankreich wird er von engagierten Mitarbeitern unterstützt: Finanzberatern, Strategen, Kommunikationsmanagern … Doch trotz seiner Position als Geschäftsführer erledigt er viele Dinge selbst. Er hat mir gegenüber immer wieder betont, dass er sein Imperium aus dem Nichts aufgebaut hat, und wenn es sein müsste, würde er noch einmal ganz von vorne anfangen. Wenn man ihm zuhört, könnte man meinen, dass der Erfolg die schönste aller Belohnungen ist, aber was ihm noch viel mehr Spaß bereitet, sind die Herausforderungen, denen er sich tagtäglich stellen muss, um sein Ziel zu erreichen. Seine unbeugsame Zielstrebigkeit macht ihn noch unwiderstehlicher …
[Du fehlst mir, ich brauche dich, ich will dich.]
[Ich bin soeben gelandet, ich bin in weniger als einer Stunde da. Ich werde dich für deine Geduld entschädigen, meine süße Amande …]
[Lassen Sie mich nicht zu lange warten, Mister Diamonds, sonst muss ich ohne Sie anfangen …]
[Sollte das der Fall sein, sehe ich mich gezwungen, Sie zu bestrafen, Fräulein Baumann.]
[Hmm, dieser Gedanke gefällt mir …]
[Nicht so sehr wie mir …]
Ich kann mich nicht daran hindern, mir bei dem Gedanken daran, was mein autoritärer Geliebter alles mit mir anstellen wird, auf die Lippe zu beißen. Während ich darauf warte, sein wunderschönes Gesicht anbeten und von den Talenten seines göttlichen Körpers profitieren zu können, beschließe ich, meine E-Mails abzufragen, um auf andere Gedanken zu kommen. Mit der Spitze meines Zeigefingers tippe ich auf das Icon in Gestalt eines Briefumschlages und blicke gespannt auf den Bildschirm, während meine E-Mails geladen werden. Ein Beep ertönt: eine ungelesene Nachricht.
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Von: Anonym
An: Amandine Baumann
Betreff: Schwestern oder Feindinnen?
Eine von euch wird den Namen Diamonds tragen. Und das wirst nicht du sein.
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Seit einer Woche bereits hat mir der äußerst charmante Rabe keinen Besuch mehr abgestattet. Ich war so naiv, zu glauben, dass er mich endlich in Ruhe lassen wird, aber das wäre wohl zu schön gewesen, um wahr zu sein. Ich sehe Silas’ heiteres Gesicht vor mir, das sich langsam in Luft auflöst und einem riesigen Fragezeichen Platz macht. Er ist es nicht, davon bin ich überzeugt. Wer ist gegen mich und meine Beziehung mit Gabriel? Ich habe nicht nur Freunde innerhalb des Diamonds-Clans, aber ich wüsste nicht, auf wen die Rolle des Schuldigen am besten zuträfe. Niemand scheint verrückt, boshaft oder verkorkst genug zu sein, um mir wirklich etwas Böses zu wollen. Dennoch muss es einer von ihnen sein … oder einer der meinen.
Fünfundvierzig Minuten später betritt mein göttlich schöner Multimilliardär in seinem marineblauen, gestreiften Designeranzug den Raum, ohne auch nur die leiseste Idee zu haben, was mich beschäftigt. Während dieser unerträglichen Wartezeit ist es mir nicht gelungen, die Drohungen des Raben zu vergessen. Und wenn er recht hat? Wenn Gabriel sich nicht binden will? Und wenn sein „Ich liebe dich von ganzem Herzen“ nichts geändert hat? Mein fulminanter Geliebter versteht sofort, dass ich nicht in Stimmung bin, „Fang mich, wenn du kannst“ zu spielen. Sein kokettes Lächeln verschwindet und sein Blick verfinstert sich.
„Was ist los, Amandine?“
„Sag du es mir.“
„Wie bitte?“
„Kannst du mir erklären, warum ich hier immer noch
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