Schlagfertigkeit
derjenige sein, der die Sache ins Komische kippen lässt. Sonst sind Sie bei weitem nicht so souverän. Werden Sie schon „auf die witzige Art“ angegangen, kann die SIHR-Technik so wirken, als würden Sie dem Angreifer Recht geben und sich selbst in die Pfanne hauen.
Nutzen Sie die Ansteckungskraft des Lachens
Es ist wirklich erstaunlich, wie ansteckend Lachen ist. Sie reden mit jemandem, lachen ihn an. Er wird zurücklachen. Nicht? Dann haben Sie vermutlich ein ernstes Problem mit Ihrem Gegenüber. Denn mit unserem Lachen strecken wir sozusagen die Hände nach dem anderen aus. Lacht er mit, haben wir eine Verbindung. Bleibt er ernst, dann ist das ein deutliches Zeichen, dass er mit uns nicht so viel zu tun haben möchte. Wenigstens im Moment nicht. Für unser Thema heißt das zweierlei:
Wollen Sie Ihr Gegenüber zum Lachen bringen, kann es nicht schaden, ihn anzulachen, wenn Sie kontern.
Ist Ihr Gegenüber Teil einer Gruppe (oder eines Publikums), dann sollten Sie die Gruppe zum Lachen bringen. Dann muss Ihr Gegenüber mitlachen. Wenn er das nicht tut, macht er sich selbst zum Außenseiter. Was Ihnen auch Recht sein kann.
Lachen in der Gruppe
Menschen in einer Gruppe lachen über Dinge, die überraschend und die komisch sind. Darüber hinaus lachen sie aber auch über recht merkwürdige Dinge, die weder überraschend noch komisch sind. Ja, je stabiler die Gruppe ist, mit der Sie tun bekommen, desto eher lachen ihre Mitglieder über diese merkwürdigen Dinge.
Gruppendynamik für Anfänger
Gruppen und Cliquen grenzen sich dadurch ab, dass jeder, der dazugehört, über bestimmte Dinge lacht. Diese Dinge sind häufig gar nicht besonders lustig, aber das ist auch nicht entscheidend. Allein wichtig ist, dass alle, die dazugehören, darüber lachen und alle, die nicht dazugehören, nicht darüber lachen. Weil sie nämlich im Idealfall gar keine Ahnung haben, wovon überhaupt die Rede ist.
Wenn Sie also selbst Teil dieser Gruppe sind, dann können Sie sich diesen Mechanismus zunutze machen. Spielen Sie einfach auf diese Dinge an, die in der Gruppe als lustig gelten. Sie werden unter Garantie ihre Zuhörer zum Lachen bringen.
Wenn Sie allerdings noch nicht lange zu der Gruppe gehören oder Außenseiter sind, kann das auch riskant sein. Bekanntlich erkennt man einen Außenseiter daran, dass er derjenige in der Gruppe ist, über dessen Witze partout niemand lacht.
Beispiel: Lachen im Gefängnishof
Ein Häftling, der erst kurze Zeit einsitzt, darf zum ersten Mal in den Gefängnishof. Dort ruft ein Gefangener plötzlich: „Vierunddreißig!“ Alle lachen. Ein anderer schreit: „Zwanzig!“ Wieder allgemeines Gelächter. So geht es eine ganze Weile. Der Neue fragt einen älteren Häftling, was das soll. „Weißt du“, sagt der alte Häftling, „die meisten von uns sind schon sehr lange hier. Wir kennen schon alle die Witze, die ein anderer erzählen kann. Also haben wir sie durchnummeriert und erzählen die Witze gar nicht mehr, sondern rufen nur noch die Zahlen.“
Der Neue findet das eine ausgezeichnete Idee. „Einundvierzig!“, ruft er laut. Niemand lacht. „Fünfzehn!“ Wieder keine Reaktion.
„Was habe ich nur falsch gemacht?“, fragt der Neue. „Das sind doch auch Nummern von Witzen …“ – „Das schon“, sagt der Alte. „Aber erzählen muss man sie halt können.“
Die Macht der Anspielung
Eine weitere erfolgversprechende Methode kann die Anspielung sein. Wie soll das nun aber funktionieren mit den Anspielungen? Wie sollen Sie die Anspielung in Ihre Antwort einflechten? Genau darüber können wir leider keine genauen Angaben machen, denn wie gut oder schlecht eine Anspielung ankommt, hängt ganz und gar von Ihrem Publikum ab. Die einen können Sie vielleicht schon zum vergnügten Aufjohlen bringen, wenn Sie Ihre Antwort mit dem Halbsatz einleiten: „Ich halte es da ganz mit Dieter Bohlen …“ Während die anderen garnicht wissen, wer Dieter Bohlen ist und eher eine Anspielung auf den Xetra-Dax oder den Vorstandsvorsitzenden der Telekom goutieren.
Tipp
Wenn Sie wissen, was bei Ihren Zuhörern gerade „im Gespräch“ ist, brauchen Sie es gar nicht so kompliziert zu machen. Oft genügt bereits die Nennung eines Namens, um Ihr Publikum in Heiterkeit zu versetzen.
Einfache Anspielung mit Vergleich
Die einfachste Art: Sie sagen, was Sie sagen wollen, geben also eine ganz normale Antwort und flechten eine „passende“ Anspielung ein. Wobei Sie die „Passung“ durchaus großzügig
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