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Schimmernder Rubin

Schimmernder Rubin

Titel: Schimmernder Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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weiß, dass sie versucht, das Vermögen zurückzubekommen, das ihre Vorgängerin in italienische Schuhe investiert hat, aber sie ist trotzdem unerträglich.«
    »Was meinen Sie, wie Frauen es schaffen, Präsidentinnen zu werden?« säuselte Redpath. »Oder Botschafterinnen. Ich habe in dieser Funktion Unmengen von Leuten unglücklich gemacht.«
    »Das machen Sie immer noch.«
    »Danke.« Redpath lächelte. »Aber die Spezies, die augenblicklich mit jedem Atemzug näher kommt, ist keine Politikerin. Sie ist ein Er und gehört der künstlerischen Seite des politischen Spektrums an.«
    »Na wunderbar«, knurrte Cruz. »Das sind die Allerschlimmsten. Was ist er, ein Friseurschwengel?«
    »Unser potentieller Klient ist ein Kunstkurator der neuen Russischen Föderation.«
    »Hat er auch einen Namen?«
    Obgleich Redpath ihn reglos ansah, hatte Cruz den Eindruck, dass sie tief Luft holte, ehe sie sprach.
    »Alexej Nowikow.«
    »Himmel!«
    Redpath wartete auf den Rest der Explosion.
    »Sind Sie sich des Umstandes bewusst, dass Nowikow und ich das haben, was man höflicherweise mit gemeinsamer Vergangenheit umschreibt?« fragte Cruz.
    »Ihrer beider Wege haben sich gekreuzt, als Sie noch beim FBI beschäftigt waren.« Redpath war im Bilde.
    Ihr Ton besagte, dass diese »gemeinsame Vergangenheit« vollkommen belanglos für sie war.
    »Unsere Wege haben sich gekreuzt«, wiederholte Cruz. »Allerdings. Ich habe sechs Monate damit zugebracht, dieses Verbrüderungsarschloch Nowikow durch das gesamte Silicon Valley zu jagen.«
    »Ihre Vorgehensweise war äußerst kreativ.«
    »Nicht kreativ genug.«
    »Da bin ich anderer Ansicht. Immerhin wurde Nowikow anschließend nach Hause zurückgeschickt.«
    »Ich hätte ihm lieber zu einer Bleibe hinter schwedischen Gardinen verholfen«, entgegnete Cruz. »In Nowikows Pass stand, er wäre Kulturattaché beim Konsulat in San Francisco, aber wir haben ihn mit allen möglichen einschlägigen Materialien und einem ganzen Korb voller Handelsgeheimnisse eines Unternehmens erwischt, das für das Pentagon an einer neuen Lasertechnik für Informationswiedererlangung arbeitete.«
    »Mit anderen Worten«, fasste Redpath zusammen, »er war ein Geheimagent. Sogar ein recht guter. Wenn ich ihm über den Weg trauen könnte, würde ich ihn selbst einstellen.«
    »Was uns betraf, so war jeder Sowjetdiplomat ein Geheimagent«, sagte Cruz. »Aber Nowikow hatte richtiggehend Spaß daran. Er liebte es, mit dem Chefingenieur geheime Gespräche zu führen. Ich frage mich nur, ob der arme Idiot auf Aids untersucht wurde, nachdem er sich umgebracht hat.«
    Redpath winkte ab. »Nowikows sexuelle Neigung ist allgemein bekannt.«
    »Der Ingenieur, den er verführt und dann gevögelt hat, war einigermaßen überrascht, vor allem, als die Lichter ausgingen.«
    »Das ist doch alles Schnee von gestern. Nowikow ist kein Sowjetdiplomat mehr. Er ist Russe, und die Russen sind unsere Freunde.«
    Cruz lachte böse auf. »Wenn ich dächte, dass Sie das glauben, wäre ich nicht mehr hier. Niemand hat Freunde auf dieser schönen neuen Welt.«
    Redpath schnurrte wie eine Katze. »Das ist der Grund, warum es der Risk Limited so gutgeht.«
    »Was will Nowikow von uns?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Gut. Dann finden Sie es am besten auch gar nicht erst heraus. Es gibt ein paar Dinge, die man nicht mit Wasser und Seife abwaschen kann. Nowikow ist eins davon.«
    »Die Risk Limited ist eine private Agentur. Wir brauchen Kunden nicht zu nehmen, wenn uns das, was sie wollen, nicht gefällt.«
    »Es gefällt mir schon nicht zu sehen, dass der Bastard noch lebt.«
    »Sie sind einfach zu empfindlich«, sagte Redpath versöhnlich. »Es wird Zeit, dass Sie das, was geschehen ist, überwinden und wieder anfangen zu leben.«
    Zunächst dachte Cruz, er hätte sich verhört. In all den Jahren, seit er angefangen hatte für sie zu arbeiten, hatte sie nicht ein einziges Mal den Zwischenfall erwähnt, der ihm alles genommen hatte, was für ihn von Bedeutung gewesen war. Und jetzt sprach sie darüber mit der Leidenschaft einer Frau, die einen kleinen Salat bestellt.
    Ehe Cruz eine Antwort einfiel, kam der Mercedes in einer Staubwolke zum Stehen. Hauptfeldwebel Gillespie glitt mit militärischer Präzision hinter dem Lenkrad hervor, öffnete die Tür des Fonds und ließ die Herrschaften aussteigen.
    Alexej Nowikow hatte strohblondes Haar und androgyne Züge, die sowohl sanft als auch schön zu nennen waren. Er war klein und sehr gut gebaut, wie ein etwas zu

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