Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford , William Rotsler
Vom Netzwerk:
Sie haben mich überfahren«, lächelte Knowles. »Überfahren – und das wissen Sie auch ganz genau. Aber nichts für ungut. Wir haben uns nun festgelegt. Aber…« – er lächelte immer noch, doch seine Augen wurden hart – »machen Sie das nicht noch mal, mein Lieber!«
    »Nein, Sir.«
    »Also dann – was können wir jetzt für Sie tun, das noch nicht getan ist!«
    »Aber Sir, Sie… äh… Sie haben mich doch herbestellt.«
    »Wie? – Ach so, ja. Myron?«
    Myron trat näher und schlug einen dünnen ledernen Hefter auf, der nur wenige Blätter enthielt. »Mr. Präsident, Sie wollten mit Jagens über die Tournee sprechen.«
    »Äh – ja, natürlich.« Lächelnd blickte er den Astronauten an und wurde dann plötzlich ernst, als sei er bei etwas Unrechtem ertappt worden. »Ja, also, Sie wissen, daß die Börse völlig zum Teufel ist. Die Propaganda hat nicht ausgereicht, die Spekulanten fingen an zu verkaufen – und so weiter. Einfach niederschmetternd. Deswegen mußte ich auch die Banken schließen, verstehen Sie?«
    »Jawohl, Sir«, bestätigte Jagens respektvoll, doch mit leichtem Stirnrunzeln. Die Schließung der Banken hatte wie eine Bombe eingeschlagen. Alle Kreditkarten wurden automatisch gesperrt.
    »Am schlimmsten haben die Araber gewütet«, fuhr Knowles fort. »Sie haben ihre Petrodollars herausgezogen, ohne die geringste Idee, wohin damit. Die Schweiz verkauft keine Franken mehr, der Londoner Goldmarkt ist einfach futsch…!« Ärgerlich schlug der Präsident auf seine Armlehne. »Das Land geht zum Teufel – einfach zum Teufel. Dollars kann man nicht essen, mit Gold kann man nicht heizen.«
    »Jawohl, Sir.« Jagens warf einen raschen Blick auf Murray, doch der Adjutant sah den Präsidenten an. »Wie kann ich dabei helfen?«
    »Sie könnten auf Tournee gehen, Captain Jagens. Vertrauen aufbauen. Sagen Sie ihnen – den Amerikanern, allen anderen –, sagen Sie ihnen, wir stoppen Schiwa.«
    »Das werden wir auch, Sir.«
    Knowles, plötzlich ernüchtert, blickte ihn unsicher an. »Ja? Werden wir das, he?«
    »Jawohl, Sir, davon bin ich überzeugt.«
    Knowles sah Steve Banning und den General an. »Er sagt, sie stoppen ihn.«
    »Wenn Captain Jagens das sagt«, erwiderte Banning, »dann bin ich bereit, es zu glauben.«
    Knowles warf ihm einen kurzen Blick zu.
    »Steve, Sie haben solange mit Kuhfladen um sich geworfen, [v] daß Sie keinen Kuhfladen mehr erkennen, und wenn Sie reintreten.«
    Jagens war verletzt und gab sich Mühe, es nicht zu zeigen. Knowles wandte sich wieder an den Astronauten: »Aber natürlich kommen immer mal wieder Wunder vor. Vielleicht wird der Einschlag nicht so schlimm, wie es heißt. Vielleicht ist das Ganze wieder so ein bürokratischer Humbug.«
    »Sir…!« protestierte Jagens.
    »Aber wir müssen so tun als ob – ich weiß das, Sie wissen es auch.«
    »Sir, die Gefahr ist durchaus real!«
    »Oh – real ist sie schon, aber vielleicht nicht ganz so schlimm, wie alle denken. Man muß es auch mal etwas optimistischer sehen. Und grade das sollen Sie tun, Captain. Fahren Sie herum und sagen Sie das. Volle Unterstützung durch die Medien. Spezielle sogar – ich sorge dafür.«
    Im ersten Moment war Carl von der Idee fasziniert. Captain Jagens – der Weltraumsprecher. Chuck Bradshaw haben sie dafür nicht ausgesucht, dachte er.
    »Sie und die Spitzen-Astronauten«, fuhr Knowles mit einer umfassenden Handbewegung fort, »dieses Frauenzimmer – wie heißt sie doch gleich? Die Hübsche – ja, Bander. Und der Schwarze von der Marine-Infanterie.«
    »Major Short«, half Murray aus.
    »Ja; und natürlich Calderon. Eine gute Mischung. Was meinen Sie dazu, Captain?«
    Carl atmete tief. Er als einziger Brennpunkt – das wäre schon eine feine Sache gewesen, doch die anderen verwässerten sie. Und sie hatten auch nicht die Zeit dazu, wie wichtig eine solche Tournee auch sein mochte. Das wirtschaftliche Gleichgewicht des Landes mußte wiederhergestellt werden. Schon besoldeten manche Städte Feuerwehr, Polizei und andere wichtige Sparten des öffentlichen Dienstes mit Zahlungsanweisungen. Einlösbar, wenn die Banken wieder aufmachten. Wenn! Wenn Schiwa nicht zuschlug. In den meisten Fällen klappte es auch, denn die Leute sahen ein, daß Kraftwerke, Transportmittel und so weiter funktionieren mußten.
    »Nein, Sir, ich fürchte, das geht nicht«, sagte Carl. »Nicht, daß ich es nicht ebenfalls für nötig hielte – das ist nicht der Grund. Aber – nun ja, wir haben Wichtigeres zu

Weitere Kostenlose Bücher