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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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Bezeichnungen Tango eins bis vier und gab sie in den Computer ein, sodass das elektronische Gehirn des Schiffes sie unter ständiger Beobachtung hielt. Hoch oben im Bug lief die sechsläufige GE M61A1 an. Ihre rotierenden Läufe führten minimale Bewegungen nach oben und unten und zur Seite aus, während der Computer die Fahrt der
Oregon,
den Seegang und die Geschwindigkeit der Außenborder unter der Plattform berechnete und ausglich.
    »Nomad an
Oregon,
wir haben die Insel erreicht.« Juans Stimme drang aus verborgenen Lautsprechern und füllte den Raum.
    »Das wurde aber auch Zeit, Nomad«, hänselte Max. »Discovery wartet bereits zwei Minuten.«
    »Wir haben unterwegs noch eine Kaffeepause gemacht. Seid ihr in Position?«
    »Wir warten auf euer Zeichen, um das Rettungsboot abzusetzen. Dann kann’s losgehen.«
    »Wir sind so weit.«
    Max wechselte den Kanal auf seiner Kommunikationskonsole. »Op-Zentrum an Rettungsboot. Mike, hörst du?«
    »Wir sind bereit«, antwortete Trono. Seine Stimme hatte das emotionslose Timbre absoluter Konzentration.
    »Rettungsboot unterwegs und viel Glück.«
    An Deck und vor der Bohrplattform durch den Rumpf des Schiffes geschützt, wurde das Rettungsboot, besetzt mit sechzig Freiheitskämpfern, die praktisch übereinander saßen, von seinem Schlitten gehoben und über die Reling geschwenkt. Die Davits senkten das Boot langsam aufs Meer hinunter, und sobald es im Wasser lag, ließ Mike die Leinen lösen und startete den Motor.
    Als Trono die Air Force nach sechs Jahren als Rettungsspringer und fünf erfolgreich geborgenen Piloten verließ, hatte er sich eine Zeit lang als professioneller Powerbootrennfahrer betätigt. Der Reiz, mit mehr als hundertachtzig Stundenkilometern übers Wasser zu fliegen, hatte seine Adrenalinsucht wenigstens teilweise befriedigt. Doch als sich ihm die Chance bot, der Corporation beizutreten, hatte er sofort zugegriffen und seine Erfahrung als einer der weltbesten Rennbootlenker mitgebracht.
    Blitzschnell balancierte er das Rettungsboot aus und nahm Fahrt auf. Dann fuhr er die Tragflügel aus und ging auf volle Fahrt. Das hässlich aussehende Boot schoss wie ein fliegender Fisch übers Wasser und hielt sich außerhalb der Schussweite der Terroristen, während Mike auf die Anweisung wartete, nach Osten zu schwenken und nicht weit von den Vorratstanks des Petromax-Terminals an Land zu gehen. Von dort aus würde er den Gegenangriff leiten, um Makambos Männern die Kontrolle über die Anlage zu entreißen.
    Auf der Bohrinsel, die die
Oregon
im Visier hatte, kam es zu einer unerwarteten Explosion. Tiny zoomte die Plattform mit der Kamera heran: Zu sehen waren zwei Rebellen, die soeben in einem der Aluminiumaußenborder einen Raketenwerfer luden. Flammen und dichter Qualm wallten von einem Laufgang hoch, wo kurz zuvor zwei Ölarbeiter mit einer Feuerlöschkanone die Angreifer aufs Korn genommen hatten. Die Männer waren verschwunden, und die Wasserkanone war nicht mehr als ein Haufen verbogenen und geborstenen Stahls.
    »Ich fange gerade einen Funkruf von der Insel an die Hauptverwaltung von Petromax in Delaware auf«, meldete Hali und hob einen Finger, während er lauschte. »Sie geben die Plattform auf.«
    »Nein, das tun sie nicht«, stieß Max wütend hervor. »Waffenkontrolle?«
    »Ich hab sie im Visier.«
    Mark deaktivierte die Sicherung der Gatling und gab dem Computer Feuererlaubnis. Fähig, einen Strom von 20-mm-Urangeschossen mit einer Frequenz von sechstausend Schuss pro Minute abzufeuern, hatte Murph die Rotationsgeschwindigkeit der Läufe so reduziert, dass in den zwei Sekunden, die die Munition durch die Ladevorrichtung glitt, nur acht Geschosse die Waffe verließen, begleitet von einem Geräusch wie von einer Kreissäge.
    Die siegesgewiss jubelnden Terroristen unter der Plattform hatten keine Ahnung, was sie da traf. Soeben kreuzten noch vier Boote hin und her, und schon im nächsten Moment lösten sich zwei von ihnen in einer Wolke zerfetzten Aluminiums und verdampften Fleisches auf.
    Die Gatling hatte Tango zwei und vier vernichtet. Der Lenker von Tango eins musste gesehen haben, woher die Salve gekommen war, denn er steuerte sein Boot hinter einen der hinteren Pfeiler und verschwand aus dem Visier der
Oregon.
Der Computer wartete einen Moment länger, als Murph lieb war, auf das Auftauchen des Bootes. Er betätigte einen Schalter, um die automatische Computersteuerung der Gatling zu deaktivieren, und nahm sich gleichzeitig vor, die

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