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Schlag auf Schlag

Schlag auf Schlag

Titel: Schlag auf Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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geholt, um Pavel zu schützen. Er hatte Aaron den Auftrag gegeben, Jessica etwas anzutun und Pavel zu schützen. TruPros wichtigstes Tennis-Zugpferd zu ermorden war einfach sinnlos.
    Und was bedeutete das?
    Es gab zwei Möglichkeiten. Erstens: Man hatte es hier mit zwei unterschiedlichen Mördern mit zwei unterschiedlichen Zielsetzungen zu tun. Dann hätte Pavels Mörder nur die Chance genutzt und eine Feron's-Tüte zurückgelassen, um den Verdacht auf Valeries Mörder zu lenken. Oder zweitens: Es gab noch eine weitere Verbindung zwischen Valerie und Pavel - eine Verbindung, die nicht auf den ersten Blick zu erkennen war. Myron hielt es eher mit dieser zweiten Variante, womit natürlich seine ursprüngliche These wieder ins Spiel kam:
    Der Mord an Alexander Cross.
    Beide, Valerie Simpson und Pavel Menansi, waren in jener Nacht vor sechs Jahren im Old Oaks Tennisclub gewesen. Beide waren auf Alexander Cross' Party gewesen. Na und ? Nehmen wir an, Jessica hätte heute Morgen Recht gehabt. Gehen wir davon aus, dass Valerie Simpson in jener Nacht etwas gesehen hatte - zum Beispiel könnte sie den wahren Mörder erkannt haben. Gehen wir davon aus, dass sie im Begriff war, die Wahrheit zu enthüllen. Gehen wir davon aus, dass sie deshalb ermordet wurde. Was hatte Pavel Menansi damit zu tun? Selbst wenn er das Gleiche gesehen hatte, ging von ihm doch wohl keine Gefahr aus, schließlich hatte er jahrelang geschwiegen. Warum hätte Pavel jetzt reden sollen? Er hätte der armen Valerie gewiss nicht zur Seite gestanden. Aber welche Verbindung gab es dann? Und was war mit Duane Richwood? Wie passte er in diese Gleichung, wenn er überhaupt irgendwie hineingehörte? Und Deanna Yeller? Und wo war Errol Swade? Lebte er noch?
    Myron ging drei Blocks in Richtung Osten und bog dann in die Park Avenue ein. Er befand sich direkt vor dem majestätischen (wenn nicht gar protzigen) Helmsley Palace, Castle oder Helmsley-was-auch-immer. Es sah aus, als stünde es mitten auf der Straße, vom höheren MetLife-Building beschützt wie von einer gebeugten Mutter. Das MetLife Building war seit Jahrzehnten ein Wahrzeichen New Yorks. Bis vor kurzem hatte es noch Pan-Am
    Building geheißen. Myron konnte sich einfach nicht an die Namensänderung gewöhnen. Immer wenn er um die Ecke kam, rechnete er damit, das Pan-Am-Logo zu erblicken.
    Vor dem Lock-Horne Building war eine Menge los. Myron ging an der modernen Plastik vorbei, die den Eingang zierte. Sie war scheußlich. Sie erinnerte sehr an einen riesigen Darmtrakt. Myron hatte einmal nach ihrem Namen gesucht, aber - typisch New York - jemand hatte die Plakette mit dem Namen geklaut. Was dieser Mensch mit der Namensplakette einer hässlichen Plastik vorhatte, überstieg Myrons Vorstellungskraft. Vielleicht hatte er sie verkauft. Vielleicht gab es einen illegalen Markt für Namensplaketten von Kunstwerken - für diejenigen, die sich keine echten gestohlenen Kunstwerke leisten konnten und sich daher mit den Namensplaketten zufrieden geben mussten.
    Interessante Theorie.
    Er trat in die Lobby. Drei Lock-Horne-Hostessen saßen mit eingefrorenen Lächeln auf Hockern hinter einem großen Tresen. Sie trugen so viel Make-up, dass man sie mit den Mädels an der Kosmetik-Theke bei Bloomingdale's hätte verwechseln können. Allerdings trugen sie nicht den offiziellen weißen Kittel der echten Kosmetik-Girls bei Bloomies, woran man erkannte, dass sie keine professionellen Kosmetik-Beraterinnen sein konnten. Trotzdem waren alle drei hübsch - Möchtegern-Models, die diese Tätigkeit interessanter (und ergiebiger an Kontakten zu wohl situierten Herren) fanden als Kellnern. Myron ging lächelnd vorbei und nickte kurz. Keine von ihnen sah ihm nach. Hmm. Offenbar wussten sie, wie treu er Jessica war. Yeah, das war es wohl.
    In seiner Etage angekommen, ging er direkt zu Esperanza. Die weiße Bluse bildete einen hübschen Kontrast zu ihrer dunklen, makellosen Haut. Sie hätte fantastisch in einen Bain-de-Soleil- Werbespot gepasst. Der Santa-Fe-Teint, ohne dass sie je in die Sonne kam.
    »Hi«, sagte er.
    Esperanza drückte die Sprechmuschel gegen ihre Schulter. »Jake. Willst du ihn sprechen?«
    Er nickte. Sie reichte ihm den Hörer.
    »Hey, Jake.«
    »So'n Mädel hat eine Teil-Obduktion von Curtis Yeller gemacht«, sagte Jake. »Sie ist bereit, mit Ihnen zu sprechen.«
    »So'n Mädel?«
    »Mea culpa, dass meine Sprache politisch nicht ganz korrekt ist«, erwiderte Jake. »Manchmal bezeichne ich mich sogar noch als

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