Schlafmütze Lenny
sollen.«
Lenny winselte leise. Wenn die zwei Jungen die Jacke mit nach Hause nahmen, würde Laura sie vielleicht niemals wiederbekommen! Er konnte nur eines tun. Er tapste den Weg hinunter auf die Jungen zu.
»Schau mal, Jamie!« Ben gab seinem Bruder einen Stoß. »Siehst du das Hündchen?«
»Er sieht ein bißchen klein aus, um ganz allein unterwegs zu sein, nicht wahr?« Jamie kniete sich hin und streckte Lenny die Hand entgegen. »Guter Hund! Komm her!«
Lenny sprang zu ihm hin. Aber anstatt sich von Jamie streicheln zu lassen, schnappte er mit den Zähnen den Ärmel von Lauras Jacke und zog daran.
»Hey, was machst du denn?«, lachte Jamie. Er versuchte, den Ärmel vorsichtig aus Lennys Maul zu ziehen, aber der Hund ließ nicht los.
»Vielleicht weiß er, wem die Jacke gehört«, sagte Ben grinsend.
»Sei nicht blöd!« Jamie zog wieder an der Jacke, aber Lenny hielt eisern fest. »Komm lieber her, und hilf mir!«
Lenny wurde langsam nervös. Er war nicht sicher, ob er die Jacke noch festhalten konnte, wenn beide Jungen daran ziehen würden. Deshalb machte er das Einzige, was ihm gerade einfiel: Er knurrte böse.
»Hast du das gehört?« Ben hielt inne und sah Jamie an. »Er ist gefährlich!« »Er will nur spielen«, antwortete Jamie, aber auch er hatte ein wenig Angst. »Aber er wedelt nicht mit dem Schwanz!«, betonte Ben.
Lenny knurrte noch einmal so böse wie er nur konnte. Diesmal ließ Jamie die Jacke fallen und wich zurück, dicht gefolgt von seinem Bruder.
»In Ordnung, schon gut, wir gehen ja!«, sagte er zu Lenny. »Du kannst die Jacke haben!«
Die beiden Jungen rannten davon. Lenny bellte glücklich. Er hatte es geschafft! Er hatte die Jacke wieder. Jetzt war er ein richtiger Retriever! Lenny war so stolz auf sich, dass er fast geplatzt wäre! Er konnte es kaum erwarten zu hören, was Laura, Michaela und Mr Miller wohl sagen würden - besonders Mr Miller. Jetzt hatten sie keinen Grund mehr, ihn faul zu nennen! Lenny wühlte mit seiner Schnauze in der Jackentasche. Lauras Geldbörse war zum Glück noch da! Er versuchte, die Jacke vom Boden aufzuheben, aber sie war zu schwer.
Er beschloss, sie hinter sich herzu ziehen. Die Jacke würde ein bisschen schmutzig werden, aber Lenny dachte, dass es Laura bestimmt nichts ausmachen würde. Schließlich würde sie ihr Geburtstagsgeld zurückbekommen - dank ihm!
Die Jacke hinter sich herzuschleppen war eine so harte Arbeit, dass Lenny die beiden großen Schatten nicht bemerkte, die zwischen den Bäumen hindurch auf ihn zuschlichen. Erst im allerletzten Augenblick sah er einen der Schatten hinter sich auftauchen. Aber da war es schon zu spät...
Eine Hand schoss auf ihn zu und packte Lenny fest am Genick. Lenny heulte auf und versuchte, sich zu befreien, aber es gelang ihm nicht.
»Ich hab ihn!«
»Gut gemacht, Danny!«, sagte Mr Fraser und eilte seinem Assisstenten zu Hilfe. »Lass ihn bloß nicht wieder los!«
»Bestimmt nicht«, sagte Danny wichtigtuerisch. »Was machen wir jetzt, Mr Fraser?«
Der Parkwächter schaute Lenny stirnrunzelnd an. »Er hat kein Halsband und auch keine Kennmarke, also ist er
bestimmt ein Streuner. Wir müssen ihn ins Tierheim bringen.«
Lenny duckte sich hinter Dannys Beinen, er fürchtete sich sehr. »Ich will nicht ins Tierheim«, winselte er. »Ich habe ein richtiges Zuhause - bei Laura!«
»Gut!«, sagte Mr Fraser. »Gehen wir zurück zum Büro, und rufen wir das Tierheim an. Sie sollen kommen und ihn abholen.«
Lenny begann, vor Angst zu zittern. Alles war schief gelaufen, und jetzt steckte er in großen Schwierigkeiten. Wenn er ins Tierheim gebracht wurde, würde er Laura vielleicht nie wieder sehen!
Kapitel 5
Lenny schaute zu Danny hoch und winselte unglücklich.
Danny schenkte ihm keine Beachtung. »Ich frage mich, woher das da kommt?«, sagte er und deutete auf Lauras Jacke. Mr Fraser hob sie auf. »Jemand muss sie verloren haben«, sagte er. »Wir nehmen sie mit ins Büro und legen sie in die Schachtel mit den Fundsachen.«
Lenny beobachtete, wie Mr Fraser die Hand ausstreckte, um die Jacke aufzuheben. Er war so nahe dran gewesen, Lauras Geburtstagsgeld zurückzubringen - und jetzt würde sie es niemals erfahren. Das war einfach nicht fair! Lenny war so böse, dass er unwillkürlich leise knurrte.
Mr Fraser ließ die Jacke fallen und sprang zurück, als ob ihn eine Biene gestochen hätte. »Dieser Hund hat mich angeknurrt!«, sagte er und starrte Lenny an.
Danny zuckte die Schultern. »Ich
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