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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford & William Rotsler
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Wahnsinns bei Hunderttausenden von Psychotikern. Schiwa war wirklich ein Zerstörer, selbst wenn er die Erde nie erreichte.
    »Chuck, ich …«
    »Schluß jetzt, Lisa …« Sie vernahm undeutlichen Wortwechsel, dann sagte Chuck: »Ja, allright, also dann: Omega I, hier ist Abschußkontrolle. Wir evakuieren Cape. Von jetzt an läuft alles über Houston. Ich wiederhole: Wir evakuieren Cape …«
    »Chuck! Abschußkontrolle! Was zum Teufel geht da vor?«
    Eine andere Stimme kam durch: »Omega I, wir beenden den hiesigen Betrieb. Ich wiederhole: Wir verlagern nach Houston. Verstehen Sie mich?«
    »Chuck!«
    Er kam wieder in die Leitung: »Sie überrennen alles, Lisa, schlagen alles kaputt. Wir … wir können nicht mehr! Herrgott …« Lisa hörte durch das Gerät eine dumpfe, aber mächtige Explosion.
    »Chuck – was ist da los?«
    »Omega I, darüber sind wir nicht informiert. Sobald wir Nachricht haben, geben wir es durch. Bitte checken Sie nochmals Ihre Telemetrie ab und phasen Sie sich mit uns ein.«
    Aus hohlen Augen blickte sie Nino an. »Jetzt ist nichts mehr hinter uns«, sagte er. Seine Zunge fuhr über die Lippen und zuckte zurück, wie beschämt. Er blinzelte und atmete tief. »Nun, Colonel?«
    Auch Lisa atmete tief. »Fangen Sie mit der Durchgabe an Houston an, Major Solari. Houston muß seine Computer füttern.«
    »Jawohl.«
     
    New York City erlitt einen Meteoreinschlag geringeren Grades, doch den größten Schaden hatten schon lange vorher die Unruhen angerichtet. Die City war eine tote Hülle, die langsam ausbrannte. Leichen lagen auf den Straßen herum. Die Überlebenden hausten in den Wolkenkratzern wie in Festungen, ohne Strom und Wasser. Die Stadt stank.
    Die »Schicksals-Legion« hatte einen großen Sternmarsch nach Kansas City veranstaltet. Eine Reporterin, die darüber für CBS berichtete, wurde zusammengeschlagen und vergewaltigt, ihr Team erschossen.
    Chuck Bradshaw schlief auf einem Feldbett in nächster Nähe der Computerterminals und der Kommunikationsgeräte. Er hatte Verbrennungen an beiden Beinen erlitten; die Soldaten hatten ihn grade noch herausholen können. Viele von der Startmannschaft hatten es nicht mehr geschafft.
    Colonel Mezières von der Französischen Luftwaffe, zur Betriebsleitung Alpha abgeordnet, rettete Dr. George Canfield in Houston vor einem wütenden Mob. Canfield ging prompt wieder an die Arbeit – er war bei einer Analyse der neuesten Schiwa-Daten – und nahm Unterkunft in einer Behelfskaserne innerhalb der bewachten Zone.
    Barbara Carr klagte dem Arzt des Weißen Hauses, von der ständigen Todesgefahr und den Verwüstungen hätte sie Depressionen bekommen und könne nicht mehr schlafen. Er gab ihr eine Packung Schlaftabletten.
    Eine Gruppe von Gabriel-Anhängern verklagte die Regierung vor dem Bundesgericht der Vereinigten Staaten auf Abbruch der Schiwa-Mission. Resigniert vertagte der Bundesrichter die Verhandlung bis zum 27. Mai, einen Tag nach dem erwarteten Einschlag Schiwas.
    Ein relativ unbekannter Fernsehkomiker wurde zum großen Star: In diversen Programmen trat er in grauer Robe und offensichtlich falschem Bart auf und trug ein Plakat mit der Aufschrift DAS ENDE DER WELT – aber er brachte es als eine Art Sommerschlußverkauf.
    Michael Potter, Minister für Raumfahrt, verkündete der Welt über Kommunikationssatelliten, daß Mondstation III aus dem internationalen Kartell ausgetreten sei und mit dem Brasilianer Juscelino Belchior de Alencar als Präsidenten den unabhängigen Staat Apollo gegründet habe. Einwanderung sei nicht erlaubt; nach dem Schiwa-Einschlag würden sie ein terranisches Empire aufbauen. Der neue Staat bestand sechsundzwanzig Stunden, dann brach er auf Grund von inneren Streitigkeiten zusammen.
    Py Rudd von NBC berichtete, daß neunzehn Babys, die in diesem Monat im Presbyterian Hospital von Hollywood geboren waren, den Namen Schiwa erhalten hatten.
     
    Wade Dennis trat ins Zimmer und warf sein Klemmdeckelbuch mit einem Knall auf Caroline Weinbergs Schreibtisch. Mißmutig schob sie es weg. Der hagere Mann lehnte sich mit der Hüfte an ihre Tischkante.
    »Warum schleppst du das Ding überhaupt mit dir herum?« fragte sie. »Du siehst ja damit aus wie ein Börsenmakler. Und benutzen tust du es ja doch nicht.«
    »Na klar benutze ich es«, grinste er, schlug den dünnen Metalldeckel auf und blätterte die Seiten durch. »Ich brauche doch Papier zum Kritzeln.«
    »Kritzeln?« Wieder verzog sie das Gesicht. »Ich kann es nicht leiden,

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