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Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.B. Sasori
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Hirnströme der Tiere unter Gifteinwirkung messen. Und jetzt halte dich fest! Das Zeug stellt jede Droge in den Schatten, die du dir in Woodstock reingepfiffen hast.“
    „Ich war nicht in Woodstock.“ Zu der Zeit hatte er Regenwürmer zerschnitten und den Wundheilungsprozess dokumentiert.
    „Nicht?“ Diese Tatsache schien Guido völlig aus der Fassung zu bringen. „Du siehst so aus.“
    „Liegt am Krebs. Rede weiter.“ Gegen einen ordentlichen Schuss, der ihn in glücksdurchströmte Traumwelten katapultierte, hatte er von Tag zu Tag weniger einzuwenden.
    Guido holte tief Luft. Offenbar setzte er zu einem zweiten Redemarathon an. „Ich werde das Zeug weiter verdünnen. Was anderes bleibt mir auch nicht übrig, da es verflucht wenig ist. Aber wenn die Mäuse es dann überleben, möglichst ohne Spätschäden ...“
    „... dann haben wir die Superdroge des 21. Jahrhunderts entdeckt. Toll. Was ist mit dem Blut?“ Hatte Guido nicht vorgehabt, Schlangenmäuse zu klonen?
    „Darum kümmere ich mich später. Vorher will ich mehr von diesem Schlangengift. Klaus! Ich hätte mit dem Zeug ausgesorgt und dir könnte es die letzten Runden auf diesem Planeten versüßen. Ich teste das Gift morgen an kranken und altersschwachen Tieren. Und wenn die auch so abgehen, teste ich das Gift an mir.“
    „Du spinnst.“
    „Ich weiß, was ich tue, und ich habe ein verdammt gutes Gefühl dabei. Außerdem kann mir das Gift bei einer derart hohen Verdünnung nicht viel anhaben. Alle Forscher sahen sich an diesem Punkt zum Eigenversuch gezwungen.“
    Mit diesem Pathos in der Stimme konnte Guido sämtliche Präsidenten der Welt versorgen.
    In einer beschämten Region seines Hirns rührte sich der Gedanke an ein Versprechen. Er hatte der Leclerc gesagt, dem Schlangenmann würde kein Haar gekrümmt. So wie Guido drauf war, würde er eine Lücke in dem auf gegenseitigem Vertrauen begründeten mündlichen Vertrag finden und er würde sie für seine Zwecke ausnutzen. Klaus legte den Hörer auf und drehte die Sauerstoffzufuhr höher.
    Die letzten Wochen seines Lebens nicht in Qual und Angst, sondern in Euphorie und Ekstase verbringen können. War das einen Verrat an einer hässlichen Frau wert, die er kaum kannte?

***
     
    Draußen wurde es hell. Wie lang hatte er vor Samuel gesessen und ihm bei seinem unruhigen Schlaf zugesehen? Wenn er jetzt nicht aufstand und ging, würde er es nie schaffen. Samuel würde ihn nicht fortschicken. Er würde seine Entschuldigung akzeptieren, aber jedes Mal, wenn er ihn berührte, würde er Raven unter ihm sehen, würde den Verrat fühlen und trotzdem nichts dagegen tun können. Laurens konnte etwas tun: gehen und damit Samuel die Entscheidung abnehmen. Dieser Gedanke hatte sich die ganze Nacht durch sein Hirn gewälzt. Hatte mehr geschmerzt als die Folter in Davenports Käfig. Wie jung und hilflos er damals gewesen war, dabei lag diese Zeit nur wenige Wochen zurück. Jetzt war er erwachsen geworden. Rasend schnell. In nur einer einzigen Nacht. Wer Schuld auf sich lud, war kein Kind mehr, konnte die Konsequenzen nicht auf fremde Schultern abwälzen, die stärker waren. Samuels Schultern waren stark. Aber er hatte bereits zu viel zu tragen.
    „Mein Anblick soll dich nicht quälen.“ Die Strähnen, die in Samuels Stirn hingen, waren hart vor angetrocknetem Schweiß. Laurens berührte darunter das Gesicht, das er niemals vergessen würde.
    Hatte er sich nicht oft vorgestellt, mit gezogenem Schwert alles von Samuel abzuwehren, was ihm Schmerz bereiten wollte? Er hatte jämmerlich versagt. Wenigstens konnte er sich selbst in die Flucht schlagen.
    Eigenartig, dass einfache Dinge wie Anziehen und Tasche packen so wehtun konnten. Was für ein schreckliches Gefühl, die eigene Jeans und das eigene Shirt auf der Haut zu spüren, statt Samuels zu weiten Sachen, die nach ihm rochen, die sich nach ihm anfühlten. Laurens verbiss sich die Tränen. Heute Nacht hatte er genug geweint. Wegen eines gottverdammten Ficks hatte er ihr Glück zerstört und den Menschen verletzt, für den er mehr Liebe empfand, als es auf dieser beschissenen Welt geben konnte.
    Sein Herz lag vor ihm auf dem Boden und zuckte vor Schmerz. Er hatte es sich herausgerissen, als es zu laut darum gefleht hatte, bei Samuel bleiben zu können. Sollte es ruhig bleiben. Es gehörte ihm sowieso.
    Eine winzige, unwahrscheinliche Hoffnung regte sich in dem Loch in seiner Brust. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Samuel einen Weg finden würde, ihm zu

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