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Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.B. Sasori
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Jeder Tropfen weniger des verseuchten Blutes konnte Laurens retten.
    Ravens Hand auf seiner Schulter, der Geruch seines Bruders, der viel intensiver an Laurens klebte. Samuel schlug sie weg.
    „Was hast du getan?“
    Raven öffnete den Mund, aber da hatte ihn Samuels Faust schon getroffen. Er taumelte zurück und stürzte.
    „Wie konntest du ihn anrühren?“ Samuel wurde kalt vor Angst.
    „Dein wertvolles Juwel.“ Raven spuckte Blut aus. „Ich wollte es mir nur ansehen und da ...“
    Wieder ein Schlag. Raven sackte zusammen. Als er aufsah, lag etwas Flehendes in seinem Blick. „Es war nur wenig. Er wird es überstehen.“
    Überstehen ... und wenn nicht?
    Der nächste Schlag knirschte in Samuels Faust. Warum stand Raven nicht endlich auf? Auf ihn warteten noch viele Schläge. Er hatte Laurens in Gefahr gebracht. Ihn gebissen. Was noch? Samuel holte wieder aus.
    „Ich brauchte seine Kühle, seine Stärke.“ Endlich hielt Raven die Hände vor sich. Aus seinem Mund floss Blut. „Aber dann ...“
    „Schweig!“ Die Wut zitterte in ihm, sie brannte darauf, sich in Ravens Gesicht zu entladen. „Du brauchst ständig etwas. Mich, Darren, deine Arroganz, deine Selbstsucht! Du kommst und nimmst dir! Jetzt auch noch ihn!“
    Raven krümmte sich unter den Worten. Er sollte an ihnen zugrunde gehen.
    Noch ein Schlag. Raven keuchte, spuckte Blut aus. „Ich habe ihn nicht genommen, Samuel. Ich wollte es, aber er ist mir zuvor gekommen.“
    Bloß Worte. Raven log. Um ihn zu quälen. Warum rannen dann Tränen über seine Wangen? Warum zerbiss er sich die Lippen? Weil er die Wahrheit sagte. „Ich hasse dich, Raven.“ Das Gefühl schnitt tief in seine Seele. Vor ihm kauerte ein Mann, der aufhörte, sein Bruder zu sein.
    „Ich weiß.“ Ravens blutender Mund lächelte traurig. „Es macht nichts. Ich habe das in Kauf genommen.“
    Schwärze. Um Samuel und in ihm. Er musste Laurens in Sicherheit bringen. Für Raven war er nicht mehr verantwortlich. Sollte er in der Hölle schmoren.
    Laurens lag immer noch wie eine leblose Puppe auf dem Bett. Die Flecken auf seiner Brust waren scharlachrot. „Laurens? Kannst du mich hören?“
    Keine Reaktion. Raven hatte gesagt, er würde es überstehen. Nur diesen Gedanken ließ er zu. Alles andere verdrängte er.
    Laurens schlaffer Körper auf seinem Arm. Der Kopf, der bei jedem Schritt hin und her schwang. Samuel trug ihn in sein Zimmer, weg von Raven und seinem Gift.
    Als er ihn aufs Bett legte, zuckte Laurens zusammen.
    Samuel rannte ins Bad, durchnässte ein Handtuch und wischte damit über Laurens Brust und Gesicht. „Das wird dich kühlen. Es geht gleich vorbei.“ Wenn er sich fest genug an diese Lüge klammerte, glaubte er sie vielleicht selbst.
    Vom Flur her kamen schleppende Schritte. War Raven lebensmüde, sich jetzt hierher zu wagen?
    „Er hat gedacht, ich sei du.“ Raven hielt sich am Türrahmen fest. Warum brach er nicht einfach zusammen und blieb liegen?
    „Du weißt, wie real die Visionen sind. Als ihm klar wurde, was geschehen war, ist er ohnmächtig geworden.“
    „Dann war es für ihn offenbar ein beschissener Ritt!“
    Raven wischte sich das Blut von der Lippe. „Das denke ich nicht, er hat mich genommen wie ein ...“
    Das Handtuch klatschte ihm ins Gesicht. „Wenn er stirbt, stirbst auch du.“
    Lachen, das nicht zu den stillen Tränen passte. Raven hätte sie früher vergießen sollen.
    Laurens seufzte, tastete den Platz neben sich ab.
    „Er sucht dich.“ Raven schob ihn von sich weg, näher zu Laurens. „Sei für ihn da. Denn es war nicht seine Schuld.“
    „Raus!“ Samuel stieß ihn aus dem Zimmer, schlug die Tür zu. Sie würde sich nie wieder für Raven öffnen.

***
     
    Die nächste Rate war beglichen. Diesmal war es leichter gewesen, den schwitzenden alten Mann in sich zu ertragen.
    Seltsam, wie aus einer fixen, tröstenden Idee der einzige Antrieb fürs Leben werden konnte. Das Gedankenspiel ‚ Wie räche ich mich am effektivsten an Samuel ‘ hatte mit jedem Augenblick unter Baxter Gestalt angenommen.
    Tom rollte sich auf den Bauch, zog den Laptop näher. Er brauchte Varianten sämtlicher grausamer Todesarten, die verzweifelte Hirne jemals ausgebrütet hatten.
    Ein leiser Signalton erinnerte ihn daran, dass er eine Mail erhalten hatte. Baxter. Musste er ihn auch auf diesem Weg heimsuchen?
    Ich stehe vor dem Haus. Mach die Tür auf, wenn ich klingele.
    Nein, bitte nicht. Was wollte Baxter hier? Warum ließ er ihm nicht wenigstens einen Tag

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