Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind

Ihrem Kind Halt. Das gelingt besser, wenn Sie die Regeln gemeinsam mit Ihrem Kind ausgehandelt haben. Bleiben Sie dabei liebevoll, aber konsequent. Es liegt in Ihrer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass Ihr Kind zu seinem Schlaf kommt und das Bett nicht zum allabendlichen Kampfplatz wird. Kinder können sehr einfallsreich sein, was ihre Wünsche vor dem Schlafengehen betrifft. Viele wollen noch einmal einen besonders dicken Gute-Nacht-Kuss oder ein bisschen »gekrabbelt« werden. Andere müssen noch etwas ganz Wichtiges erzählen.
    Ab ein bis zwei Jahren kommen Kinder gern immer wieder aus dem Bett. Hier hilft nur, das Kind jedes Mal konsequent zurückzubringen und liebevoll, aber bestimmt und ohne zu viel Zuwendung zum Ausdruck zu bringen, dass Sie dieses Verhalten nicht dulden. Es dauert einige Zeit, bis Kinder die Regeln rund ums Schlafen verinnerlicht haben und das Zubettbringen weitgehend ruhig und reibungslos verläuft. Das Wichtigste dabei ist, dass beide Eltern derselben Meinung sind und sich nicht gegenseitig in den Rücken fallen, selbst wenn es einmal besonders schwierig ist.
    Besondere Ablösungssituationen
    Auch wenn Sie Ihr Kind dabei unterstützen sollen, allein und ohne Ihre Hilfe einzuschlafen: Es gibt eine Reihe von Anpassungssituationen, die nicht dazu geeignet sind, Einschlafhilfen zu entziehen oder das elternunabhängige Einschlafen zu üben. Denn damit würden Sie Ihrem Kind das Umlernen nur zusätzlich erschweren. Insbesondere zählen dazu
Krankheit oder Krankenhausaufenthalt,
Urlaubsreisen,
Umzug,
die Geburt eines Geschwisterkindes,
der Start in die Kinderkrippe oder in den Kindergarten,
die Wiederaufnahme der Berufstätigkeit der Mutter.
    In solchen Situationen sind die meisten Kinder verunsichert und labil. Sie brauchen viel Zuwendung, Nähe und Geborgenheit durch die körperliche Anwesenheit der Eltern. Eine »Gefahr« der Fehlentwicklung besteht nur dann, wenn aufwändige und elternabhängige Einschlafprozeduren auch danach noch beibehalten werden, etwa wenn der Familienalltag sich längst normalisiert hat oder die Krankheit überstanden ist.
     
    WENN ELTERN SICH TRENNEN
    Kinder haben feine Sensoren. Sie spüren, wenn Eltern vor der Entscheidung stehen, sich zu trennen.
    Während dieser Zeit sollte ein Kind nicht zusätzliche Belastungen auf sich nehmen müssen.
     

    OFT GEFRAGT
    Durchschlafen lässt sich lernen
    Die Geduld vieler Eltern wird häufig enorm strapaziert, während ihr Kind lernt, durchzuschlafen. Gleiches gilt auch für die verschiedenen Schlaflern-Programme, die in diesem Buch ab >  vorgestellt werden. Von Folgendem dürfen Sie jedoch ausgehen: Die Zeit ist begrenzt, und das ist ein Trost.
    Mein eineinhalbjähriger Sohn kommt abends immer wieder aus seinem Bett, obwohl er weiß, dass er schlafen soll.
    Was kann ich tun?
    Wenn Sie wollen, dass Ihr Sohn in seinem Bett bleibt und dort einschläft, sollten Sie ihm deutlich sagen, dass er das kann und Sie es auch von ihm erwarten. Bleiben Sie liebevoll, aber konsequent, und bringen Sie Ihren Sohn immer wieder ruhig und bestimmt in sein Bett zurück. Nur so lernt er, dass Aufstehen nichts bringt.
    Ich bin berufstätig und leide deshalb sehr darunter, dass meine neunmonatige Tochter noch drei- bis viermal nachts gestillt werden möchte, obwohl sie offensichtlich keinen Hunger hat. Was kann ich tun?
    Wenn Ihre Tochter sich nicht von den nächtlichen Mahlzeiten entwöhnen lassen will, kann eine andere Ursache hinter dem Aufwachen stecken. Vielleicht fehlen ihr einfach ein paar Kuscheleinheiten. Versuchen Sie, tagsüber mehr zu schmusen und gemeinsam zu spielen.
    Dabei geht es nicht darum, besonders viel Zeit miteinander zu verbringen, sondern die gemeinsame Zeit sollte möglichst intensiv sein. Seien Sie deshalb in den gemeinsamen Stunden mit ganzem Herzen bei Ihrer Tochter.
    Ich plane, mein Kind mithilfe eines Schlaflern-Programms umzugewöhnen. Allerdings befürchte ich, dass der Protest im ganzen Haus zu hören sein wird. Soll ich aus Rücksicht auf die Nachbarn lieber davon Abstand nehmen?
    Ihre Nachbarn würden noch viel mehr nächtliches Schreien aushalten müssen, wenn Ihr Kind nicht lernt, sich allein zu beruhigen. Bitten Sie Ihre Mitbewohner um Verständnis dafür, dass es in den nächsten Nächten voraussichtlich etwas lauter werden könnte. Erklären Sie ihnen aber auch gleichzeitig, weshalb das so sein wird, und dass sie sich keine Sorgen um das Kind machen müssen. Überlegen Sie sich, welches der