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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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linke Brustseite des Mannes.
    Den Bruchteil einer Sekunde später wurde der rote Leuchtpunkt durch ein münzgroßes Einschussloch ersetzt. Der Mann brach zusammen, als gäbe es in seinem Körper keinen Knochen mehr. Der Schalldämpfer verhinderte, dass irgendjemand den Schuss hörte, aber eine Handvoll Männer hatten gesehen, wie ihr Anführer fiel. Es war, als wären die Rebellen ein einzelnes Wesen mit einem einzigen Gehirn, denn plötzlich schien es, als würden alle gleichzeitig aus ihrer Lethargie gerissen. Gewehre wurden in Anschlag gebracht, während die Männer in Deckung gingen.
    Als einer von Cabrillos Männern das Feuer mit einem nicht schallgedämpften AK-47 aus der Waffenkammer des Schiffs eröffnete, antworteten dreißig Gewehre. Kugeln flogen kreuz und quer über das Deck, außer in eine bestimmte Richtung. Cabrillo hatte darauf geachtet, dass sich keiner seiner Leute in der Nähe des Bohrturms befand, damit die Rebellen auf keinen Fall verleitet wurden, auch nur andeutungsweise in die Richtung des ausströmenden Öls zu schießen.
    Sechs Rebellen wurden bereits während der ersten Sekunden des Angriffs ausgeschaltet, und Juan erwischte zwei weitere mit einer Salve aus der Hüfte, als sie hinter dem Container hervorkamen. Doch die Heftigkeit des Schusswechsels nahm zu. Einer seiner Männer suchte sich eine andere Deckung und fing sich eine Kugel ins Bein ein. Er landete auf dem Deck, gut drei Meter von Cabrillo entfernt. Ohne lange nachzudenken, feuerte Juan eine sekundenlange Salve, stürzte aus seinem Versteck hervor und schleifte den Mann am Kragen in Sicherheit.
    »Ngeyabongo«,
keuchte dieser und umklammerte mit schmerzverzerrtem Gesicht sein Bein.
    »Gern geschehen«, sagte Juan. Er verstand den Sinn des Wortes auch so, ohne die Sprache zu beherrschen. Einen kurzen Augenblick später schien sich seine Welt auf den Kopf zu stellen, als auf der anderen Seite des Containers eine RPG explodierte.
    Linda wünschte sich, dass die Beleuchtung innerhalb der Plattform ausgeschaltet wäre, sodass sie ihre Nachtsichtbrille einschalten könnte und damit einen bedeutenden Vorteil hätte. Doch die Versorgungskorridore waren hell erleuchtet.
    Das untere Stockwerk der Bohrinsel beherbergte den größten Teil der Maschinen, die in vier großen Räumen untergebracht waren. Doch als sie zum oberen Deck hinaufstiegen, erreichten sie ein Labyrinth aus Korridoren und miteinander verbundenen Räumen. Sie fanden mehrere kleine Schlafsäle für Männer, die für längere Zeit als nur ihre Arbeitsschicht auf der Bohrinsel blieben, sowie eine Reihe von Büros für das Verwaltungspersonal.
    Jeden Raum zu überprüfen, nahm ziemlich viel Zeit in Anspruch, doch es gab keine andere Möglichkeit. Sie spürte fast körperlich, dass die Zeit drängte. Je länger es dauerte, desto länger musste Cabrillo fast auf die Hälfte seiner Streitmacht verzichten. Sie hatte nicht die Absicht, seine Taktik zu kritisieren, aber sie wollte doch intensiver in die Kämpfe eingebunden sein.
    Sie wagte einen Blick um die nächste Ecke und sah zwei Rebellen, die zu beiden Seiten einer Tür an der Wand lehnten und sich AK-47er über die Schultern gehängt hatten. Schnell zog sie den Kopf zurück. Diese unerwartete Bewegung erregte die Neugier ihrer Männer. Sie schauten sie fragend an. Linda deutete auf ihre Augen, machte eine Geste in Richtung Gangbiegung und hielt zwei Finger hoch. Diese Art von Zeichensprache war nahezu universell und von jedem zu verstehen, der einmal in einem Krieg gekämpft hatte. Und ihre Männer nickten. Sie deutete auf einen von ihnen und wies ihn mit einer Geste an, auf den Boden hinunterzugehen. Er schüttelte den Kopf, zeigte auf einen Kameraden, machte eine Geste, als feuerte er ein Gewehr ab, und stieß dann einen Daumen nach oben. Nein, sagte er, dieser Mann ist ein besserer Schütze. Linda gab dem Scharfschützen ein Zeichen, und er bezog seinen Posten.
    Der Ziellaser ihres H&K zeichnete abstrakte Muster auf die Decke, während sie sich näher an die Ecke des Ganges heranschob. Sie brachte ihre Waffe sorgfältig in Anschlag, während sie abermals einen Blick um die Gangwand warf. Sie erwischte den weiter entfernt stehenden Wächter mit zwei Kugeln in der Brust, während der Scharfschütze aus den Reihen ihrer Männer den näher stehenden mit einer Kugel traf. Dabei kaschierte der Knall seines AK-47 das Wispern ihrer schallgedämpften Maschinenpistole.
    Das gesamte Team rannte um die Ecke und zur Tür. Ein dritter

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