Schläft das Personal auch an Bord?

nureinmal dieses Stück wieder – zack –, schon hat einen das Fernweh gepackt. Natürlich ist das nichts anderes als emotionales Marketing – aber warum muss es so effektiv sein? Zumal wenn man es ohne Vorwarnung hört. Dann haut es einen regelrecht aus den Alltagsschuhen rein ins Land von »Sea and Glory«.
    Andererseits … wer hin und wieder im Geiste an der Reling stehen und Fernweh riskieren will, findet hier »sein« Lied.

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Balkon
    Der Balkon einer Kabine ist die wundervolle Möglichkeit, bei voller Fahrt vor die Tür zu treten. Eine Gelegenheit, die sich bei der Beförderung durch ein Flugzeug nur selten bietet. Schon allein aus diesem Grund bietet der Sitz auf dem eigenen Balkon an Bord Ihres Schiffes eine höchst luxuriöse Perspektive. Nicht nur auf das, was an Ihnen vorbeizieht, sondern auch auf das, was man dort tun kann.
    Hier 5 Rituale, für die der Balkon ganz exzellent geeignet ist:
     
    •  Reedereien haben es gerne, wenn ihr Schiff gut gebucht ist – um nicht zu sagen: voll ist. Doch mag nicht jedermann solch hohe Menschendichte am frühen Morgen. Für sie ist der Balkon ein willkommenes Plätzchen, um sich vom Roomservice das Frühstück auf dem Balkon servieren zu lassen. Omelette mit Kräutern vor Kap Hoorn, Croissants mit Sicht auf den Tafelberg, wilde Kirschkonfitüre mit Blick auf den Krater von Santorin. Dazu ein Gläschen Champagner – und der Tag ist dein Freund.
    •  Was am Morgen genussvolles Erwachen verspricht, hilft auch am Abend in das weitere Geschehen: Einen trockenen Martini zum Sonnenuntergang oder ein Gläschen Rosé sind ein guter »Evening Opener«, ehe man in leichter Sommergarderobe gut gestimmt dem Restaurant entgegenstrebt, um sich der vielgängigen Speisenfolge zu widmen.
    •  Aber auch des Nachts verfeinert ein Balkon das Reiseerlebnis. Einige räumen ihre Matratze gleich auf den Balkon und schlafen sozusagen unter freiem Himmel (was von der Größe des Balkons abhängt). Andere timen ihre Reise so, dass es zu einem Vollmond-Erlebnis kommen kann. Und wieder andere lassen die Balkontür offen, um sich vom milden Rauschen des Meeres ins Land der Träume entführen zu lassen.
    •  Sollten Sie zu der aussterbenden Rasse der Raucher gehören, so bietet sich auf dem Balkon eine hervorragende Gelegenheit dazu … WENN Sie einige Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigen:
    1.  Schnippen Sie keine Asche über Bord – sie könnte noch halb glühend auf den nächsten oder unteren Balkon geweht werden und dort für heiße Erfahrungen sorgen. Werfen Sie aus dem gleichen Grund weder Kippen noch Zigarrenstummel über Bord. Lassen Sie sich stattdessen von der Kabinenperle einen sturmgerechten Aschenbecher geben – dann
erfahren Sie auch gleich, ob das Rauchen auf dem Balkon an Bord gestattet ist.
    2.  Sollten Sie ein »Heavy Smoker« sein (Stichwort: Havanna-Zigarren) , ist es ratsam, eine Balkonkabine möglichst weit am Heck zu buchen, um etwaige Belästigungen von benachbarten »Reisenden ohne Rauchhintergrund« mithilfe des Fahrtwindes auszuschließen. Das gilt zumindest während der Fahrt. Sollten Sie im Hafen rauchen, stellen Sie sicher, dass das Schiff nicht gerade Treibstoff bunkert – andernfalls könnten Sie leicht auf nachhaltige Weise zum Nichtraucher werden.
    •  Und dann gibt es eine Form von Freizeitbeschäftigung, die gerne zu zweit gepflegt wird. Auch ihr kann man auf dem Balkon nachgehen, wenn es die Beteiligten schätzen, dabei an der frischen Luft zu sein und sich das Salzwasser um die bebenden Nüstern wehen zu lassen. Sie sollten dabei jedoch Folgendes bedenken:
    1.  Wenn sich der Boden unter Ihnen bewegt, muss das nicht an der Intensität der erlebten Gefühle liegen.
    2.  Ort und Aussicht sind exotisch genug, sodass man keiner Technik frönen sollte, die dazu führen kann, dass man Halt und Kabine verliert und im Heckwasser strampelnd das Nachsehen hat.
    3.  Das Rauschen des Meeres wirkt sehr beruhigend, besonders wenn man im Bett liegend dabei einschläft (siehe oben) . Sollten Ihre Kabinennachbarn auf diese Weise ihre Nacht verbringen, ist es hilfreich, wenn Sie bei Ihrem lustvollen Tun zu der Gruppe der geräuscharmen Praktizierer gehören. Ist das nicht der Fall, sollten Sie unbedingt auch zu denen gehören, die gerne dabei beobachtet werden. Denn damit muss gerechnet werden.
    Gleichwohl kann es sein, dass Ihre Kabinennachbarn die Art und Weise, wie Sie zu Ihrem Kick kommen, nicht schätzen und das Personal von