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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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genug, um die Luft um Eddie und Linc zu versengen, aber keiner der beiden duckte sich oder zuckte auch nur mit der Wimper. Sie feuerten systematisch auf das näher kommende Boot, bis nur noch ein Rebell zurückblieb und sich hinter das Ruder kauerte, wo er durch den langen Bug halbwegs geschützt wurde.
    Indem sie perfekt koordiniert agierten, lenkte Eddie weiterhin einen ständigen Kugelhagel auf ihren Gegner, während Linc nach hinten zum Motor ging, der im Leerlauf vor sich hin blubberte. Das Boot der Rebellen war nicht mehr als fünfzig Meter entfernt und jagte geradewegs auf sie zu: wie ein Hai bei seiner tödlichen Attacke. Es war offensichtlich, dass der Steuermann die Absicht hatte, sie zu rammen. Linc ließ ihn kommen.
    Als das Schnellboot nicht mehr als zwanzig Meter entfernt war, gab er Gas, und das Zodiac schoss unter dem hohen Bug seines Verfolgers zur Seite weg. Eddie hatte bereits eine Granate in der Hand, den Sicherungsstift gezogen und den Hebel längst gelöst. Er schnippte sie lässig in das Cockpit des Schnellboots, als es an ihnen vorbeiglitt, hielt fünf Finger hoch und ließ sie nacheinander sinken, während die Sekunden vertickten. Sein letzter Finger klappte nach unten, und das Schnellboot ging hoch, wobei auf den dumpfen Knall der Granate unmittelbar die spektakuläre Explosion der Treibstofftanks des Boots folgte. Der Rumpf taumelte übers Wasser, während Glasfibertrümmer und die Überreste der Mannschaft durch den lodernden Regen brennenden Benzins wirbelten.
    »Das war der erste Streich«, stellte Linc zufrieden fest.
    Fünf Minuten später trieb das Zodiac an einen Holzpier am Fuß des Inga-Damms. Das mächtige Bauwerk ragte vor ihnen auf, eine geschwungene Mauer aus Eisenbeton und Stahl, die einen Stausee oberhalb des Kongo zurückhielt. Da fast der gesamte elektrische Strom, der von dem Staudamm erzeugt wurde, tagsüber in den Minen von Shaba, der ehemaligen Provinz Katanga, verbraucht wurde, sickerte nur ein mickriger Bach durch die Überlaufrinne. Sie zogen das Boot aus dem Fluss und vertäuten es an einem Baum, ohne eine Vorstellung davon zu haben, wie hoch das Wasser steigen würde. Sie schulterten die Waffen für den langen Aufstieg über die Treppe, die in die Staumauer hineingebaut worden war.
    Etwa auf halbem Weg die Treppe hinauf wurde die Stille der Nacht von Gewehrfeuer zerrissen, das unter ihnen losbrach. Granatsplitter, Betonbrocken und Kugeln flogen ihnen um die Ohren, während sie wie lebende Zielscheiben auf den Stufen standen. Beide Männer ließen sich sofort fallen und erwiderten das Feuer. Tief unter ihnen hatten zwei Eingeborenenboote am Damm festgemacht. Während Rebellen sie vom Pier aus unter Beschuss nahmen, rannten weitere die Treppe hinauf.
    »Ich vermute, Abalas Assistent hatte wohl doch ein Funkgerät«, sagte Eddie, ließ seine leer geschossene M-4 fallen und zog seine Glock. Er schoss in schneller Folge, während Linc den Pier mit 5.56 mm-Kugeln aus seinem Sturmgewehr beharkte.
    Die drei Rebellen, die die Treppe heraufgestürmt waren, wurden von doppelten Treffern aus Eddies Pistole gefällt. Ihre toten Körper rollten und rutschten die Stufen in einem Durcheinander von Gliedmaßen und Blut hinunter. Als er das Magazin seines M-4 gewechselt hatte, war das Feuer vom Pier auf gelegentliche Schüsse aus einem einzelnen AK-47 zusammengeschrumpft, und Linc brachte auch dieses Gewehr mit einem gezielten Feuerstoß zum Schweigen, der den Rebellen vom Pier fegte. Die Strömung riss ihn mit sich, und er verschwand flussabwärts.
    Über ihnen war eine Alarmsirene angesprungen.
    »Nichts wie weiter«, sagte Linc, und die beiden Männer jagten – immer zwei oder drei Stufen auf einmal nehmend – die Treppe hinauf.
    Sie erreichten die Dammkrone. Dahinter erstreckte sich der große Stausee, und am Ende der Betonmauer kauerte ein gedrungenes Gebäude, aus dessen Fenstern Licht nach draußen drang.
    »Der Kontrollraum?«, flüsterte Linc.
    »Was sonst?« Eddie zog sein Kehlkopfmikrofon ein kleines Stück nach vorne. »Juan, ich bin’s – Eddie. Linc und ich befinden uns auf dem Damm und schleichen uns an das Kontrollzentrum an.« Sie brauchten nicht hinzuzufügen, dass ihre Anwesenheit bereits bemerkt worden war.
    »Verstanden. Gebt Bescheid, wenn ihr in Position seid, um die Tore zu öffnen.«
    »Roger.«
    In geduckter Haltung, um nicht als dunkle Silhouetten vor dem Sternenhimmel wahrgenommen zu werden, rannten sie über die Dammkrone. Links von ihnen erstreckte

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