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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford , William Rotsler
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Energieknappheit gestorben ist. Oder meinst du Kettencars und Segelschlitten?«
    »Na ja, du weißt schon, was ich meine. Ein bißchen guten alten amerikanischen Verkaufsgeist ins Programm stopfen. Weißt du noch, wie gesetzlich verboten werden mußte, daß Astronauten im Dienst Produktenwerbung trieben? Hallo, da ist ja Dink.«
    Grinsend kam der untersetzte Ex-Astronaut auf sie zu. »Na, ihr Video-Stars, wie geht’s denn? Zorro, du warst ja großartig bei dieser kitzligen Frage über die -Lastwagenfahrer.«
    »Na ja«, murmelte Diego, »aber ich konnte nicht anders. Diese Kerls regen sich auf und streiken, weil der Langstrecken-LKW-Verkehr wegen der Energiesituation eingeschränkt worden ist. Warum wird er nicht ganz eingestellt? Seit Jahren geht sowieso alles über die Schiene, und an dieser letzten Kürzung sollen ausgerechnet wir schuld sein! Als ob wir was dafür könnten, daß Schiwa kommt.«
    »Laß doch den Präsidenten sich damit herumärgern! Na, meine Schöne, Carl hat’s dir ja wieder mal verpaßt.«
    »Hm. Du kennst ja Carl. Der schiebt Knowles jeden Plan unter die Weste, den er will.«
    »Was will er eigentlich noch?« fragte Diego. »Von jetzt an ist doch alles klar. Wir stellen eine schlagkräftige Flotte zusammen… zwei sogar, adaptieren einen Flugkörper als Träger für die russische Bombe… checken alles dreifach… und haben den optimalen Termin für das Rendezvous festgesetzt. Was braucht er da noch geheimnisvoll zu tun?«
    Dink grinste schief. »Wahrscheinlich will er sich persönlich die Bronzeplakette für den Gedenkstein bestellen, damit der Text auch bestimmt richtig wird. Nicht allzu schmeichelhaft, wißt ihr.«
    Diego und Lisa seufzten beide. »Ich wünschte, er würde ebensoviel Energie auf die Mission verwenden«, murmelte sie.
    »Was? Und aus dem show business aussteigen?« lachte Dink.

20. Januar: Kollision minus 4 Monate, 6 Tage
     
    »Der Präsident läßt bitten, Captain«, lächelte Grace Price und stellte den Intercom-Apparat wieder hin.
    Carl Jagens rutschte von der Tischkante herunter und lächelte ebenfalls. »Vielen Dank, Grace.« Er zog etwas aus der Brusttasche seiner Marineuniform und gab es ihr, als sie aufstand, um mit ihm zur Türe zu gehen. Zögernd sah sie es an: Eine feine Kette baumelte herab, und sie griff danach.
    »Oh, das ist ja wunderschön!«
    »Mondgestein«, erläuterte Jagens leise. »Habe es selbst aufgesammelt, beim Eudoxus. Ich fand es recht attraktiv. Es ist auch ganz legal. Wir durften jeder ein paar Stückchen für uns behalten, aber die NASA hatte natürlich die erste Wahl. Ich habe es polieren lassen und… auf jemanden gewartet, dem ich es schenken könnte.«
    Der Stein hatte einen orangefarbenen Grundton mit winzigen roten und gelben Flecken, eine Druse versprühter Tröpfchen, die aus einem Krater geschleudert worden waren und sich zusammengeklebt hatten. In der geringen Mond-Schwerkraft hatten die Tropfen perfekte Kugelform angenommen und waren in der Weltraumkälte sehr schnell erstarrt. Grace bekam ganz blanke Augen. Mondgestein war immer noch selten und daher wertvoll, doch als ein Geschenk von Jagens war es für sie einfach unbezahlbar. Verwirrt sah sie zu ihm auf – ihre normalerweise kühl-höfliche, an rostfreien Stahl erinnernde Außenfläche hatte einen Sprung bekommen. »D… danke vielmals, Captain Jagens, ich…«
    »Carl, bitte«, verbesserte er, nahm sie beim Ellbogen und dirigierte sie zur Tür.
    Sie blinzelte ein paarmal, verbarg den Stein in der geschlossenen Hand und öffnete ihm die Tür. »Mr. Präsident – Captain Jagens.«
    »Captain, Captain!« Der Präsident erhob sich und kam um den Schreibtisch auf Jagens zu. »Wie geht’s? Möchten Sie was trinken? Ein Glas guten kalifornischen Wein? Fruchtsaft? Ein Bier? Sie kennen Myron Murray, General McGahan, Steve Banning bereits.«
    »Sir…!« grüßte Jagens den General militärisch. »Mr. Murray – Mr. Banning!«
    »Guten Tag, Captain Jagens«, erwiderte Banning. Er sah nicht so munter aus wie sonst.
    »Was können wir für Sie tun, Captain… oder darf ich Carl zu Ihnen sagen?« fragte der Präsident und schlug ihm auf die Schulter. »Kommen Sie, setzen Sie sich hier hin. Wissen Sie, Carl, nach Ihrem letzten Besuch bei mir haben Sie mich mit dieser Pressekonferenz ganz schön in Verlegenheit gebracht.«
    Carl Jagens stellte sich überrascht. »Sir? Aber Sie waren doch auch der Meinung, daß mein Plan der beste ist. Wir haben es doch besprochen…«
    »Ach was, Carl,

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