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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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befreite den unerwartet aufgetauchten Wächter von seinem Sportsakko. Die Tatsache, dass er einen Tausend-Dollar-Armani-Blazer trug, verriet ihm, dass dieser Typ keinesfalls ein Wächter, sondern wahrscheinlich der Chef der gesamten Operation war. Dieser Verdacht bestätigte sich, als sich der Aktenkoffer als Laptop entpuppte.
    »Wenn er wichtig genug war, um gerettet zu werden«, sagte Juan und hielt den ThinkPad hoch, als er zu Sloane zurückkehrte, »dann ist er auch wertvoll genug, um von uns geborgen zu werden. Wir müssen zusehen, dass wir dieses Boot so weit wie möglich hinter uns lassen. Als sein Schwesterschiff neben der
Oregon
explodierte, war das ein Riesenfeuerwerk.«
    Fast schien es so, dass einer den anderen brauchte, um überhaupt voranzukommen, Juan mit seiner beschädigten Prothese und Sloane mit ihrem Streifschuss an der Brust. Aber irgendwie schafften sie es, bis zu der Stelle zu schwanken, wo Juan sein Satellitentelefon deponiert hatte. Er half Sloane, sich auf die warme Metallröhre zu legen, und setzte sich dann neben sie, damit sie den Kopf auf seinen Oberschenkel legen konnte. Er deckte sie mit dem Sportsakko zu und streichelte ihr Haar, bis ihr Körper den Schmerz besiegt hatte und sie ohnmächtig wurde.
    Cabrillo klappte den Laptop auf und begann, die Dateien durchzugehen. Er brauchte eine Stunde, um herauszufinden, was diese über dreihundert Meter lange Maschine tat, und eine weitere, um zu erfahren, dass es noch neununddreißig weitere gab, die in der Nähe in vier langen Reihen angeordnet waren. Obwohl er noch immer keine Ahnung von ihrem Zweck hatte, fehlte nur noch eine Stunde bis zum Tagesanbruch, als er schließlich herausbekam, wie sie ausgeschaltet werden konnte: nämlich indem er den Laptop an einer Serviceschnittstelle unter der Luke anschloss, wo er sein Telefon versteckt hatte.
    Als die Kontrollleuchte auf dem Laptopmonitor verkündete, dass die Maschine keinen Strom mehr erzeugte, obgleich ihr Mechanismus weiterhin auf die Bewegung der Wellen reagierte, schaltete Juan sein Telefon ein. Er bekam sofort ein Signal.
    Es war das ausgedehnte elektromagnetische Feld, das durch den Wellengenerator und seine Kollegen erzeugt wurde, das die Elektronik auf dem Rettungsboot gestört, das Telefon lahmgelegt und die Kompassnadel völlig verwirrt hatte. Nun, da die Generatoren nicht mehr arbeiteten, brach das Feld zusammen, und sein Telefon funktionierte wieder einwandfrei. Er vermutete, dass der Laptop mit einer speziellen Abschirmung gegen elektromagnetische Felder versehen worden war.
    Gleich wählte er eine Nummer, und am anderen Ende wurde bereits nach dem vierten Klingeln abgenommen.
    »Hier ist die Rezeption, Mr. Hanley. Sie wollten um halb fünf geweckt werden.«
    »Juan? Juan!«
    »Hi, Max.«
    »Wo zum Teufel bist du? Wir konnten dich auf dem Rettungsboot nicht erreichen. Du wolltest nicht ans Telefon gehen. Selbst dein transdermaler Peil-Chip hat nicht gesendet.«
    »Würdest du es glauben, wenn ich dir erzähle, dass wir mitten auf dem Ozean auf dem Rücken von Papa Heinricks stählerner Riesenschlange hocken? Wir sind vielleicht auf etwas Irres gestoßen!«
    »Ach, du hast ja keine Ahnung, mein Freund. Du ahnst ja nicht, was sonst noch los ist.«

18
    Dr. Julia Huxley, die Chefin der Sanitätsstation an Bord der
Oregon,
war mit dem Robinson R44 zum Wellenkraftwerk hinausgeflogen, sodass Sloane Macintyre, als der kleine Helikopter auf dem Deck des Frachters aufsetzte, bereits an einen intravenösen Tropf angeschlossen war, der ihren Körper mit schmerzstillenden Mitteln, Antibiotika und einer Salzlösung gegen die drohende Dehydrierung versorgte. Julia hatte ihr die nassen Kleider ausgezogen und sie in eine Thermodecke gewickelt. Sie hatte die Schusswunde gesäubert und so gut verbunden, wie sie es mit dem Inhalt des Erste-Hilfe-Kastens, den sie vorsichtshalber mitgenommen hatte, nur vermochte. Sie konnte es aber kaum erwarten, die Verletzung gründlich zu behandeln.
    Zwei Sanitäter warteten mit einer Bahre, während der bewegliche Hubschrauber-Landeteller in den Frachtraum hinuntersank und Sloane ins Sanitätsrevier gebracht wurde, eine Krankenstation, die es mit jedem großstädtischen hypermodernen Traumazentrum aufnehmen konnte.
    Julia Huxleys Erste-Hilfe-Maßnahme für Juan hatte in der Feststellung bestanden, dass er okay sei. Außerdem bekam er einen Liter von einem widerlich schmeckenden Sportgetränk sowie zwei Aspirintabletten. Wenigstens erschien Max mit einem von

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