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Schlaf Nicht, Wenn Es Dunkel Wird

Titel: Schlaf Nicht, Wenn Es Dunkel Wird Kostenlos Bücher Online Lesen
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randvoll, bevor ich widersprechen konnte. »Trink«, drängte sie mich und sah zu, wie ich das Glas zum Mund führte.
    »Das ist mein Ernst«, sagte Denise. »Ich hab die Schnauze voll von der Ostküste. Es ist Zeit für einen Wechsel.«
    »Könnte das möglicherweise damit zusammenhängen, dass deine Tante dich gefeuert hat?«, fragte K.C.
    »Meine Tante ist eine langweilige alte Analklemme.«
    »Warum hat sie dich denn gefeuert?«, fragte Beverly und hielt ihr Glas zum Nachfüllen hin.
    Denise zuckte die Achseln. »Weil sie eifersüchtig auf mich ist. Sie war schon immer eifersüchtig auf mich.«
    »Ich dachte, weil du Geld aus der Kasse genommen hast.«
    Denise tat K.C.s unerwünschte Erklärung mit einer Handbewegung ab. »Das wäre nie passiert, wenn sie nicht so ein verdammter Geizkragen wäre. Sie hat mir praktisch nichts bezahlt. Dabei hat sie Geld satt. Außerdem bin ich ihre Nichte. Da hätte man doch meinen sollen, sie könnte es sich leisten, ein bisschen großzügiger zu sein. Ich hasse solche Leute. Und du, Terry?«
    »Ich finde, die Menschen sollten das Recht haben zu entscheiden, was sie mit ihrem Geld machen wollen.« Ich nippte erneut an meinem Sekt und versuchte, mich zu konzentrieren.
    »Ja, also, ich finde, sie ist -«

    »- eine langweilige alte Analklemme?«, fragte Lance verschlagen.
    »Genau.« Denise wankte auf ihn zu und drückte ihre Brüste gegen seine Brust. »Ich dachte, ich probier’s mal in New Mexico. Willst du mitkommen?«
    »Klingt verlockend.« Lance legte den Arm um Denises Hüfte und starrte Alison über ihre verwelkten Haarstacheln hinweg an. »Florida geht mir auch langsam auf die Nerven.«
    Alison wandte den Blick ab und sah mich lächelnd an, obwohl ihr Lächeln gepresst wirkte, als würde sie einen Schwall wütender Worte zurückhalten.
    Es summte.
    »Was war denn das?«, fragte Denise und hob ihren Kopf von Lance’ Brust.
    Ich blickte zur Wand hinter dem Schwesterntresen. Das Licht für Eliot Winchells Zimmer leuchtete. »Einer meiner Patienten. Ich muss nach ihm sehen.«
    »Wir kommen mit«, sagte Lance.
    Ich schüttelte den Kopf, um meine Benommenheit loszuwerden, doch stattdessen drehte sich alles. »Nein. Ihr müsst jetzt gehen.«
    Es summte erneut.
    »Los kommt, Leute. Wir gehen jetzt besser«, sagte Alison. »Wir wollen schließlich nicht, dass Terry Ärger bekommt.«
    Denise schüttelte den Kopf. »Ach, nun komm schon. Sei doch keine langweilige alte Anal-«
    »-anale-«, fuhr K.C fort.
    »- alte Schachtel«, schloss Lance, und sie lachten. Bis auf Alison, die immerhin so anständig war, beschämt und verlegen auszusehen.
    Es summte zum dritten Mal.
    »Ein hartnäckiger, kleiner Bursche, was?«, sagte Beverly, ohne Anstalten zu machen, auf das Summen zu reagieren.
    »Okay, Leute, ich fand es sehr nett, dass ihr gekommen
seid, Sekt mitgebracht und Silvester mit uns gefeiert habt, aber ich muss jetzt wirklich gehen. Und ihr auch.«
    »Das verstehen wir«, sagte K.C.
    »Wir finden selbst hinaus«, bot Lance an und führte die anderen zum Fahrstuhl, als es wieder summte.
    »Danke, dass ihr vorbeigeschaut habt«, hörte ich Beverly sagen, während ich den Flur hinuntereilte. Der Boden unter meinen Füßen bewegte sich wie ein Laufband, und ich musste mich an der Wand abstützen, weil sich vor meinen Augen nach wie vor alles drehte. War ich von nur zwei Gläsern Sekt betrunken? Erst einmal zuvor war ich so schnell betrunken gewesen, wie mir auffiel, und auch das war mit Alison gewesen.
    Ich stieß die Tür von Eliot Winchells Zimmer auf. Er saß auf dem Bett, die Decke um die Knöchel geknubbelt, die Vorderseite seines Pyjamas eingenässt. »Oh, Eliot. Hattest du einen Unfall?«
    »Tut mir Leid«, sagte er kleinlaut.
    »Nein, das muss dir nicht Leid tun. Es ist ja nicht deine Schuld.«
    »Tatsächlich?«, fragte Lance und steckte den Kopf ins Zimmer, gefolgt von Denise und K.C. Alison blieb in der Tür stehen, während die anderen ans Bett traten. »Wessen Schuld ist es dann? Hallo, ich bin Dr. Palmay«, fuhr Lance fort, bevor ich dazwischengehen konnte. »Und das sind meine Kollegen Dr. Austin und Dr. Powers.«
    Denise lachte, und Eliot stimmte, obwohl er den Witz vermutlich nicht kapiert hatte, mit ein.
    »Der ist ja niedlich«, sagte Denise. »Was für ein Problem hat er denn?«
    »Nun, er hat offensichtlich in die Hose gemacht«, antwortete Lance. »Was für eine Ärztin sind Sie überhaupt?«
    »Igitt, wie eklig«, sagte Denise.
    »Ihr müsst jetzt gehen«, sagte

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