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Schläft das Personal auch an Bord?

Schläft das Personal auch an Bord?

Titel: Schläft das Personal auch an Bord? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Lukoschik
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sich gut dabei vorstellen. Will sagen: Man kann sehr wohl auf amerikanischen Schiffen auch Takt und Klasse erleben. Auch ohne Richard Gere.
    ⇒ Siehe dazu auch »Große Schiffe«

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Antarktis
    Die Antarktis ist nicht nur attraktiv, weil sie sich dank der Klimaerwärmung zunehmend verdünnisiert. Sie gehört zu den absoluten Reise-Highlights, weil man sie nur mit dem Schiff bereisen kann. Das »nur« ist vielleicht etwas übertrieben. Man kann sich natürlich auch einem Expeditionsteam anschließen, wochenlang in Schneewehen kampieren, auf Trockenfleisch »vom Pinguin« rumkauen und mit Hunde- oder Motorschlitten entbehrungsreich die vom Winde gepeitschten Ebenen durchqueren. Das kann man natürlich tun – mit der nötigen körperlichen Fitness und den entsprechenden Beziehungen zu Expeditionsteams. Aber ich gehe mal davon aus, dass Sie, verehrte Leserin und geschätzter Leser, sich für solche Reisen ein anderes Buch zugelegt hätten. Also zurück zur Kreuzfahrt: Die ist nicht nur leicht zu realisieren. Sie ist auch sehr viel komfortabler.
    Man fährt mit seinem Schiffchen in herrliche Buchten, lehnt über der Reling und beobachtet in der grünen See Wale beim eleganten Auf und Ab und freut sich, wenn sie mit der Fluke winken – ehe sie danach in größere Tiefen abtauchen. Und vielleicht kommen sie dann mit ungeheurer Kraft aus den Tiefen des Meeres herausgeschossen und lassen sich mit einem gewaltigenPlatsch auf den Rücken klatschen. Ich habe einen Wal erlebt, der das genau 24-mal hintereinander gemacht hat. Ich hatte zwar die Vermutung, dass da irgendwas in dem Krill »drin« war, aber schön anzuschauen war es trotzdem. Dabei lässt man sich als Zuschauer die warme Dezember- oder Januarsonne auf den Pelz (oder das Polohemd) brennen und schaut sonnenbebrillt ins gleißende Weiß dieser riesigen Sahnebaisers. Na? Appetit bekommen? Nicht auf Süßes. Sondern auf Weißes? Sollten Sie auch. Es ist nämlich einzigartig und absolut grandios, dort ein paar Tage verbringen zu dürfen. »Dürfen?« Na ja, es hat sich schon herumgesprochen, wie wunderbar dieser weiße Fleck unsrer Erde ist. Deshalb muss man mit Warteschlangen bei der Buchung in den entsprechenden Reedereien rechnen. Dabei ist gar nicht so wichtig, dass man ein forschungstaugliches Expeditionsschiff aufsucht. Kann man natürlich (siehe oben) . Aber wichtiger sind zwei Dinge: Erstens sollten landeskundliche Experten (in der Reedereiensprache »Lektoren«) an Bord sein, die einem das Sozialverhalten der Pinguine, Glaziologisches zur weißen Pracht und Biologisches zu den verwandten Riesensäugern der Tiefen – vulgo »Wale« – erläutern können. Und zweitens sollte man mit einem Schiff reisen, das den strengen Bestimmungen der »International Maritime Organization« der United Nations genügt.
    Seit Mitte 2011 verbieten sie nämlich den Einsatz von Schweröl auf Schiffen im südlichen Polargebiet, um das Ökosystem dort zu schützen. Bereits seit 2009 dürfen ohnehin nur noch Schiffe mit maximal 500 Passagieren in deren Beibooten ( ⇒  siehe dazu auch »Z wie Zodiacs«) in der Antarktis landen. Die Kapitäne müssen sich rechtzeitig per Funk untereinander abstimmen, damit nur je ein Schiff an einer der Landungsstellen liegt. Und lediglich 100 Passagiere dürfen gleichzeitig bis zu drei Stunden an Land sein.
    Eine sehr begrüßenswerte Regelung. Denn um sich diese wunderbare Natur anschauen zu können, muss sie erst einmal erhalten bleiben. Zu diesem Zweck hattesich übrigens schon vor einiger Zeit eine kleine Zahl von Reiseanbietern und Reedereien in der »International Association of Antarctic Tour Operators« ( IAATO ) zusammengeschlossen und für ihre Schiffe sehr strenge Umweltbedingungen erlassen. Einige davon dienten der neuen UN – Regelung als Grundlage, weshalb man – aus Sicht des Autors – auch weiterhin Schiffe respektive Touren dieser IAATO – Mitglieder buchen sollte. Denn die sind weiterhin ganz vorn dabei, wenn es um den Schutz dieser Region geht.

    Dankenswerterweise haben sich die großen Schiffe der US – Reedereien wie Princess Cruises, Holland America Line, Celebrity Cruises und Regent Seven Seas inzwischen aus dem Antarktisgeschäft zurückgezogen.
    Für das richtige »Gerät« bei einer Antarktisreise sorgen also die Reedereien. Für die korrekte Einhaltung der Route sorgt der Kapitän mit seiner Crew. Und für die dritte (äußerst wichtige) Bedingung einer gelungenen Antarktisreise – nämlich das

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