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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford , William Rotsler
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die Arbeit! Calderon, Alpha wird heute nachmittag nach Cape Canaveral verlegt. Ich komme spätestens morgen früh nach. Lisa«, rief er beiläufig zu ihr herüber, »wir schicken am besten alle nach dem Kap, und wir beide setzen uns zusammen und fangen mit der taktischen Durchplanung der Aktion an.« Carl sagte das in einem nicht allzu feinfühligem Befehlston, der Lisa ärgerte. Aber sie nickte nur. Zu diesem Zeitpunkt war Jagens’ Anordnung durchaus zweckmäßig. Die Teams hatten jetzt im Johnson Space Center nichts mehr zu tun.
    Jagens war hochbefriedigt. »Schön!« sagte er, »jetzt können wir richtig anfangen!«
    Diego trat zu Lisa und nahm ihren Arm. »Meinen Glückwunsch, Süßes!«
    »Mmmm«, machte sie leise, »bist du sicher, daß es nicht der Kuß des Todes ist? Ausgerechnet ich soll die ganze Verantwortung…«
    »Ach, hör auf mit dieser Selbstbezweifelung. Denkst du, ausgerechnet Brennan, der immer auf Nummer Sicher geht, hätte dich nominiert, wenn er dich nicht für die Beste des Teams hielte?«
    »Warum hat die NASA nicht einfach die Kommandanten bestimmt?«
    »Das weißt du doch selbst. Image. Public Relations. Weltweite öffentliche Meinung. Das freie Amerika und so weiter.«
    »Du meinst, die nehmen dergleichen jetzt noch ernst?«
    »Aber sicher. Außerdem – gibt es eine bessere Methode?
    Wir kennen uns doch alle – mit Ausnahme der Roten – besser, als uns die Götter der NASA kennen, nicht wahr?«
    »Oh? Ist Carl deswegen gewählt worden?«
    Diego zuckte die Achseln. »Er ist tatsächlich gut, das muß man ihm lassen, selbst wenn… jedenfalls kann er was durchsetzen. So oder so.«
    »Immer nur so, wie er will.« Weitere Gratulanten unterbrachen sie; dann kam Lyle Orr und faßte Lisa beim Arm. »Entschuldigen Sie, Diego. Meinen Glückwunsch, Lisa. Oh, Ihnen auch, Diego, Entschuldigung.«
    »Was ist, Lyle?« fragte Lisa und sah den mageren PR-Mann mit dem auffälligen Toupet neugierig an.
    »Pressekonferenz, meine Liebe. Sie wollen doch nicht, daß Carl die ganze Publizität kassiert, nicht wahr?«
    »Mir ist das egal, Lyle. Ich tue meine Arbeit.«
    »Das gehört dazu, Major Bander. Ihre Wahl war genau das richtige und bringt uns eine Menge Schlagzeilen ein, denn…«
    »Aber um Himmels Willen, Lyle!« grollte Diego.
    »Es ist aber so, Colonel Calderon, und das wissen Sie recht gut. Übrigens. Lisa, Sie werden noch diese Woche zum Lieutenant-Colonel [iv] befördert. Vielleicht gleich zum Colonel, wer weiß?«
    »Ach, gehen Sie doch allein zu dieser Pressekonferenz, Lyle!« wehrte Lisa ab.
    Doch der Pressesprecher entgegnete mit überraschendem Nachdruck: »Nein, Lisa, Sie gehen hin. Bradshaw hat es ausdrücklich befohlen. Wir wollen die alte Behauptung abblocken, daß die NASA Frauen diskriminiert, und diese Pressekonferenz ist eine erstklassige Gelegenheit. Außerdem muß es die Öffentlichkeit erfahren.« Er deutete den Korridor hinunter zum Presseraum.
    Es dauerte eine Weile, bis Lisa eine Antwort fand. »Ich bin also immer noch ein Symbol, wie? Ist es das?« Lyle zuckte stumm die Achseln. »Niemals kann ich einfach Astronaut Lisa Bander sein. Immer bin ich Lisa Bander, die Astronautin. «
    »Dafür kann ich nichts, Lisa. Ich bin hier bloß Angestellter. Ich tue was ich kann, damit wir ein gutes Image haben, und ich bemühe mich, die Aufmerksamkeit in die richtigen Bahnen zu lenken, die Löcher zu stopfen. Das ist mein Job. Sie haben einen Job, und ich habe einen Job.« Er hob die Hand und glättete sich das Haar. »Zu meinem Job gehört auch, daß wir aus allem die bestmöglichen Schlagzeilen herausholen. Wir geben den Russen soviel Publicity wie es geht, und dann drehen wir es so zurecht, daß sie uns assistieren. «
    »Wie weit haben Sie denn die Auswahl der Teams beeinflußt?« fragte Diego finster.
    Wieder zuckte Orr die Achseln und nahm Lisa beim Arm. »Wir haben uns die obersten zehn Prozent vorgenommen. Dann haben wir sie durchgekämmt nach…«
    »Nach dem Minoritätenprinzip?« fragte Diego bitter.
    Orr entschuldigte sich keineswegs. »Selbstverständlich. Die Religionen sind sehr schön gemischt… allerdings paßt mir nicht recht, daß Issindo Baptist ist – wir haben schon einen in der Alpha-Reserve.«
    »Schwule, Senioren und Liliputaner habt ihr ausgelassen«, bemerkte Diego bitter.
    »Das war keine sehr witzige Äußerung, Colonel Calderon. Wir tun unser Bestes. Wenn Sie ein paar Tage auf meinem Stuhl sitzen würden, dann würden Sie begreifen, daß es Verpflichtungen

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