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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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die Startrampe fast zwei Meter über der Wasseroberfläche des Flusses. Linc und Eddie schoben das Boot die glatte Rampe hinunter und sprangen hinterher, als es im Wasser landete. Sie tauchten aus dem Fluss auf und rollten sich über den Randwulst ins Boot. Eddie sicherte ihre Waffen, während Linc den Elektromotor startete. Bei langsamem Tempo und im Schutz der Dunkelheit war das Zodiac so gut wie unsichtbar.
    Während sie sich von der
Oregon
entfernten, musste Linc in einem Zickzackkurs den Strahlen aus den Wasserkanonen ausweichen, die die Helikopter davon abhielten, sich dem Schiff zu nähern. Die Hubschrauber stiegen auf und sanken und summten wütend wie Hornissen, kamen aber nicht näher als auf dreißig Meter heran, wo sie bereits von einem wuchtigen Wasserstrahl erwartet wurden, der die Piloten zu einem abrupten Ausweichmanöver zwang und sie zurückweichen ließ.
    Eddie konnte sich die Situation in jedem der Helis sehr gut vorstellen. Sicherlich bedrohten die Rebellen die Piloten der Ölbohrfirma mit ihren Waffen und verlangten von ihnen, etwas zu tun. Gleichzeitig wussten sie jedoch, dass ein direkter Treffer aus einem der Wasserschläuche die Turbinen des Hubschraubers lahmlegen und sie alle in den Fluss stürzen lassen würde.
    Sie ließen den Rauchvorhang hinter sich und sahen, dass die beiden Patrouillenboote weit genug entfernt waren, dass Linc den Außenbordmotor des Zodiac starten konnte. Der starke Viertakter war bestens schallgedämpft, erzeugte aber trotzdem ein tiefes Dröhnen, das über das Wasser rollte, während er das leichte Boot aus dem Wasser hob und im Gleitflug über die Wellen schob.
    Es war unmöglich, bei vierzig Knoten mündlich miteinander zu kommunizieren, daher fuhren sie schweigend stromaufwärts und hingen ihren eigenen Gedanken nach – beide Männer waren von Adrenalin angestachelt und zu wirklich allem bereit. So hörten sie das schrille Jaulen eines sich nähernden Boots nicht, bis es hinter einer kleinen Insel in der Nähe des Strands hervorschoss.
    Linc riss das Zodiac hart nach Steuerbord, während die beiden Boote beinahe kollidierten. Er erkannte das pockennarbige Gesicht von Oberst Abalas Adjutanten im gleichen Moment, in dem der Rebellenoffizier auch ihn ansah. Linc schob den Gashebel bis zum Anschlag vor, während der Adjutant sein Boot fast auf der Stelle wenden ließ und die Jagd auf sie aufnahm. Das Boot war schlank, mit zwei Außenbordmotoren und einem Rumpf ausgestattet, der es ihm ermöglichte, fast im Tiefflug über das Wasser hinwegzugleiten. Bei ihm befanden sich noch vier weitere Männer, jeder mit einem AK-47 bewaffnet.
    »Erkennst du ihn?«, rief Eddie.
    »Klar, das ist Abalas rechte Hand.«
    Das Rebellenboot begann zum Zodiac aufzuholen und zog dabei eine hohe Wasserfahne hinter sich her.
    »Linc, wenn er Sprechfunk an Bord hat, dann ist das Spiel bald aus.«
    »Verdammt! Daran hatte ich gar nicht gedacht. Hast du eine Idee?«
    »Lass ihn aufholen«, sagte Eddie und reichte Lincoln eins der M-4s.
    »Und ich soll nicht eher schießen, als bis ich das Weiße in ihren Augen sehe?«
    »Vergiss es. Nimm sie aufs Korn, sobald sie in Schussweite sind.«
    »Okay, halt dich bereit.« Linc schob die Gashebel zurück, und während das Zodiac ins Wasser zurücksank, lenkte er es in eine Rechtskurve, wobei sein flacher Boden wie ein Kieselstein über den Fluss tanzte. Es kam plötzlich zur Ruhe, hüpfte auf den Wellen, die es selbst erzeugt hatte, war für Linc und Eddie aber mehr als stabil genug.
    Sie brachten ihre Waffen an die Schultern, während das Rebellenboot mit achtzig Stundenkilometern auf sie zuraste. Bei zweihundert Metern Distanz eröffneten sie das Feuer. AKs antworteten sofort, doch die Rebellen schossen daneben, da sie zu schnell unterwegs waren. Winzige Wasserfontänen hüpften vor und rechts vom still daliegenden Zodiac in die Höhe. Die Männer der Corporation hatten nicht mit solchen Schwierigkeiten zu kämpfen, und so brachte jede Sekunde das Boot näher und verbesserte ihre Zielgenauigkeit.
    Linc feuerte dreischüssige Salven ab, die die kleine Windschutzscheibe durchlöcherten und Glasfibertrümmer aus dem Bug sprengten. Eddie konzentrierte sich auf den Steuermann und feuerte in aller Ruhe Einzelschüsse ab, bis der Mann plötzlich zusammensackte. Das Boot kam für einen kurzen Augenblick vom Kurs ab, bis ein anderer Rebell das Ruder übernahm, während die anderen drei weiterhin ein Magazin nach dem anderen leerten. Eine Salve kam nahe

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