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Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.B. Sasori
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ihn, legte sein Kinn auf Samuels Oberschenkel. Etwas mit seinem Gesicht stimmte nicht. Es sah verkrampft aus. Ob das am Alkohol lag? Wenn er sich nur erinnern könnte! Er massierte seine Schläfen, konzentrierte sich am Kopfschmerz vorbei.
    Samuel vor ihm, die Hose am Boden, er wollte trotzdem essen gehen. Was dann? Laurens war vorgegangen. Dann Ravens Rufen. Es hatte verzweifelt geklungen, Laurens hatte sich Sorgen gemacht und nachgesehen. Raven lag vor dem Bett, glühte. Laurens half ihm hoch, brachte ihn ins Bett zurück. Die Nähe, die Hitze, der Biss. Da. Sein Handgelenk. Keine Einbildung, zwei kleine runde Wunden. Oh Gott. Hitze. Raven, der sie linderte. Aber nicht genug. Innen blieb die Glut, er hatte gedacht, daran sterben zu müssen. Plötzlich war Samuel dort gewesen, hatte ihn verwöhnt. Laurens war vor Erregung fast wahnsinnig geworden. Er hatte sich auf Samuel gestürzt, hatte ihn genommen. Es war fantastisch gewesen. Ein wilder Rausch. Das Gefühl zuckte jetzt noch durch seine Lenden. Doch deshalb würde Samuel nicht trinken. Etwas stimmte nicht. Was?
    Plötzlich wechselten die Bilder in seinem Kopf die Gesichter. Raven über ihm, der ihn streichelte und küsste, der über seine Brust blies. Und Raven, der sich laut keuchend vögeln ließ. Von ihm.
    Oh Gott!
    Die Erkenntnis sprang ihn an, riss Stücke aus seinem Inneren. Nein, bitte nicht. Es war nur ein weiterer beschissener Traum. Er musste zu Raven, musste die Wahrheit aus ihm heraus prügeln.
    Ravens Zimmer war abgeschlossen. Laurens trommelte ans Holz. „Mach auf! Mach mir verdammt nochmal auf!“
    „Es ist besser, wenn du jetzt gehst.“ Erin schaltete das Flurlicht an. Unter den bunten Lockenwicklern sah ihr Gesicht grau und müde aus. War sie aus dem Boden gewachsen?
    „Lass Raven in Ruhe und lass vor allem Samuel in Ruhe. Du hast genug Schaden angerichtet.“
    Hatte sie gesagt, er solle Samuel in Ruhe lassen? „Erin, ich ...“
    „Geh!“
    Sie wusste es. Samuel hatte ihn gewarnt, Erin entging nie etwas. Sie trat noch einen Schritt näher, musterte ihn mit kaltem Blick. „Wie oft soll Samuel noch wehgetan werden?“
    „Ich wollte ihm nicht wehtun.“ Gott, das hier konnte nur ein böser Traum sein. Warum öffnete Raven nicht endlich diese beschissene Tür und klärte die Sache auf? Es musste mit diesem Biss zusammenhängen. „Raven!“
    Erin zog Laurens’ Hand vom Holz. „Geh einfach. Du machst es schlimmer, wenn du bleibst. Du hast Samuel heute einen Stich verpasst, der ihn sein Leben lang schmerzen wird. Willst du ihm mit deinem Anblick jedes Mal erneut quälen? Ihm jedes Mal wieder das Messer in der Wunde herumdrehen?“
    Nein, das wollte er nicht. Er wollte nur eines, aus diesem verfluchten Traum aufwachen. In der Realität hätte er Samuel niemals betrogen. Er hätte niemals etwas getan, das ihn verletzte.
    „Pack deine Sachen. Und wenn du Samuel liebst, verschwinde, bevor er aufwacht und dich sehen muss.“ Sie drehte sich um und ließ ihn allein. Irgendwann löschte jemand das Licht. Laurens kauerte sich in die Dunkelheit.

***
     
    Die Sauerstoffmaske war weg. Klaus schreckte aus einem luftarmen Schlaf. Seine Finger waren blau, ihm war schwindelig. Wo steckte das verdammte Ding? Musste jetzt auch noch das Telefon klingeln? Er zog den Schlauch der Sauerstoffflasche Stück für Stück zu sich heran. Am Ende musste dieses Drecksding baumeln. Tat es auch. Er presste es sich aufs Gesicht und nahm nebenbei den Hörer ab.
    „Ich weiß, ich habe dich geweckt, aber ich musste dich unbedingt sprechen. Die Proben, die du mir heute Abend hast bringen lassen. Rate, was die eine war?“
    „Kann ich nicht.“ Wenn er jetzt länger sprach, würde er am Husten ersticken.
    „Schlangengift. Das Massenspektrometer zeigt zwar ein paar unbekannte Peaks, aber die sind es, die ich für eine außergewöhnliche Beobachtung verantwortlich mache.“
    Klaus schielte auf den Wecker. Vier Uhr dreißig. Guido hatte die ganze Nacht durchgearbeitet.
    „Ich habe ein paar Mäusen das Zeug ultrahochverdünnt in den Arsch injiziert. Was soll ich sagen? Die gingen ab wie ne Rakete. Die Männchen haben sogar mit dem Futterspender kopuliert. Gut, die meisten sind danach zusammengebrochen und jetzt sehe ich gerade, dass sich gut zwei Drittel der Tiere krümmen und seltsame Hautgeschwüre bekommen, aber trotzdem, ist das nicht Wahnsinn? Peter von der pharmazeutischen Biologie war vorhin da. Ich weiß, ich sollte nichts verraten, aber ich musste unbedingt die

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