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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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den Hintergrundturbulenzen des aufkommenden Sturms leicht vor dem Radar verstecken.
    Obwohl er zugeben musste, dass sie ihm und Sloane ganz schön übel mitgespielt hatten, als sie bei ihnen erschienen waren.
    Sie hielten sich fast eine Stunde lang an der Seite der Röhre fest. Dank der wärmenden Metalloberfläche waren ihre Körper in der Lage, die nasse Kleidung und den kalten Wind einigermaßen zu ertragen. Juan meinte, dass sich vier Männer an Bord der Jacht aufhielten und sich bei der Überwachung des Radarschirms auf der Kommandobrücke abwechselten. Für eine Weile trugen sie ihre Waffen ständig bei sich, weil sie nach der Vernichtung des Rettungsbootes der
Oregon
immer noch unter äußerster Anspannung standen. Aber schon bald dämpfte Langeweile ihre Kampfbereitschaft, und Juan konnte erkennen, dass sie ihre Maschinenpistolen nicht mehr umgehängt hatten.
    Mit nichts anderem als dem Überraschungsmoment auf ihrer Seite, um die Vier-zu-eins-Überlegenheit auszugleichen, wusste Juan, dass die beste Taktik aus Heimlichkeit mit anschließender vernichtender Grausamkeit bestand.
    »Ich mache das lieber allein«, sagte er zu Sloane und kroch langsam über die Wölbung der Röhre.
    Der klirrende Klang seiner Stimme ließ sie erschauern.
    Cabrillo ließ sich auf der anderen Seite behutsam auf den Steg rutschen. Dabei löste er den Blick nicht von dem Mann, der auf der Kommandobrücke Wache hielt und sich die Zeit damit vertrieb, den aufkommenden Sturm mit Hilfe eines Nachtsichtgeräts zu beobachten. Er huschte über den Steg und kletterte über den Bootsrand und auf das Achterdeck der Jacht. Eine Schiebetür aus Glas führte in die Kabine hinunter, während eine in den Fiberglasaufbau des Bootes integrierte Treppe oben auf der Kommandobrücke endete.
    Die Tür war zum Schutz vor dem Wind fest verschlossen.
    Juan duckte sich, während er die Treppe überwand. Am oberen Ende drehte er den Kopf so hin und her, dass von der Brücke aus nur ein schmaler Streifen seines Gesichts zu sehen war. Der Wächter blickte immer noch hinaus aufs Meer. Indem er sich so langsam bewegte, dass es aussah, als bewegte er sich gar nicht, schob sich Juan den Rest der Treppe hinauf. Eine Pistole lag auf dem Armaturenbrett, weniger als dreißig Zentimeter von dem Mann entfernt, der, wie Juan bemerkte, knapp zehn Zentimeter größer und gut dreißig Pfund schwerer war als er selbst. Der Größenunterschied machte es so gut wie unmöglich, ihn leise und unbemerkt zu erwürgen. Er würde kämpfen wie ein Stier.
    Cabrillo überwand die dreieinhalb Meter, die sie noch voneinander trennten, als eine kräftige Böe das Boot traf. Der Mann hob soeben die Hände, um die Nachtsichtbrille abzunehmen, als Juan das Kinn des Mannes mit der einen Hand packte und alle Kraft zusammenraffte, um den anderen Unterarm seitlich gegen seinen Schädel zu schmettern. Die kombinierten Kräfte dehnten die Wirbelsäule bis über ihre Bruchgrenze hinaus, und Wirbel lösten sich mit einem leisen Knacken voneinander. Juan ließ die Leiche behutsam auf das Deck sinken.
    »Da waren’s nur noch drei«, murmelte er lautlos und empfand bei seiner Tat nichts, denn zwei Stunden zuvor hatten sie sein Boot ohne Vorwarnung zu den Fischen geschickt.
    Er schlängelte sich über die Brüstung der Brücke hinaus auf einen schmalen Laufgang, der vom Achterdeck der Jacht auf ihr langgestrecktes Vorschiff führte. Rechts und links von ihm befanden sich Fenster. Eins war dunkel, während das Flackern eines Fernsehers hinter dem zweiten dies mit einem bläulichen Schimmer füllte. Er wagte einen schnellen Blick auf den Bereich, wo der Fernseher stand. Einer der Wächter saß auf einem Ledersofa und sah sich eine DVD über asiatische Kampftechniken an, während ein anderer Wächter in der kleinen Kochnische stand und eine Kanne mit Teewasser auf einen der Gasbrenner stellte. Er hatte eine Pistole in einem Schulterhalfter bei sich. Ob der erste Mann bewaffnet war, hatte Juan nicht erkennen können.
    Anhand des Zuschnitts der Raums konnte er feststellen, dass er vom Achterdeck aus auf keinen der beiden Männer einen sauberen Schuss würde abfeuern können, und er hatte keine Ahnung, wo sich der vierte Wächter gerade aufhielt. Wahrscheinlich schlief er, aber Juan wusste auch, wie gefährlich es sein konnte, von falschen Vermutungen auszugehen.
    Cabrillo lehnte sich rückwärts über die auf Hochglanz polierte Aluminiumreling, um auf dem schmalen Laufgang etwas mehr Platz zu haben, und

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