Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
Vom Netzwerk:
bereits für sich in Anspruch genommen hatten. Da sie wenig Lust hatten, gegen eine ganze Armee zu kämpfen, hatten sie sich klugerweise dazu entschlossen, in den Süden zurückzukehren. Zu ihrer Gruppe gehörte auch ein hagerer Mann mit Geiernase – namens Jon Varley.
    In den Wochen, die sie nach Süden zogen, konnte sich Peter keinen Reim darauf machen, was Varley trieb oder was ihn so weit von der Kapkolonie ins Landesinnere geführt haben mochte. Er wusste nur, dass er dem Mann nicht so weit traute, wie er spucken konnte.
    Eines Nachts im Camp nach der gefährlichen Überquerung eines Flusses – wobei Peter das Leben von einem der Ochsen Ryders dadurch gerettet hatte, dass er einfach auf seinen Rücken sprang und wie auf einem Pferd mit ihm durch die Fluten ritt – holte Varley seinen bisher geheim gehaltenen Schnapsvorrat hervor. Es war feuriger Kapbrandy, so scharf wie reiner Alkohol, aber nachdem sie ein Perlhuhn verzehrt hatten, das Tim Watermen mit seiner Schrotflinte erwischt hatte, saßen die fünf Männer am Lagerfeuer und leerten die beiden Flaschen.
    Es war Peters erste Begegnung mit dem Alkohol, und im Gegensatz zu den anderen stieg ihm der Brandy nach den ersten vorsichtigen Schlucken bereits in den Kopf.
    Es war unvermeidlich, dass die Sprache irgendwann auf das Schürfen von Bodenschätzen kam, denn es gehörte zur zweiten Natur eines jeden im Busch, nach Mineralien Ausschau zu halten. Und es schien, als würde jeden Tag ein neues Diamantenfeld oder eine neue Goldader oder ein Steinkohlenlager abgesteckt werden, das seinen Finder über Nacht zum Millionär machte.
    Peter wusste, dass er den Mund nicht hätte aufmachen sollen. Er hatte Assa einen Schwur geleistet. Aber er wollte bei diesen rauen und erfahrenen Männern, die so kundig über Dinge sprachen, von denen er keine Ahnung hatte, Eindruck schinden. Sie waren dermaßen welterfahren, vor allem Varley und H.A. und Peter wünschte sich mehr als alles andere im Leben, dass sie ihm mehr Respekt zollten. Nachdem ihm der Alkohol die Zunge gelöst hatte, erzählte er ihnen also von dem Dutzend Tontöpfe im Kraal von König Maharero, die mit ungeschliffenen Diamanten gefüllt waren.
    »Wie kommt es, dass du darüber so gut Bescheid weißt?«, hatte Varley wie eine Giftnatter gezischt.
    »Weil der Vater des Jungen als Prediger im Herero-Land lebt«, hatte H.A. geantwortet und Peter angesehen. »Jetzt erkenne ich dich auch. Ich habe deinen alten Herrn vor zwei Jahren kennengelernt, als ich mit dem König über Jagdlizenzen auf seinem Land verhandelte.« Sein Blick wanderte in die Runde. »Wie lange – sind es fünf Jahre? – lebt er schon bei den Hereros?«
    »Fast sechs«, antwortete Peter stolz. »Sie kennen mich und vertrauen mir.«
    Ehe auch nur eine weitere Viertelstunde verstrichen war, sprachen sie ganz offen über die Möglichkeit, die Bierkrüge zu stehlen. Peter beteiligte sich an dem Plan jedoch erst, nachdem die anderen versprachen, dass jeder von ihnen nur einen Behälter mitnähme und sieben für die Hereros zurückgelassen würden. Anderenfalls sei er nicht bereit, ihnen zu verraten, wo die Steine versteckt seien.
    Bei einer Handelsstation etwa hundertsechzig Kilometer weiter südlich verkaufte H.A. Ryder seinen Wagen und dessen wertvolle Ladung für die Hälfte dessen, was er in Kimberley hätte erzielen können, und besorgte anständige Pferde und eine angemessene Ausrüstung für die Männer. Er hatte sich bereits für die Route entschieden, auf der sie das Gebiet der Hereros verlassen würden. Es war jene, die ihnen die einzige Möglichkeit zur Flucht bot, sobald der Diebstahl entdeckt wäre. Der Handelsposten war zugleich die Endstation einer neu eingerichteten Telegraphenleitung. Drei Tage lang harrten die Männer dort aus, während Ryder sich mit einem Händler in Kapstadt, den er von früher kannte, in Verbindung setzte. Ryder tat die erheblichen Kosten für das, was er bestellte, mit einem Achselzucken ab, da er davon ausging, dass er am Ende ihres Abenteuers entweder Millionär und in der Lage sein würde, die Schulden zu bezahlen, oder als Leiche unter der brennenden Sonne der Kalahari läge.
    Es war unmöglich, sich in den königlichen Kral zu schleichen. Läufer meldeten ihre Anwesenheit dem König, kaum dass sie die Grenze seines Gebiets überschritten hatten. Doch H.A. war für den König kein Unbekannter, und Peters Vater konnte es sicherlich kaum erwarten, dass sein Sohn zu ihm zurückgebracht würde. Peter erwartete

Weitere Kostenlose Bücher